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Jerry Cotton - 2923 - Die Rueckkehr des Kronzeugen

Jerry Cotton - 2923 - Die Rueckkehr des Kronzeugen

Titel: Jerry Cotton - 2923 - Die Rueckkehr des Kronzeugen
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Der Regen zerstörte viele Spuren, die von den Mördern am Fundort der Leiche zurückgelassen worden waren.
    »Den hat jemand gefoltert und dann kaltblütig hingerichtet«, sagte Detective Steven Cort.
    Er und sein Partner, Russ Lineback, drückten sich unter das Vordach des Drugstores. Der Leichnam lag neben einem Müllcontainer in der Seitengasse, er war von einem Obdachlosen entdeckt worden. Als er in wilder Panik aus der Gasse stürmte, wurde er von einer Streifenwagenbesatzung bemerkt, die den Mann stellte. Da er aber kein Blut an der Kleidung hatte und die Knöchel seiner Hände dreckig, aber unversehrt waren, schlossen ihn die Detectives als Täter aus.
    »Fragt sich nur, wer und warum«, erwiderte Lineback.
    Einer der Kriminaltechniker drückte Detective Cort wenige Minuten später eine Visitenkarte in die Hand. Als der Detective sie seinem Partner zeigte, stieß Lineback einen leisen Pfiff aus.
    »Der Tote stand in Kontakt zum FBI. Langsam wird der Fall richtig spannend«, sagte er.
    Sein Partner hatte bereits das Mobiltelefon in der Hand und wählte die Telefonnummer auf der Karte. Obwohl es schon nach Mitternacht war, meldete sich Agent Joe Brandenburg bereits nach dem dritten Klingeln.
    »NYPD, Detective Cort. Wir stehen hier neben der Leiche eines gewissen Devlin Zamecki. Er hatte eine Visitenkarte von Ihnen in der Brieftasche. Kennen Sie Zamecki näher, Agent Brandenburg?«
    Das Gespräch dauerte keine zwei Minuten, dann verstaute der Detective sein Mobiltelefon mit nachdenklicher Miene in der Jackentasche.
    »Was ist los? Gehört der Tote etwa zu einer laufenden Ermittlung des FBI?«, fragte Russ Lineback.
    »Das werden wir bald wissen. Agent Brandenburg ist auf dem Weg hierher«, antwortete Cort.
    Während der Regen weiterhin über New York niederging, starrten die beiden Ermittler mit müden Augen auf den Toten. Auf ihren Schreibtischen stapelten sich bereits die Akten laufender Ermittlungen, und jetzt kam vermutlich noch ein brutaler Mord dazu. Detective Steven Cort hatte nur die leise Hoffnung, dass der Mord an Zamecki in die Zuständigkeit des FBI fiel. Er hatte nichts dagegen, den Bundesagenten die Ermittlungen zu überlassen.
    ***
    Normalerweise hätte Joe seinen langjährigen Partner, Les Bedell, angerufen und sie wären gemeinsam nach Queens gefahren. Doch Les hatte vor zwei Tagen einen Kurztrip nach Atlanta angetreten, um bei der Hochzeit eines Freundes anwesend zu sein.
    »Wer hat dich auf dem Gewissen, Devlin? In was hast du dich nur hineinziehen lassen?«, fragte Joe sich.
    Devlin Zamecki war ein pensionierter Agent des FBI, der seine letzten Dienstjahre als Betreuer im Zeugenschutzprogramm zugebracht hatte. Vorher hatten Joe und er gemeinsam so manchen Strauß mit der New Yorker Unterwelt ausgefochten und Zamecki hatte dem ehemaligen Captain des NYPD viele wertvolle Tipps gegeben. Als Joe seinen Dienstwagen vierzig Minuten später hinter dem Wagen der Kriminaltechniker abstellte, erwarteten ihn zwei Männer.
    »Special Agent Joe Brandenburg. Haben wir miteinander telefoniert?«, fragte er.
    Der gut sechs Fuß große Mann mit rot geränderten Augen nickte zustimmend.
    »Detective Cort. Das ist mein Partner, Detective Lineback. Der Tote liegt dort in der Gasse«, erwiderte Steven Cort.
    Mit grimmiger Miene folgte Joe den beiden Ermittlern und ignorierte den prasselnden Regen, der seine hüftlange Jacke durchnässte.
    »Sie kennen Devlin Zamecki? Haben Sie eine Ahnung, wer ihm das angetan hat?«, fragte Detective Cort.
    Joe hockte neben dem Leichnam und betrachtete angewidert die Spuren von Folter im Gesicht seines alten Freundes.
    »Zamecki ist ein ehemaliger Kollege. Wer immer das getan hat, wird es bitter bereuen«, sagte er.
    Obwohl seine Stimme neutral klang, zuckten die beiden Ermittler des NYPD zusammen.
    »Tut mir leid um Ihren Kollegen, Agent Brandenburg. Dann gehen Sie also von einem Racheakt aus? Wird Ihre Behörde die Untersuchungen leiten?«, fragte Cort.
    Joe Brandenburg erhob sich und wischte sich die Handflächen mit einer unbewussten Bewegung an der Jacke trocken.
    »Sie machen vorerst weiter. Assistant Director High wird entscheiden müssen, ob wir die weiteren Ermittlungen übernehmen. Sie hören von mir, Detective«, sagte er dann.
    Während er mit steifen Schritten zu seinem Wagen ging, schossen Joe tausend verschiedene Gedanken durch den Kopf. Er musste an die Erfolge von Zamecki denken und fragte sich gleichzeitig, ob sein pensionierter Kollege sich eventuell neue
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