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Laura und das Labyrinth des Lichts

Laura und das Labyrinth des Lichts

Titel: Laura und das Labyrinth des Lichts
Autoren: Peter Freund
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an, dass dieser Narr hier mir gemacht hat.« Er spuckte auf Borboron, der mit gebrochenen Augen zu seinen Füßen lag. »Ich überließ ihm den Plan des Labyrinths. König Artas hatte diesen in einem versiegelten Umschlag verwahrt, für den Fall, dass dem Hüter des Lichts etwas zustieße.«
    »Du verfluchter Hund!«, schrie König Rumor auf. Er wollte sich auf ihn stürzen, wurde aber von Falkas daran gehindert. Der alte Ritter richtete die Spitze seines Schwertes auf Rumors Kehle und fauchte ihn an: »Nur einen Schritt weiter, und du bist des Todes!«
    »Sein erstes Versprechen hat Borboron gehalten«, fuhr Mortas fort. »Er hat mich tatsächlich mit so viel Gold überhäuft, dass ich aller Sorgen ledig war. Das zweite allerdings hat er nie erfüllt.«
    Totenstille senkte sich über den Saal. Alle Augen waren auf den Meuchler gerichtet, um das schreckliche Geheimnis aus seinem Munde zu erfahren.
    Mortas schien die Aufmerksamkeit zu genießen. Ein Lächeln spielte um seine Lippen, als er fortfuhr: »Der Schwarze Fürst hat mir versprochen, den Hüter des Lichts zu töten, damit ich an seine Stelle treten könnte.« Er bedachte Elysion, der mit undurchdringlicher Miene dastand, mit einem schrägen Blick. »Euer Gebieter hatte Artas doch anvertraut, dass sein Nachfolger aus dem Hause der Hhelmritter kommen würde.« Verächtlich zog er die Braue hoch. »Aber leider hat Borboron kläglich versagt!«
    »Sagt, dass das nicht wahr ist!« Paravain starrte den Oheim betroffen und wütend zugleich an. »Ihr könnt doch nicht im Ernst geglaubt haben, dass Mord und Verrat Euch auf den Thron von Hellunyat bringen?«
    »Warum nicht?« Mortas winkte ab. »Aber es sollte nicht sein, und so muss ich mich jetzt wohl mit dem Thron des Schwarzen Fürsten begnügen.« Erneut bespuckte er den toten Borboron, dann nahm sein Gesicht einen verschlagenen Ausdruck an. »Aber warum eigentlich?«, fragte er lauernd. »Es besteht doch immer noch die Möglichkeit, beide Herrschersitze zu vereinen!« Er holte aus und wollte Elysion das Schwert in den Leib rammen.
    Da sprang Paravain vor seinen Gebieter. Das ist das Ende, schoss es ihm durch den Kopf. Als er das greise Antlitz von Elysion gewahrte, das von Müdigkeit gezeichnet war, wurde ihm klar, dass sein Herr ähnlich dachte.
    Das Schwert zuckte schon auf den Weißen Ritter zu, als der Hüter des Lichts Paravain im letzten Augenblick zur Seite stieß. Pestilenz fuhr in Elysions Brust und traf ihn mitten ins Herz. Während Elysion tödlich verwundet zu Boden sank, befahl Mortas seinen Hhelmrittern: »Los, Männer! Bringen wir es hinter uns!«
     
    A urelius Morgenstern und Quintus Schwartz kämpften um das wertvolle Buch. Sie umklammerten den Folianten und zogen und zerrten daran, um ihn dem Kontrahenten zu entreißen. Das verzweifelte Ringen glich einem grotesken Tanz und hatte die Männer inzwischen aus der Werkstatt hinaus auf den Flur getrieben. Im Eifer des Gefechts bemerkten sie es gar nicht.
    Obwohl Aurelius um viele Jahre älter war als sein Gegenspieler, entwickelte er ungeahnte Kräfte, die denen des jüngeren Mannes in nichts nachstanden. Lange Zeit war nicht zu erkennen, wer die Oberhand behalten würde. Mal schien der Professor im Vorteil, mal drohte Schwartz zu triumphieren. Der Zweikampf wogte unentschieden hin und her, bis Aurelius Morgenstern mit einem Mal einen stechenden Schmerz in der Brust verspürte!
    Der Professor stöhnte laut auf – er wusste, was das bedeutete.
    Seine Stunde war gekommen!
    In maßlosem Entsetzen bemerkte Aurelius Morgenstern, dass seine Kräfte rasch schwanden.
    Ausgerechnet jetzt, wo er das wertvollste Buch der Wächter endlich entdeckt hatte!
    Nun würde es wieder ihren Feinden in die Hände fallen!
    Schon entrang sich ein Klagelaut seiner Kehle, als er erkannte, dass es noch nicht zu spät war. Mit letzter Kraft warf der Professor sich auf seinen Widersacher, umklammerte ihn fest mit beiden Armen und stürzte sich mit ihm durch das Flurfenster in die Tiefe.
    Nicht ein Laut kam über die Lippen der Männer, während sie in den Tod fielen.
     
    L angsam, ganz langsam öffnete Lukas den Verschluss des kleinen Behälters mit dem wertvollen Elixier. Sorgsam darauf bedacht, nicht einen Tropfen zu verschütten, ging der Junge auf den Kelch der Erleuchtung zu, der auf dem Boden des Labyrinths stand. Dann schickte er sich an, den Inhalt des Fläschchens in das Wasser des Lebens zu gießen.
     
    »Jetzt mach schon, Silvana!«, schrie Laura die
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