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Lassiter und der Gentleman-Fighter

Lassiter und der Gentleman-Fighter

Titel: Lassiter und der Gentleman-Fighter
Autoren: Jack Slade
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zuvor hier.«
    »Offensichtlich müssen sie sich im Wagen verkrochen haben, solange der vor dem Gehöft abgestellt gewesen war.« Webber zuckte mit den Schultern. »Allerdings frage ich mich, wieso uns das nicht aufgefallen ist.«
    »Das Geheimversteck für die Fässer«, begriff Sarah-Jane sofort. »Dort war genug Platz für alle vier.«
    »Gut erkannt, Honey.« Humphrey nickte.
    Auch Gorham war mittlerweile wieder zu sich gekommen. Er setzte sich auf. »Wenn das Luder schon so schlau ist, dann kann es uns doch sicher auch verraten, wo das Geld ist.«
    »Stimmt«, pflichtete Humphrey ihm bei. »Du hast es gehört, Püppchen. Wo hat der alte Webber die Kohle gebunkert?«
    »Ich … ich weiß es nicht«, beteuerte die leichtbekleidete Lady. »Horace hat mit mir niemals darüber gesprochen.«
    »Lüg mich nicht an«, knurrte der Verbrecher. »Spuck die Wahrheit lieber freiwillig aus. Denn ich habe genug Methoden, um dich zum Reden zu bringen. Schmerzhafte Methoden.«
    »Warte!« Der Anblick von Humphreys Messerspitze, die sich bedrohlich tief in die Haut seiner Geisel bohrte, war mehr, als Webber ertragen konnte. Er holte den Plan aus seiner Jackentasche hervor. »Hier … vielleicht hilft euch das irgendwie weiter.« Er reichte die Karte zu Gorham hinüber.
    »Was ist das?«
    »Eine Zeichnung, die mein Onkel mir hinterlassen hat.«
    »Daraus werde ich nicht schlau«, bekannte der Bandit, nachdem sein Blick mehrmals über das Papierstück gewandert war. »Wie sieht es mit dir aus, Lady? Kannst du damit etwas anfangen?« Er hielt Sarah-Jane das Blatt direkt vors Gesicht.
    »Das muss … eine Karte von diesem Gebiet sein«, stieß die junge Frau nach einer Weile hervor. »Bei dem Haus handelt es sich um die Blockhütte … der Berg kann nur der Mount Gunnison sein … und bei dem Wasserlauf handelt es sich garantiert um den Bach, aus dem wir das Kühlwasser nehmen.«
    »Sehr gut. Wir scheinen tatsächlich auf dem richtigen Weg zu sein«, stellte Gorham mit zufriedenem Grinsen fest. »Nun aber zum interessantesten Teil. Siehst du das Kreuz, das dort eingezeichnet ist? Wo liegt der Ort, den es markiert?«
    Sarah-Jane kniff konzentriert die Augen zusammen.
    »Das … das muss die Tenne sein, wo die Gerste zum Mälzen hingebracht wird. Dort steht auch der Gärbottich.«
    »Damit wäre auch diese Frage geklärt.« Gorham klatschte unternehmungslustig in die Hände. »Gentlemen, ich schlage vor, dass wir einen kleinen Ausflug machen. Die junge Dame hier wird dabei die Führung übernehmen. Und damit uns die Sache auch ganz bestimmt nicht langweilig wird, werden wir an unserem Ziel eine nette Schatzsuche veranstalten. Hinterher können wir dann immer noch entscheiden, was mit dem kratzbürstigen Rotschopf und dem aufgeblasenen Gentleman-Fighter passieren soll.«
    ***
    Sarah-Jane führte die fünf Männer zu einem Gebäude, das auf den ersten Blick wie eine Scheune aussah. Doch als sie das Innere betraten, war deutlich zu erkennen, dass es sich dabei nicht um ein gewöhnliches Bauwerk zum Lagern von landwirtschaftlichen Gerätschaften oder geernteten Feldfrüchten handelte.
    »Das ist die Tenne.« Die junge Frau zeigte zur hölzernen Zwischendecke über sich, bei der es sich auch um einen Heuboden hätte handeln können. Lediglich die rechteckigen Gitterroste, die in regelmäßigen Abständen in die Dielenbretter eingelassen waren, ließen eine andere Nutzung des Stauraums erahnen. »Dort ist die Gerste ausgebreitet.«
    »Na und?« Prescott wischte sich mit dem Handrücken die Schweißtropfen ab, die sich auf seiner Stirn gebildet hatten. »Sag mir lieber, weshalb es hier drin so heiß und stickig ist. Man kommt sich vor, wie in der Waschküche des Teufels. Ist das normal so?«
    »Selbstverständlich«, bestätigte Sarah-Jane. »Die Gerste muss feucht gehalten werden, damit sie zu keimen beginnt und zu Malz wird. Darum ist es hier drinnen so schwül. Obwohl die eigentliche Hitze natürlich von dort kommt.« Sie wies zu einer Stelle im unteren Bereich des Gebäudes, wo ein Gebilde stand, das wie ein überdimensionaler Badezuber aussah, der in einem gewaltigen Gestell hing. Daneben stand ein beeindruckender Kessel, in dem große Mengen heißen Wassers zubereitet werden konnten. In der Metallschale darunter glimmten noch ein paar Kohlen. Die Überreste des letzten Feuers, das darin entzündet worden war. »Das große Ding ist der Gärbottich. Darin wird die Maische angesetzt, aus der dann schließlich der Whiskey gebrannt
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