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Lass mich in Dein Herz

Lass mich in Dein Herz

Titel: Lass mich in Dein Herz
Autoren: Julia Arden
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Valentin.
    »Das ist kein Bluff. Wir werden draußen erwartet«, sagte Andrea. Triumphierend setzte sie hinzu: » Er hat nämlich ein Handy!«
    Valentin kniff die Augen zusammen. Der letzte Satz beunruhigte ihn doch sichtlich. Schweiß trat auf seine Stirn. Seine Augen bekamen einen gehetzten Ausdruck.
    »Dann werde ich euch jetzt einfach alle erschießen«, sagte er gepresst. »Alle bis auf dich, Richterin. Du sollst mit der Schuld leben!«
    Ginas Ungeduld wuchs. Wo blieben die drei nur? Sie müssten doch längst hier sein, wenn alles glattgelaufen war!
    Ihr Handy klingelte.
    »Thiele hier. Was ist los?« klang seine tiefe Stimme aus dem Apparat.
    »Kommen Sie sofort in die Krachtstraße. Wir haben Frau Jordan und ihre Schwester gefunden. Im Boxclub Black Panther s. Aber es gibt Probleme. Ich gehe jetzt hinein.«
    »Warten Sie . . .«, rief Thiele.
    Gina hörte ihn nicht mehr. Sie unterbrach die Verbindung.
    Eilig lief sie auf das Gebäude zu.
    Andrea fühlte, wie die Situation eskalierte. Anstatt Valentin zum Aufgeben zu bewegen, hatten sie ihn in Panik versetzt. Er war außer Kontrolle. Jeden Moment konnte er schießen. Sie überlegte fieberhaft, wie sie ihn beruhigen oder zumindest von den anderen beiden ablenken konnte.
    »Valentin!«
    Valentins Augen sprangen zu ihr hin. Es war klar, dass die anderen nur Beiwerk waren. Nur sie war ihm wichtig.
    »Ist Ihnen schon mal in den Sinn gekommen, dass, selbst wenn Sie mir nahe stehende Menschen bedrohen oder gar töten, Sie ihr Ziel nicht erreichen können?« fragte Andrea mit kühler Stimme – was ihr einiges an Kraft abverlangte.
    Valentin sah sie hämisch an. »Was willst du mir weismachen?«
    Andrea zuckte die Schultern, als ob sie das alles gar nichts anginge. »Ich bin kein besonders emotionaler Typ. Das haben Sie mir doch selbst vorgeworfen. Was, wenn ich gar nicht fähig bin, Ihren Verlust nachzuempfinden?«
    Valentin stutzte.
    »Das kann ich mir in meinem Beruf nicht leisten«, fuhr Andrea unbeeindruckt fort. »Mit Gefühlen habe ich nichts im Sinn. Sie können umbringen, wen Sie wollen. Ich werde einfach wieder zur Tagesordnung übergehen.«
    Valentin starrte sie an. Es war ihm anzusehen, dass es in ihm arbeitete. Sie war ein gefühlloses Luder, diese Richterin. Das hatte er ja schon immer gewusst. Aber dass sie so gefühllos war . . .
    »Ihre einzige Chance, sich wirklich an mir zu rächen, ist, mich zu töten«, sagte Andrea jetzt. Sie hoffte, dass Valentin so konfus war, dass er ihr glaubte.
    Und scheinbar wirkten ihre Worte. Valentin richtete seine Waffe jetzt allein auf sie.
    »Wenn Sie jetzt abdrücken, tun Sie anderen wie Ihnen einen guten Dienst.« Andrea versuchte Valentins Aufmerksamkeit auf sich festzuhalten. »Wer weiß, wie vielen Sie den Schmerz, der Ihnen zugefügt worden ist, ersparen können.«
    »Andrea!« Carmen schrie auf.
    Andrea blickte zu Carmen und bedeutete ihr mit den Augen, sie solle sich in Sicherheit bringen. Auch Stefan gab sie unauffällig ein entsprechendes Zeichen.
    Aber keiner von ihnen rührte sich. »Andrea, hör auf damit«, bat Carmens ängstliche Stimme.
    Valentins Atem ging immer schneller. Es war ihm anzusehen, wie er mit sich rang. Einerseits drängte es ihn, Andrea zu erschießen. Andererseits fürchtete er sich vor dem Danach . Denn gab er seinem Drang nach, verlor er seinen Lebensinhalt. Dann hatte er kein Opfer mehr, dem er nachstellen konnte. Das war sein Dilemma.
    Andrea bemerkte Valentins Zögern. Wenn nicht jetzt, wann dann war der richtige Zeitpunkt für eine Gegenwehr? Mit einer blitzschnellen Bewegung griff sie nach der Waffe.
    Aber sie hatte Valentin unterschätzt. Der wich überraschend schnell aus.
    Ein Schuss krachte.
    Andrea sackte zusammen.
    Gina stieß die Tür zur Boxhalle auf. Mit lauten Krachen fiel sie hinter ihr ins Schloss. Erschrocken fuhr Gina zusammen. Um dann zu erkennen: Dieses berstende Geräusch stammte niemals vom Zufallen einer Tür. Das war ein Schuss! Einige der Männer, die in der Halle trainierten, hielten inne. Auch sie hatten das ungewöhnliche Geräusch bemerkt.
    Gina zog hastig ihr Handy hervor und wählte Stefans Nummer. Es klingelte. Einmal, zweimal . . . fünfmal. Er nahm nicht ab.
    »Verdammt!« fluchte Gina. Wo waren die drei? Was passierte da?
    Sie sprach einen der Boxer an, der sein Training unterbrochen hatte. »Wo kam das her?«
    Der Mann zuckte mit den Schultern. »Keine Ahnung. Klang aber eindeutig wie ein Schuss.«
    »Gibt es hier irgendwo einen
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