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Leben aus der Asche

Leben aus der Asche

Titel: Leben aus der Asche
Autoren: Clark Darlton & Robert Artner
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gerade standen; der Marsch hatte sie ziemlich angestrengt, denn sie mußten außer den Waffen, die schwer genug waren, auch noch die gesamte Ausrüstung mitschleppen.
    »Können wir nicht wenigstens ein kleines Feuer machen, um die Konserven anzuwärmen?«
    »Nein!«
    »Aber das Zeug ist so kaum genießbar«, sagte Evans.
    »Trotzdem nicht«, antwortete Zimmermann. »Sie könnten den Rauch sehen.«
    »Wann geht's richtig los?« fragte Jagger.
    »Gegen Mitternacht. Wir bleiben hier, bis es dunkel wird. Dann müssen wir zusehen, daß wir die letzte Strecke möglichst schnell hinter uns bringen.«
     
    *
     
    »Ich halte es bald nicht mehr aus«, sagte Gerald Brooks zu Davies.
    Davies spielte mit der Kaffeetasse.
    »Hat gar keinen Zweck, sich jetzt aufzuregen«, sagte er. »Es bleibt bei deiner Wache heute nacht?«
    Dee nickte.
    »Mit wem?«
    »Kurztman.«
    »Ausgerechnet!«
    Dee machte eine wegwerfende Handbewegung.
    »Das ist doch nun auch egal.«
    »Und Sie?« fragte Brooks und wandte sich an Ewert.
    »Ich weiß Bescheid.«
    »Lassen Sie sich unterwegs nicht erwischen«, sagte Dee. »Darauf kommt jetzt alles an!«
    Ewert nickte gleichmütig. Aber so kühl, wie er tat, war er beileibe nicht. Er wußte, daß Gelingen oder Mißlingen nun weitgehend von ihm abhing.
    »Hoffentlich kommen Ihre Freunde rechtzeitig!«
    »Sie kommen!«
    Dee beugte sich vor.
    »Wir sollten jetzt nicht mehr so lange zusammensitzen! Hier kurz noch mal der Schlachtplan: Um Mitternacht geht ihr beiden«, er nickte Brooks und Davies zu, »in die Nähe des Generals. Ihr beschäftigt die Wachen und schaltet sie aus. Notfalls ...« Er machte eine entsprechende Gebärde. »Auf jeden Fall müssen wir unbehelligt zum General können, wenn die Leute aus Jackville im Bunker sind, klar?«
    Brooks schluckte.
    »Klar«, sagte er.
    »Und du?« Dee wandte sich an Davies.
    »Ich bin nicht schwerhörig«, sagte Davies. Er stand auf. »Wenn's euch interessiert«, sagte er, »ich lege mich noch ein paar Stunden aufs Ohr. Würde ich euch auch raten!«
    Einige Stunden später rückte Simon Dee seine Uniform zurecht und steckte die Taschenlampe ein. Er überprüfte den Karabiner und hängte ihn sich über die Schulter.
    »Verschlaf's nicht!« sagte er zu Davies, der im Bett über seinem lag.
    Davies grunzte.
    »Halt die Ohren steif!«
    »Du auch!«
    »Paß ein bißchen auf Gerald auf, er ist zu nervös!«
    »Gemacht.«
    Simon Dee verließ den Schlafraum.
     
    *
     
    Zimmermann atmete auf. Es war eine dunkle Nacht.
    »Gutes Zeichen, was?« Evans grinste Zimmermann breit an. Sie hatten sich die Gesichter mit Erde beschmiert, um sich so weit wie möglich dem Dunkel anzugleichen.
    Zimmermann nickte stumm. Er drehte sich um.
    »Keinen Ton mehr«, sagte er. »Ab jetzt redet niemand mehr, verstanden?«
    Die Männer nickten.
    Zimmermann machte eine Armbewegung, und sie folgten ihm.
     
    *
     
    Kurztman wartete schon im Gang.
    »Ausgeschlafen?« fragte Dee.
    Harvey Kurztman brummte etwas Unverständliches. Er war als Langschläfer bekannt, andererseits aber auch als absolut linientreu, was den General und seine Ziele betraf. Er stammte noch aus der alten Einheit des Generals.
    »Na, dann wollen wir mal«, sagte Dee und ging weiter.
    Sie salutierten und lösten die Wachen ab.
    »Verdammt dunkel«, sagte Kurztman und starrte hinaus.
    »Typisch für die Jahreszeit«, antwortete Dee, um überhaupt etwas zu sagen.
    »Wir sollten mal ein paar Leuchtkugeln abschießen!«
    Dee zuckte zusammen. Das mußte er auf jeden Fall verhindern.
    »Bist du wahnsinnig?«
    »Wieso?«
    »Du willst wohl, daß dir der Alte auf den Kopf kommt!«
    »Nee, das natürlich nicht!« Kurztman überlegte eine Weile. »Dann lassen wir's eben. Los, wir müssen die erste Runde drehen!«
    Dee steckte eine Hand in die Hosentasche und fühlte die Taschenlampe.
    Bald, dachte er. Bald hat dieser Spuk hier ein Ende. Oder sollte in letzter Sekunde noch etwas passieren, was alle seine Pläne über den Haufen warf?
    Dee beschloß, daran nicht zu denken. Er mußte sich ganz auf seine Aufgabe konzentrieren.
     
    *
     
    Zimmermann ließ sich auf den Boden nieder und winkte den Männern, es ihm gleichzutun.
    Sie waren nur noch wenige hundert Meter von dem Bunker entfernt.
    Sie krochen weiter.
    Zimmermann spürte, wie ihm der Schweiß über das Gesicht lief und sich mit der aufgetragenen Erde zu einem klebrigen, schmierigen Brei vermischte. Er zwang sich, nicht das Gesicht abzuwischen, obwohl es unerträglich juckte.
    Er
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