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Leben aus der Asche

Leben aus der Asche

Titel: Leben aus der Asche
Autoren: Clark Darlton & Robert Artner
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kommen!«
     
    *
     
    Jim Grant saß in Jackville im Funkraum und rauchte eine Zigarette nach der anderen. Ab und zu sah er zur Seite, um festzustellen, wieviel Zigaretten er noch hatte, denn er mußte sie mühsam selbst drehen. Er seufzte. Er hatte seine ganze Einteilung schon wieder über den Haufen geworfen.
    Ist ja auch egal, dachte er. Dafür rauche ich morgen eben weniger. Aber er wußte genau, daß er sich das nur einredete, um sein schlechtes Gewissen zu beruhigen.
    Resigniert langte er nach einer neuen Zigarette. Mit der linken Hand drehte er achtlos am Skalenknopf.
    Plötzlich hörte er ein pfeifendes, rauschendes Geräusch. Und mitten im Pfeifton hörte er eine Stimme. Die Stimme:
    »Hallo Jackville! Hallo Jackville!«
    Grant ließ seine Zigarette fallen und versuchte, deutlicher einzustellen.
    Und schließlich hatte er es geschafft. Die Verbindung mit London war wieder hergestellt.
    Grant drückte auf einen Knopf neben dem Funkgerät. Er holte tief Luft und antwortete dem Engländer.
     
    *
     
    »Du hast gesagt, daß er wiederkommt, Mom. Nun ist er schon so lange weg!«
    Der kleine Junge sah seine Mutter an und erwartete offensichtlich eine Antwort.
    Janet Kirchherr schob ihm seine Tasse hin.
    »Austrinken«, sagte sie. »Er wird schon wiederkommen, schließlich hat er es ja gesagt!«
    »Ob er mir was mitbringt?« fragte der kleine John.
    »Aufessen!« sagte sie. »Wenn du nicht immer ordentlich ißt, bringt er dir bestimmt nichts mit!«
    »Essen ist langweilig! Ich möchte auch mal nach Cornertown fahren!«
    »Da mußt du schon Mr. Buchanan fragen. Du weißt doch, daß er das zu bestimmen hat!«
    Es klopfte an der Tür.
    »Ach, guten Abend, Janet!« Buchanan trat näher. »Na, mein Junge, wie findest du denn die Schule?«
    Die Schule, in der seine Tochter unterrichtete, war Buchanans ganzer Stolz.
    »Mary will mich immer nachsitzen lassen, dabei ist sie dumm!«
    »Warum ist sie denn dumm, John?«
    »Ich hab' sie gefragt, wann der Bürgermeister wiederkommt, und sie hat gesagt, er wüßte schon, wann es soweit ist.«
    »Das ist doch auch eine Antwort«, sagte seine Mutter und lächelte. Sie wußte, warum Mary Buchanan so geantwortet hatte. Denn Zimmermann war nicht allein gegangen. Er hatte Mick Jagger und Gibson Kemp mitgenommen. Und an Gibson war Mary allem Anschein nach mehr interessiert, als es gemeinhin üblich ist.
    Buchanan fuhr ihm mit der Hand über den Kopf.
    »Er kommt schon wieder, Johnny. Ganz bestimmt!«
    »Jetzt ist aber Schluß!« sagte Janet Kirchherr. »Ab ins Bett mit dir!«
    Nachdem der Junge schlief, saßen Buchanan und Mrs. Kirchherr noch eine Weile zusammen.
    Buchanan stopfte sich umständlich seine Pfeife.
    »Die Leute fragen mich öfter nach ihm«, sagte er, nachdem er einige Rauchwolken ausgestoßen hatte. »Ich habe vorhin noch mit Horace darüber gesprochen.«
    Janet Kirchherr antwortete nicht.
    »Besonders die Jungen fragen«, fuhr Buchanan fort. »Als er ging, haben sie so etwas wie ein Vorbild verloren. Es wäre nicht gut, wenn er nicht zurückkäme.«
    »Wenn du mich fragen willst«, sagte Janet Kirchherr, »ich weiß nicht mehr als du. Mir hat er auch nicht mehr gesagt.«
    Buchanan zerteilte mit einer Handbewegung eine mächtige Rauchwolke.
    »So habe ich das nicht gemeint«, sagte er schwerfällig, »ich dachte nur ...«
    »Du brauchst dich nicht zu entschuldigen«, sagte sie und legte ihm eine Hand auf den Arm. »Wir werden alle ein bißchen nervös, weil er schon so lange fort ist.«
    »Vorhin hatten wir ...«, begann Buchanan, als es an der Tür klopfte. »Was ist, Herman?« fragte Buchanan.
    Der Mann war noch ganz außer Atem.
    »Jim hat wieder Verbindung mit den Engländern«, stieß er hervor. »Horace ist schon bei ihm!«
    Buchanan sprang auf.
    »Ich komme sofort!« Er sah Janet Kirchherr entschuldigend an. »Wir sehen uns später noch, Janet«, sagte er.
     
    *
     
    Im »Club« in Jackville herrschte an diesem Abend Hochbetrieb. Jeder wollte wissen, wie das Gespräch mit den Engländern verlaufen war, und wie es dort drüben in Europa aussah.
    »Kinder, könnt ihr denn nicht abwarten?« rief Buchanan, »wozu haben wir denn eine Zeitung? Ihr könnt das doch alles nachlesen!«
    Aber schließlich gab er doch einen ausführlichen Bericht.
    »Sie wollen zu uns kommen«, schloß er. »Sie wollen sich ein Flugzeug suchen und damit kommen. Ich habe ihnen gesagt, daß sie jederzeit willkommen sind. Sie werden einige technische Geräte mitbringen, die wir dringend
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