Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Land meiner Träume collin1

Land meiner Träume collin1

Titel: Land meiner Träume collin1
Autoren: briffa
Vom Netzwerk:
Erwähnung seiner Pflegeschwester wurde der Groll in dem jungen Gesicht augenblicklich von Stolz und Neugier verdrängt. »Ich werde Miss Tremaynes Gesellschafterin. Ist sie wirklich nett?« »Jenny ist sehr nett. Freundlich und gutmütig. Du wirst sie mögen.« »Ich hoff’s.« Con betrachtete das Mädchen einen Augenblick. Es bestand kein Zweifel, dass sie sich über die Veränderung freute, die sich in ihrem Leben ergeben würde. »Wie kommt es, dass du im Herrenhaus als Jennys Gesellschafterin angestellt und nicht zur Arbeit in die Grube geschickt wirst?« »Das war der Wunsch meines Vaters.« »Tatsächlich?« Con war überrascht. Bei aller Zuneigung für seine Pflegeeltern konnte er sich doch nicht vorstellen, dass Phillip Tremayne sich überreden ließ, den Wünschen seines Obersteigers nachzukommen. Phillip wusste sehr genau, wie die Tremaynes zu den Familien standen, die auf ihrem Gut und in ihrer Grube arbeiteten. Es sei denn, hinter der Vereinbarung steckte mehr, als an der Oberfläche sichtbar war. »Glaubt dein Vater, dass du eine bessere Zofe abgibst?« Diesmal reckte sie das Kinn vor Stolz. »Ich mach …« Sie unterbrach sich, und ihre Wangen glühten vor Verlegenheit. Sie senkte die Augenlider und kaute auf der Unterlippe herum. Dann sprach sie langsamer und achtete wieder sorgfältig auf ihre Grammatik. »Ich werd an Miss Tremaynes Musikunterricht teilnehmen. Mein Pa glaubt, dass ich begabt bin.« »Ich glaube auch, dass du großes Talent hast. Du wirst Jenny weit in den Schatten stellen. Sie hat eine recht hübsche Stimme, doch du bist mit einem seltenen Geschenk gesegnet.« Das Gesicht des Mädchens glühte vor Freude. »Vielen Dank, Sir. Ich freu mich auf nächste Woche, wenn Miss Tremayne zurück ist und ich ins Herrenhaus geh.« Con lächelte. Was für ein entzückendes Kind. »Ich glaube, jetzt freue ich mich auch auf dein Kommen.« Er stand auf und machte einen Schritt auf sie zu. »Du bist ganz und gar nicht wie deine Schwester, nicht wahr?«, bemerkte er und erinnerte sich an die Sache, die ihm bis eben noch Kopfschmerzen bereitet hatte. Obwohl er wusste, dass er die Stirn gerunzelt hatte, war er doch verblüfft über die Reaktion der jungen Meggan. Er ließ die Hand, die er ausgestreckt hatte, sinken, denn sie drückte sich gegen den Fels, und in ihren Augen stand unverkennbar Angst. Con blieb stehen. »Ich wollte dich nicht erschrecken, Meggan. Ich wollte dir nur die Hand reichen, um dir aufzuhelfen.« »Ich brauch Ihre Hilfe nicht«, erklärte sie und stand auf, um es zu beweisen. »Ich geh jetzt nach Hause.« »Warte. Ich begleite dich nach Hause. Damit dir nichts passiert.« Meggan wandte sich noch einmal um. »Ich brauch auch nicht Ihren Schutz.« In ihren Worten lag so viel Gift, dass sie von den Felsen geklettert war und auf den Klippenweg zulief, bevor Con sich von seiner Überraschung erholt hatte. Er hatte keine Ahnung, womit er sie in die Flucht geschlagen hatte, und schaute ihr hinterher, wie sie flink den Pfad hinaufstieg, während die Sonne auf ihrem Haar schimmerte wie auf einem Rabenflügel. Er überlegte, ob unter ihren Vorfahren, wie unter seinen eigenen, spanische Invasoren gewesen waren. Ihre Augen waren viel dunkler als seine, und ihr Haar war von einem seltenen echten Schwarz. Dieses hitzige Kind war also angestellt worden, um Jenny Gesellschaft zu leisten. Vielleicht war sie genau die richtige Person, die seine Pflegeschwester brauchte, um aus der Reserve gelockt zu werden. Er überlegte, wie lange das Mädchen im Herrenhaus bleiben würde, und ertappte sich dabei, dass er sich wünschte, es möge eine lange Zeit sein. Er wollte sie besser kennenlernen. Dann ertappte er sich bei dem Gedanken, dass er, wenn Meggan Collins siebzehn sein würde, dreißig war.  
Oben am Pfad blieb Meggan stehen, und ihr Herz pochte heftig im Einklang mit dem Donnern der Wellen an die Klippen unter ihr. Ihr Atem ging schwerer als sonst, wenn sie hier oben ankam. Doch normalerweise hastete sie den steilen Weg auch nicht in solcher Eile herauf. Als sie sich umschaute, sah sie, dass der Mann, Con Trevannick, ihr immer noch hinterherblickte. Verwirrt und aufgebracht wandte sie sich schnell um und eilte weiter. In Sichtweite des Dorfes zwang ein Stechen in der Seite sie, langsamer zu gehen. Meggan wusste, dass sie, wenn sie in so einem Zustand nach Hause kam, Schelte von ihrer Mutter zu erwarten hatte, und setzte sich auf einen Stein, um zu Atem zu kommen und sich so weit zu beruhigen, dass
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher