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Lass mich in Dein Herz

Lass mich in Dein Herz

Titel: Lass mich in Dein Herz
Autoren: Julia Arden
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fragte Gina.
    »Ja.« Die Frau nannte zwei Adressen.
    Gina schrieb mit. Dann verabschiedeten sie sich eilig.
    Zurück im Auto versuchte Gina noch einmal, Thiele zu erreichen. Vergeblich.
    »Wir müssen uns aufteilen«, wandte sie sich an Stefan. »Einer nimmt den Boxclub, einer die Garage.«
    »Na, dann ist der Boxclub wohl meine Aufgabe«, stellte Stefan lakonisch fest. »Sie wären da ganz sicher am falschen Platz. Mehr als platte Witze und dumme Kommentare bekämen Sie nicht zu hören. Die Umkleide und Duschen könnten Sie auch nicht inspizieren.«
    »Dann fahre ich zur Garage«, stimmte Gina zu. »Sollten Sie in dem Club etwas finden, rufen Sie mich sofort an.« Sie schrieb ihre Handynummer auf einen Zettel. »Unternehmen Sie nichts. Nicht, wenn es nicht unbedingt notwendig ist.«
    »Das gilt aber auch für Sie.« Stefan riss eine Ecke des Zettels, den Gina ihm gegeben hatte, ab und schrieb ebenfalls seine Nummer auf. »Ich nehme mir ein Taxi zum Club«, sagte er dabei.
    »Gut.« Gina sah ihn eindringlich an. »Und passen Sie auf. Valentin ist gefährlich.«
    »Ich weiß«, sagte Stefan. »Passen Sie auch auf sich auf. Und übrigens: Ich heiße Stefan.« Er lächelte sie kurz an.
    »Gina«, erwiderte sie. »Danke für Ihre Courage, Stefan.«

19.
    D ie Fahrt zum Boxclub endete vor einem roten Ziegelsteingebäude. Stefan bezahlte den Taxifahrer und stieg aus. Da das Gebäude in einem Industriegelände lag, vermutete Stefan, dass in ihm eine oder mehrere Firmen ihren Sitz hatten. Merkwürdig, dass nur vereinzelt Autos in der Nähe parkten. Stand das Gebäude leer? Dann gab es diesen Boxclub hier vielleicht auch nicht mehr?
    Stefan schaute sich suchend um. Er entdeckte das Schild auf der Stahltür, einige Meter rechts vom Haupteingang des Gebäudes. Black Panthers stand darauf. Die Tür ließ sich öffnen. Sie führte in einen Keller. Diffuse Beleuchtung sorgte für gerade einmal so viel Licht, dass die Stufen der Treppe erahnbar waren. Stefan tastete sich vorsichtig ins Dunkel hinab. Das Ganze wirkte unheimlich. Er erwartete jeden Moment von einer barschen Stimme angefahren zu werden. Dies war jedenfalls kein Club, der Neugierige einlud.
    Die Treppe endete an einer weiteren Tür, hinter der Stefan dumpfe Geräusche hörte. Vorsichtig drückte er die Klinke hinunter, schob die Tür auf. Lärm empfing ihn. Offenbar fand ein Trainingskampf statt. Zwei Boxer im Ring traktierten einander. Einige Männer standen um den Ring herum und feuerten die Akteure an: »Los, Manne! Die Rechte! Beinarbeit, Tiger! Vorwärts, linker Haken!«
    Niemand beachtete Stefan. Der schaute, ob er Valentin unter den Männern, die am Ring standen, ausmachen konnte. Er kannte Valentins Bild aus dessen Akte. Aber Fehlanzeige.
    Die Gesichter der Boxer im Ring erkannte Stefan nicht. Einer der Männer hatte dunkles Haar. Wie Valentin. Aber ob er es war?
    Stefan dankte der Vorsehung, dass die Umstände so überaus günstig für ihn waren. Da alle ihre Aufmerksamkeit dem Kampf zuwandten, konnte er sich unauffällig ein wenig umsehen. Womöglich gab es einen abgelegenen Raum, wo Valentin seine Geiseln versteckt hielt, ohne dass es jemand merkte.
~*~*~*~
    D ie Gegend war vornehm. Das Grundstück, zu dem die Garage gehörte, machte allerdings eher einen ungepflegten Eindruck. Sicher sehr zum Ärger der Nachbarn.
    Gina sah sich aufmerksam um. Die Straße lag menschenleer da. Sie ging die Auffahrt zur Garage hoch, klopfte gegen das Tor.
    Zunächst zögernd, dann lauter rief sie: »Andrea? Carmen?« Nichts rührte sich. »Valentin! Machen Sie auf! Ich weiß, dass Sie da drinnen sind! Ich habe die Polizei benachrichtigt! Die werden in fünf Minuten hier sein!«
    War Valentin wirklich in der Garage und hörte sie, würde er irgendwie reagieren müssen! Aber nichts geschah.
    Gina bückte sich. Wenn man den Filmen im Fernsehen glauben durfte, ließ sich das Tor irgendwie nach oben schieben.
    Wahrscheinlich, weil diese Tore auch nicht abgeschlossen waren. Wie das hier! Gina konnte es ohne viel Mühe anheben.
    Die Garage war leer. Verdammt! Und nun? Stefan rief auch nicht an. Also sah es bei ihm wohl ähnlich mau aus. Was konnte sie jetzt noch tun?
    Sie wollte gerade enttäuscht kehrtmachen, als ihr Blick auf etwas fiel, das am Boden lag. Ein kleiner, metallener Gegenstand. Ein Handy. Gina hob es auf. Ihr Herz klopfte schneller. Andrea besaß so ein Handy!
    Sie griff hastig nach ihrem Telefon und wählte Andreas Nummer. Das kleine Gerät in ihrer Hand spielte eine
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