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Land meiner Träume collin1

Land meiner Träume collin1

Titel: Land meiner Träume collin1
Autoren: briffa
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womöglich entfahren wäre, zu unterdrücken, zog Meggan sich still und leise zurück, während sie gegen eine plötzliche Übelkeit ankämpfte. Dann lief sie, so schnell sie konnte, weg von dem weißen Hasen, weg von Caroline und ihrem Liebhaber, zurück über das offene Moor, über das holprige Gelände zwischen Tremayne Manor und dem Dorf, um in verwegener Hast den Klippenweg hinabzuklettern. Die winzige sandige Bucht war ihre Zuflucht, ein Ort, an den sonst niemand kam. Von dort ging es weiter über die Felsen zu ihrem ganz speziellen Versteck hinter einem großen Stein, wo der Sand warm war, wo sie die Augen schließen und nur das Schlagen der Wellen hören konnte. Doch sosehr sie sich auch bemühte, sie konnte das Bild der Liebenden nicht aus ihren Gedanken vertreiben. Meggan wusste genau, was sie gemacht hatten, wenn auch erst seit kurzem. Lange Zeit hockte sie einfach nur da, die Hände auf den Mund gepresst, um die Übelkeit in Schach zu halten, die Augen fest zugekniffen, um das, was sie nicht wissen wollte, auszublenden. Doch es wollte nicht verschwinden, genauso wenig wie ihre Angst, dass es da irgendeine Verbindung gab zwischen ihrer Beobachtung des weißen Hasen und der anschließenden Entdeckung der Liebenden. Doch es war nicht Angst allein, die sie diesen Zufluchtsort hatte aufsuchen lassen. Hier in ihrem besonderen Asyl zwischen den Felsen, wo das wilde Meer ihr nichts anhaben konnte und wo im Donnern der Wellen das Klopfen ihres Herzens widerhallte, drehte Angst ihren Magen zu einem festen Klumpen zusammen. Hier am Strand war sie womöglich mehr in Einklang mit der Natur als auf ihren Streifzügen über die Moore. Vielleicht entsprach das urzeitliche Donnern der Wellen auf die grauen Felsen, begleitet vom Anstürmen und Zurückziehen des Wassers auf dem Sand, an diesem Tag auch mehr ihren aufgewühlten Gedanken. Die Sonne wärmte die Felsen, zwischen denen Meggan saß, genauso wie sie das weiche Gras gewärmt hatte, auf dem sie vor kurzem gelegen hatte. Doch Meggan zitterte trotz der Wärme. Die Knie eng an die Brust gezogen, die Arme darumgeschlungen, das Kinn auf der grauen Serge ihres Rockes abgestützt, bemühte sie sich mit aller Kraft zu vergessen, was sie eben gesehen hatte, während sie sich doch gleichzeitig lebhaft in allen Einzelheiten daran erinnerte. Als sie jetzt erneut an Caroline und Rodney Tremayne dachte, überkam sie wieder dasselbe seltsame Gefühl. Es sorgte dafür, dass sie die Hand zwischen die Beine drücken wollte, wo sie sich noch nie zuvor berührt hatte. Doch das war falsch. So falsch wie der Anblick Carolines neben einem Mann. Besonders neben Rodney Tremayne. Warum tat ihre Schwester das, überlegte Meggan, wo doch alle wussten, dass sie Tom Roberts heiraten würde? Genauso wie jeder wusste, dass wohlhabende Grund- und Grubenbesitzer wie die Tremaynes nicht in arme Bergarbeiterfamilien einheirateten. Meggan kauerte sich noch enger zu einem elenden Häuflein zusammen. Aus so einem heimlichen Stelldichein, so einer Hurerei im Unterholz, konnte nichts Gutes erwachsen. Tom wäre sicher sehr wütend, wenn er es erführe. Jeder wusste, wie hitzig Tom war. Er war ein stolzer Mann. Konnte er auch gewalttätig werden, wie sein Vater? Hatte der weiße Hase sie deswegen warnen wollen? Meggan zitterte erneut vor Angst. Tom durfte niemals von Carolines Betrug erfahren. Doch was sollte sie, Meggan, tun? Caroline darauf ansprechen? Es ihren Eltern erzählen? Sollte sie überhaupt jemandem von dem weißen Hasen erzählen? Meggan wünschte sich, sie wäre älter und klüger und wüsste, was tun. Sie wünschte sich, sie hätte den weißen Hasen nicht gesehen. Und ganz besonders wünschte sie sich, sie hätte Caroline und ihren Geliebten nicht entdeckt. Vor allem aber wünschte sie sich, sie könnte aufhören, dieses Bild zu sehen, aufhören, diese seltsamen Gefühle zu fühlen, an einer Stelle, an der sie überhaupt keine Gefühle haben sollte. Caroline hatte Meggan am Tag ihrer ersten Blutung ruhig erklärt, was es damit auf sich hatte. »Ma hat nie mit mir darüber gesprochen. Ich will nicht, dass du törichte Ängste hast, weil du nicht weißt, warum du blutest.« Die stets neugierige Meggan hatte weitere Erklärungen darüber verlangt, wie Männer und Frauen Babys machten. Caroline war tiefrot angelaufen. »Du weißt, was mit deinem Körper geschieht und warum, und mehr erzähle ich dir nicht. Du bist sehr schön, kleine Schwester. Nimm dich vor Männern in Acht, die dir süße Worte
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