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Lassiter und der Gentleman-Fighter

Lassiter und der Gentleman-Fighter

Titel: Lassiter und der Gentleman-Fighter
Autoren: Jack Slade
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gepackt. Die Mündung der Waffe zeigte auf die Schläfe des Saloongirls.
    »Lass die Knarre liegen«, befahl Dexter Nixon. »Eine falsche Bewegung von dir, und ich puste der Lady eine Portion Blei in den Schädel.«
    Lassiter zögerte.
    »Nimm die Flossen hoch. Worauf wartest du noch? Oder glaubst du etwa, das war nur eine leere Drohung?« Er presste den Colt fester an den Kopf seiner Geisel. Amber gab ein leises Wimmern von sich.
    Lassiter blieb nichts anderes übrig als zu tun, was von ihm verlangt wurde.
    »Was willst du?«, fragte er, während er die Hände langsam nach oben nahm.
    »Ich bin auf der Suche nach meinen Leuten«, erklärte Nixon. »Ich habe ihre Gäule in der Stadt angebunden gefunden. Aber von ihnen selbst war nichts zu entdecken. Deshalb bin ich hier raus gekommen, um nachzusehen, ob sie bei Webber sind.«
    »Verstehe.« Lassiter zog angewidert die Mundwinkel nach unten. »Dann bist du also der Boss von den vier feigen Stinktieren, die in der letzten Zeit für ordentlich Ärger gesorgt haben.«
    »Feige Stinktiere? Ja, das hört sich tatsächlich nach meinen Männern an.« Nixon stieß ein raues Lachen aus, das an das Kläffen eines Straßenköters erinnerte. Doch schon eine Sekunde später hatte sich seine Miene bereits wieder verdüstert. »Wo sind sie? Und wo ist Webber?«
    »Woher sollen wir das wissen?«, presste Amber zwischen den Zähnen hervor. »Wir sind hierhergekommen, weil wir selbst zu ihm wollten. Glaubst du, das hätten wir getan, wenn uns klar gewesen wäre, dass er überhaupt nicht da ist? Wir haben keine Ahnung, wo er steckt.«
    »Das soll ich euch abkaufen? Ich bin doch nicht bescheuert.« Der Zeigefinger des Geiselnehmers legte sich enger um den Abzug seiner Waffe. »Entweder, ihr spuckt sofort aus, was los ist, oder ich …«
    »Ich nehme an, dass er fortgefahren ist«, meldete sich Lassiter zu Wort, bevor Nixon seine Drohung zu Ende ausgesprochen hatte.
    »Woher willst du das wissen?«
    »Wegen der Wagenspuren und der Hufabdrücke.« Lassiter wies mit dem Kinn auf die Stelle, die er kurz zuvor unter die Lupe genommen hatte. »Sie sind noch ziemlich frisch. Höchstens eins, zwei Stunden alt.«
    »Aber was ist mit meinen Leuten?«
    »So tief, wie die Radspuren sind, muss es sich um einen schweren Wagen gehandelt haben. Mindestens zwei Pferde haben ihn gezogen. Vermutlich sogar vier. Die Karre war also groß genug, um eine Menge Leute damit zu transportieren.«
    »Okay.« Nixon nickte. »Und wohin sind sie verschwunden?«
    »Hey, ich bin Spurenleser und kein Hellseher«, erwiderte Lassiter. »Ich kann dir lediglich sagen, dass vor nicht allzu langer Zeit ein Wagen diesen Hof verlassen hat. Um sein Ziel herauszufinden, müsste ich der Fährte folgen.«
    »Dann machen wir das doch«, entschied der Verbrecher. »Diese Lady wird uns dabei begleiten.« Er stieß Amber ihrem Schecken entgegen. »Sie wird mein Pfand sein. Für den Fall, dass du auf die blödsinnige Idee kommst, mir Schwierigkeiten machen zu wollen.«
    ***
    »Wo, zum Teufel, kommst du auf einmal her?«
    Webber starrte den Mann, der hinter dem Wagen hervorgetreten war, fassungslos an.
    »Damit hast du wohl nicht gerechnet, was?« Ein schadenfrohes Grinsen schnitt sich quer durch Gorhams Gesicht. Er hielt seinen Smith & Wesson Schofield in der rechten Hand. »Tja, ein blinder Passagier ist eben immer eine böse Überraschung.«
    »Wohl eher eine dreckige Laus im Pelz«, erwiderte Webber finster.
    »Pass besser auf, was du sagst. Denn bevor du dich mit uns anlegst, solltest du dir klar darüber sein, dass es diesmal keinen gibt, der auftaucht, um dir die Haut zu retten.« Der Verbrecher wies mit einer Kopfbewegung hinter sich, wo bereits weitere Männer unter der Plane des abgestellten Fuhrwerks hervor kletterten.
    In Webbers Schädel wirbelten die Gedanken durcheinander wie trockenes Laub in einem Sturm. Was sollte er tun? Er hätte sich selbst dafür ohrfeigen können, dass er in der Eile des Aufbruchs nicht daran gedacht hatte, die Winchester seines Onkels mitzunehmen. Nun stand er seinem Gegner unbewaffnet gegenüber. Wenn er überhaupt gegen die Übermacht etwas ausrichten wollte, durfte er nicht lange zögern. Wenn die Bande erst einmal die Gelegenheit hatte, sich zu formieren, war alles zu spät.
    Er musste reagieren – und zwar sofort.
    Webber sprang so unvermittelt auf Gorham zu, dass der verblüfft innehielt.
    Genau darauf hatte Webber gehofft.
    Seine rechte Hand schnellte nach vorn. Mit vollem Schwung
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