Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Leben aus der Asche

Leben aus der Asche

Titel: Leben aus der Asche
Autoren: Clark Darlton & Robert Artner
Vom Netzwerk:
gebrauchen können.«
    Buchanan blieb mit Dr. Robert und Horace zurück, als die anderen fort waren. Sie diskutierten schon darüber, wo sie die Engländer unterbringen wollten.
    Mitten in der Unterhaltung klingelte das Telefon, das die Verbindung zum nächstgelegenen Ort, Cornertown, herstellte. Sie hatten es bereits vor Monaten installiert, um sich stets über Neuigkeiten zu unterrichten und um sich im Notfall gegenseitig beistehen zu können.
    Buchanan nahm den Hörer ab.
    »Buchanan?« fragte eine bekannte Stimme. Es war Glanville, der Bürgermeister von Cornertown.
    »Am Apparat!«
    »Wir sind überfallen worden, Buchanan. Zwanzig Mann, schätze ich. Sie sind bestens ausgerüstet. Maschinengewehre. Sie haben uns eine halbe Stunde Bedenkzeit gegeben. Wir sollen alle Vorräte ausliefern. Wir werden nicht allein mit ihnen fertig, könnt ihr uns helfen?«
    Buchanan sagte sofort zu. Seine Männer waren besser bewaffnet als die Einwohner von Cornertown.
    Er erkundigte sich genau, wo die Angreifer sich postiert hatten. Dann legte er den Hörer auf und informierte die anderen.
    In kurzer Zeit hatte er die Männer versammelt.
    »Ihr wißt Bescheid«, sagte Buchanan. »Grant führt euch an, richtet euch nach ihm. Ich will kein unnützes Blutvergießen. Viel Glück!«
    Wenig später verließ ein Lastwagen Jackville. Die Plane war heruntergelassen, so daß man die schwer bewaffneten Männer im Innern des Wagens nicht sehen konnte.
     
    *
     
    »Sie kommen!« sagte Glanville erleichtert und legte den Telefonhörer auf. »Gott sei Dank, sie kommen!«
    »Es ist immer noch die Frage, ob wir die Banditen so lange aufhalten können, bis sie hier sind«, warf einer der Männer ein, die sich in Glanvilles Büro versammelt hatten.
    »Wir müssen es einfach versuchen«, antwortete Glanville. »Mehr können wir nicht tun. Los, jeder auf seinen Platz!«
    Als sie das Haus verließen, wurden sie vom Rattern der Maschinengewehre empfangen.
    Die männlichen Einwohner von Cornertown lagen hinter ihren Sandsäcken am Eingang der Stadt und schossen verbissen zurück.
    »Sie haben sich nicht an die verabredete Bedenkzeit gehalten«, sagte einer der Männer empört zu Glanville. Sein Gesicht war vom Pulverdampf schwarz verschmiert.
    »Vielleicht gehen ihre Uhren vor«, sagte Glanville grimmig.
    »Kommt wenigstens jemand aus Jackville?« fragte ein anderer.
    Glanville nickte.
    »Sie sind schon unterwegs«, sagte er. Er wollte noch etwas hinzufügen, aber seine Worte gingen im Rattern der Maschinengewehre unter.
    »Sie müssen sich aber verdammt beeilen!« schrie jemand. »Lange können wir sie nämlich nicht mehr aufhalten, das ist dir ja wohl auch klar!«
    Glanville schwieg und ging weiter, um die anderen zu unterrichten.
     
    *
     
    Jim Grant kam als es fast schon zu spät war. Er mußte seinen ursprünglichen Plan, die Angreifer einzukesseln, aufgeben. Er und seine Leute scherten seitlich aus und brachten nach heftigem Kampf die beiden Maschinengewehre zum Schweigen.
    Danach war es leichter, als er es sich vorgestellt hatte. Als die Leute aus Cornertown das Maschinengewehrfeuer nicht mehr hörten, sammelten sie sich und stürmten auf die Angreifer los. Dadurch kamen die Banditen in eine gefährliche Zwickmühle, denn sie wurden gleichzeitig von vorn, von hinten und von der Seite angegriffen.
    Bald gewannen die Verteidiger die Oberhand. Nach kurzem, heftigen Kampf mußte sich der Rest der Banditen ergeben.
    Glanville und seine Leute bedankten sich bei Grant und drangen darauf, daß er noch bleiben sollte, aber Grant war unruhig. Dieser neue Zwischenfall hatte ihm drastisch klargemacht, wie unsicher sie im Grunde noch lebten, und er wollte auf keinen Fall länger fortbleiben, als unbedingt notwendig war.
    Nach einer kurzen Rast fuhren sie wieder zurück. Sie hatten keinen Mann verloren, während die Verluste unter Glanvilles Leuten recht hoch waren.
    Auf der Rückfahrt steuerte Grant nicht selbst. Er saß neben dem Fahrer im Führerhaus des Lastwagens und grübelte vor sich hin. Der Kampf hatte ihn erschöpft, und der Anblick der Toten hatte ihn mehr schockiert, als er sich eingestehen wollte. Er erinnerte sich daran, daß er unter Zimmermanns Führung Cornertown schon einmal zu Hilfe geeilt war. Es war beinahe dieselbe Situation gewesen.
    Aber Grant wußte, daß er sich nie daran gewöhnen würde. Grant haßte das Töten, und er haßte den Kampf. Verzweifelt machte er sich klar, daß noch kein Ende abzusehen war. Und mit einem Mal verstand er
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher