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Laura und das Labyrinth des Lichts

Laura und das Labyrinth des Lichts

Titel: Laura und das Labyrinth des Lichts
Autoren: Peter Freund
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Händen.
    Endlich!
    Den Mächten des Lichts sei Dank!
    Hastig blätterte er durch die eng beschriebenen Seiten, als unerwartet eine Stimme hinter ihm erklang: »Guten Abend, Herr Professor!«
    Morgenstern fuhr herum – und erblickte Dr. Quintus Schwartz. Der Konrektor lehnte in der offenen Tür und lächelte ihn hämisch an. »Damit haben Sie wohl nicht gerechnet, was?«
    Im ersten Augenblick war Aurelius wie gelähmt. Nur unter größten Mühen stammelte er ein paar Worte. »Wie … kommen … Sie …«
    Das Grinsen des Dunklen wurde breiter. »Wie ich hierherkomme, wollen Sie wissen? Ganz einfach.« Dr. Schwartz fasste in die Tasche seines Jacketts und holte sein Handy hervor. »Eine prächtige Erfindung, nicht wahr? Insbesondere, wenn man damit unbemerkt fremde Telefonate abhören kann.« Nachdem er das Mobiltelefon wieder weggesteckt hatte, wurde er ernst. »In Ihrem Fall allerdings wäre das gar nicht nötig gewesen. Doktor Wagner hat mich doch unmittelbar nach Ihrem Anruf benachrichtigt.«
    »Dok…tor … Wag…ner?« Aurelius konnte die Bedeutung seiner Worte nicht richtig fassen. »Er ist …«
    »Einer von uns – genau!«, vollendete Quintus Schwartz den Satz. »Er dient den Dunklen Mächten schon seit langer Zeit und war der engste Vertraute unseres Großmeisters.« Erneut glitt ein Grinsen über sein Gesicht. »Eigentlich naheliegend bei diesem Namen, finden Sie nicht? Schließlich hieß der Gehilfe von Faust auch bei Goethe schon ›Wagner‹.«
    Der Professor antwortete nicht, sondern starrte den Dunklen nur bestürzt an.
    »Ohne ihn hätten wir ›Die Bruderschaft der Sieben‹ doch niemals in der geheimen Bibliothek entdeckt. Konrad Köpfer, dieser Tölpel, kann weder Lesen noch Schreiben und war nur für die Schmutzarbeit zuständig.« Schwartz machte eine Geste, als wollte er sich ein Messer in die Brust rammen. Dann sprang er urplötzlich auf den Professor zu, um ihm das wertvolle Buch zu entreißen.
     
    L aura beugte sich tiefer über den Hals von Smeralda und feuerte das Einhorn an. »Schneller!«, rief sie. »Lauf bitte schneller! Wir kommen sonst zu spät!«
    Obwohl die Prinzessin bereits wie der Wind dahinstürmte, mobilisierte sie die letzten Kräfte. Ihr rasender Galopp wurde zu einem wahren Sturmlauf, während sie durch den nächtlichen Wald jagte.
    Laura war eine erfahrene Reiterin und hatte doch größte Mühe, sich auf dem Rücken des Einhorns zu halten. Mit aller Kraft klammerte sie sich an der seidigen Mähne fest, um nicht den Halt zu verlieren. Nur ein Gedanke peitschte durch ihren Kopf: Schneller, Smeralda, schneller – sonst können wir Lukas nicht mehr retten.
    Und uns auch nicht!
    Endlich schimmerte in der Ferne der Saum des Karfunkelwaldes. Direkt darüber standen zwei Monde.
    Sie waren rund und voll.
     
    Das Fläschchen mit der blutroten Flüssigkeit in den Händen, ging Lukas langsam auf die Lichtsäule zu. Gleich war der ersehnte Augenblick gekommen. Nur noch Sekunden, und er würde das rettende Elixier für seine Schwester zusammenmischen. Eine tröstliche Gewissheit erfüllte ihn und ließ sein Herz schneller schlagen:
    Laura würde nicht sterben, ganz bestimmt nicht!
    Dann streckte Lukas die Hand aus und griff nach dem Kelch der Erleuchtung.
     
    Tödlich getroffen sank Borboron zu Boden. Die Hhelmritter sprangen auf seine Männer zu und entwaffneten sie, bevor sie die Weißen Ritter erneut mit ihren Schwertern bedrohten.
    Paravain schaute nur fassungslos zu. Er konnte sich keinen Reim auf das rätselhafte Geschehen machen, das sich direkt vor seinen Augen abspielte. Was hatte das bloß zu bedeuten? »Aber, Oheim«, meinte er mit ratloser Miene zu Mortas. »Ich verstehe nicht …?«
    Der König lachte bitter. »Das kann ich dir nachfühlen, Paravain – sehr gut sogar! Als ich damals feststellen musste, dass Tintalls Schatzkammern leer waren, war mir genauso zumute wie dir. Nicht ein Goldstück und nicht das winzigste Juwel habe ich darin gefunden! Dein törichter Vater hatte seinen gesamten Besitz an die Armen und Bedürftigen verschenkt.« Die Erinnerung trieb Mortas die Wut ins Gesicht. »Dieser Narr! All meine Anstrengungen, auf den Thron zu gelangen, waren völlig umsonst gewesen! Ich war ebenso mittellos wie zuvor.«
    »Alle Eure Anstrengungen?«, hauchte Paravain ungläubig. »Was wollt Ihr damit sagen?«
    »Vergiss es einfach!« Mortas winkte ab. »Jedenfalls verspürte ich keine Lust, ähnlich bescheiden wie deine Eltern zu leben. Daher nahm ich das Angebot
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