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Laura und das Labyrinth des Lichts

Laura und das Labyrinth des Lichts

Titel: Laura und das Labyrinth des Lichts
Autoren: Peter Freund
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und Anna wollten die Hoffnung schon aufgeben, als Lukas doch noch aus der magischen Pforte trat. Er stürzte auf seine Eltern zu und fiel ihnen jubelnd in die Arme. Als sie jedoch bemerkten, dass der Junge mit leeren Händen zurückgekommen war, verwandelte ihre Freude sich jäh in Entsetzen.
    Marius sah seinen Sohn mit versteinerter Miene an. »Weißt du, was das bedeutet?«, fragte er mit brüchiger Stimme. »Laura ist verloren. Es gibt keine Rettung mehr für sie.«
    Zur Überraschung der Eltern schüttelte Lukas den Kopf. »Das glaube ich nicht«, sagte er. »Laura hat mich auf Aventerra vor dem sicheren Verderben gerettet und wird sich nun auch selbst retten. Jedenfalls hat der Sturmdrache das behauptet, als er mich zum Tal der Zeiten geflogen hat.«
    »Aber Lukas.« Marius schüttelte den Kopf. Es war ihm anzusehen, dass er dem Jungen kein Wort glaubte. »Wie sollte das denn gehen?«
    »Mit den Fünf Zeichen der Schlange«, entgegnete Lukas ernst. »Lasst uns ins Krankenhaus fahren. Dann werdet ihr schon sehen!«
     
    Laura war überzeugt, dass die fantastische Reise sie an den richtigen Ort geführt hatte. Und die Jahreszeit stimmte auch, denn die Landschaft lag in winterlicher Starre da. Die Felder und Wiesen waren leer und grau. Der Wind, der über die Hügel und Senken strich, heulte an ihr Ohr. Aber weit und breit war kein Mensch zu sehen. Und schon gar keine Reiterin im roten Stepp-Anorak und mit einer Dock-Mütze auf dem Kopf, die auf dem Rücken eines Schimmels durch die Gegend galoppierte.
    Hatte sie vielleicht das falsche Datum erwischt und nicht den Tag vor ihrem dreizehnten Geburtstag? An diesem Tag hatte Beliaal noch gelebt, und da in der Nacht zuvor totale Mondfinsternis geherrscht hatte, war Laura zu dem Schluss gekommen, dass der unheimliche schwarze Reiter, der sie damals verfolgt hatte, nur der Dämon des Todes gewesen sein konnte! Beliaal war auf die Erde gekommen, um sich den von Longolius versprochenen Preis persönlich zu holen – und damit gleichzeitig zu verhindern, dass Laura ihre besonderen Fähigkeiten entfalten konnte!
    Als das Mädchen die Krähen hörte, wusste es, dass der Zeitpunkt richtig war.
    Hunderte, vielleicht sogar Tausende von schwarzen Vögeln verdüsterten den Himmel. Das heisere Krächzen hallte in seinen Ohren. Fast im gleichen Augenblick entdeckte Laura das Mädchen, das auf dem jenseitigen Hügel dahinritt. Trotz der Entfernung konnte sie Pferd und Reiter erkennen: Es war sie selbst auf ihrem Schimmel Sturmwind.
    Auf einmal hielt die Reiterin an und spähte ängstlich zu ihr herüber. Im gleichen Moment spürte Laura eine entsetzliche Kälte in ihrem Rücken aufsteigen. Ohne ihrem anderen Ich weiter Beachtung zu schenken, drehte Laura sich um – und sah den zweifach gehörnten Dämon.
    Beliaal saß auf dem Rücken eines riesigen schwarzen Einhorns, das auf dem Wolfshügel stand, und starrte sie finster an. Mit seinem von Narben und eitrigen Warzen überzogenen Gesicht, den rotgelben Dämonenaugen und hauerartigen Eckzähnen, dem strähnigen Ziegenbart und den riesigen Fledermausflügeln auf dem Rücken wirkte er so Furcht erregend, dass Laura erschrocken zusammenzuckte.
    Konnte sie wirklich von Angesicht zu Angesicht gegen ihn bestehen? Gegen den Herrn der Finsternis, dessen unheimliche Kräfte sie schon ein ums andere Mal in Angst und Schrecken versetzt hatten?
    Während Laura noch schwankte, kam plötzlich Leben in die Büsche und Sträucher ringsum auf dem Hügel. In Sekundenschnelle verwandelten sie sich in eine Meute reißender Bestien, die das Mädchen sogleich wütend ankläfften.
    Laura wollte schon zurückweichen, als das Rad der Zeit, das sie nun offen um den Hals trug, strahlend hell aufleuchtete. Da wusste sie, dass ihr keine Wahl blieb.
    Sie straffte sich und lief mit entschlossener Miene auf den Dämon zu. Im Rennen holte sie den Karfunkelstein aus der Tasche und hielt ihn dem teuflischen Wesen entgegen.
    Obwohl der magische Stein ähnlich hell aufschimmerte wie im Schwarzen Schloss, war seine Wirkung diesmal weitaus geringer. Beliaal fauchte zwar wütend auf und beschirmte die Augen mit den Händen, um nicht geblendet zu werden, wich allerdings keinen Zentimeter zurück.
    Das Einhorn – Ghoul, wie Smeralda ihr erzählt hatte – schnaubte nur wütend, bäumte sich wiehernd auf und wirbelte mit den Vorderbeinen. Dann ließ Ghoul das lange nadelspitze Horn zischend durch die Luft sausen, als wäre es ein rotes Schwert.
    Die Hunde allerdings klemmten
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