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Lass mich in Dein Herz

Lass mich in Dein Herz

Titel: Lass mich in Dein Herz
Autoren: Julia Arden
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zurückzuhalten«, sagte sie sichtlich nervös. »Und ich bin, wie du ja weißt, nicht gerade gut darin, dir zu widerstehen. Da wir das wissen, müssen wir es ja nicht unbedingt heraufbeschwören, nicht wahr?«
    »Ich liebe dich«, sagte Andrea. Auf einmal war sie sich völlig sicher.
    Gina erstarrte.
    »Ich liebe dich«, wiederholte Andrea.
    Gina versuchte sich zu fangen und schüttelte in komischer Verzweiflung den Kopf. »Na bitte, da haben wir es ja. Es geht schon wieder los«, wehrte sie ab.
    Andrea lächelte. Sie war selbst schuld. Mit ihrem Hin und Her hatte sie Gina dazu gebracht, dass sie ihr nicht mehr traute. Das war ihr gutes Recht.
    Sie strich sanft über Ginas Wange. Gina zuckte zusammen.
    »Ich meine es ernst«, sagte Andrea leise. »Ich liebe dich.« Sie schluckte. »Ich möchte mit dir zusammen sein.«
    Gina atmete tief durch und seufzte angestrengt. »Ja ja, das weiß ich. Das kommt immer wieder mal bei dir vor. Die Wochen im Krankenhaus waren recht enthaltsam. Da wundert es mich nicht, dass du so etwas sagst. Und natürlich auch fühlst.« Sie wandte ihren Kopf ab.
    Andrea versuchte ihren Blick einzufangen. So etwas Ähnliches hatte sie erwartet. Nun musste sie die Arbeit nachholen, die sie sich bisher geweigert hatte zu tun. »Das hat nichts mit dem Krankenhaus zu tun«, sagte sie ernst. »Jedenfalls nicht so wie du denkst.« Auch sie atmete tief durch. »Ich hatte eine Menge Zeit zum Nachdenken«, fuhr sie fort, »mir über meine Gefühle klarzuwerden.«
    »Deine Gefühle sind meistens recht eindeutig«, sagte Gina abwehrend. »Du willst Sex – und du liebst Maren.«
    Andrea seufzte. Gina hatte zu viel mit ihr durchgemacht, sie wollte sich schützen. »Du musst so reagieren, ich weiß«, sagte sie. »Es ist meine Schuld. Ich habe so viele Fehler gemacht. Du bist keine Frau für . . . so etwas.« Sie sah Gina eindringlich an. »Du bist eine Frau, die eine Partnerin für eine ernst gemeinte Beziehung sucht, nicht nur für gelegentliche Abenteuer. Und ich bin das auch. Zumindest war ich es früher. Ich möchte, dass es wieder so wird. Mit dir . . .« Sie trat erneut auf Gina zu und versuchte ihre Miene zu deuten.
    Gina schwieg. Das alles klang sehr verlockend. Nur war es so verschieden von dem, was Andrea ihr bisher erzählt hatte, dass sie es nicht glauben konnte. Konnte Andrea in einem einfachen Denkprozess, wenn er auch über mehrere Wochen angedauert haben mochte, ihre Einstellung so grundlegend ändern? Existierten all ihre Erinnerungen, all ihre Zweifel mit einem Mal nicht mehr? Nein. Das konnte Gina sich beim besten Willen nicht vorstellen. »Warum denkst du plötzlich, dass du bereit bist neu anzufangen?«
    »Die Frage enthält bereits die Antwort. Ich denke, dass ich bereit dazu bin. Ich will es«, erwiderte Andrea fest. »Ich will endlich in der Gegenwart ankommen. In ihr leben, glücklich sein. Die Vergangenheit ist eine Erinnerung. Eine sehr schöne Erinnerung. Sie umfasst aber mehr als die Zeit mit Maren. Sie umfasst meine Kindheit, meine Jugend, meine Erfolge und Niederlagen. Ich möchte das gern mit dir teilen. Alles.«
    Gina konnte es immer noch nicht glauben. Und schließlich blieb die Frage: Selbst wenn Andrea das alles so sehr wollte, konnte sie es auch?
    Was ist mit dir, Gina? Bist du zu feige, für dein Glück ein Risiko auf dich zu nehmen? Hat dir schon einmal eine Frau mehr angeboten als Andrea gerade?
    Die Antwort war ein klares Nein.
    Andrea nahm Ginas Gesicht in ihre Hände. Zärtlich küsste sie Ginas Mund, strich mit den Daumen über ihre Wange. »Ich liebe dich«, wiederholte Andrea sie erneut.
    In ihren Augen lag ein seltsamer Ausdruck, den Gina nicht zu deuten vermochte. Erwarten, Hoffnung . . . Angst? Dann begriff sie: Andrea wartete darauf, dass sie ihr etwas sagte. Nämlich genau die drei Worte, die Andrea ihr zuvor immer wieder gesagt hatte.
    Andreas Unsicherheit überzeugte Gina mehr als alles andere. Eine Welle von Zärtlichkeit überflutete sie für diese Frau, die so souverän und doch so zerrissen war. Nie zuvor hatte Gina sich so danach gesehnt, Andrea in den Arm zu nehmen. Was lag da näher, als genau das zu tun?
    »Ich liebe dich auch. Das weißt du doch«, flüsterte sie. Sie spürte, wie Andrea sich in ihren Armen entspannte.
    Die Erleichterung in Andreas Stimme war überdeutlich, als sie sagte: »Ja, aber es zu wissen und es im richtigen Moment zu hören sind zwei völlig verschiedene Welten.«
    Dem hatte Gina nichts hinzuzusetzen. Außer
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