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Land meiner Träume collin1

Land meiner Träume collin1

Titel: Land meiner Träume collin1
Autoren: briffa
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die Augen geschlossen, was darauf schließen ließ, dass sie sich vollkommen ihrem Lied überlassen hatte. Ihre Jugendlichkeit erstaunte ihn. Dieses Mädchen besaß eine Reife, die weit über ihr Alter hinausging. Überrascht über die Entdeckung, dass sie noch ein Kind war, überlegte er, wer sie wohl war. Er nutzte die Gelegenheit, solange sie seiner Gegenwart nicht gewahr war, und setzte sich in der Nähe auf einen Felsbrocken, um sie zu betrachten. Con kannte sie nicht. Soweit er wusste, gab es in der Grube keine Grubenmagd, die so glänzend schwarzes Haar besaß. Das Mädchen war zweifellos sehr begabt. Eine Stimme von solcher Reinheit war in der Tat selten. Doch am meisten fesselte ihn die Tatsache, dass ein so junges Mädchen fähig war, dem Liedtext so viel Gefühl zu unterlegen. Die Götter, sinnierte er, hatten sie zweifellos begünstigt. Mit ihrem schweren schwarzen Haar und ihren vollkommen proportionierten Zügen würde sie zu einer wahren Schönheit heranwachsen. Eine leidenschaftliche Schönheit, wenn man nach ihrem Gesang gehen konnte. Er überlegte noch, welche Farbe ihre Augen wohl hatten, als diese, vielleicht weil das M?dchen seine Gegenwart sp?rte, pl?tzlich aufgerissen wurden und das Lied auf ihren Lippen erstarb. Braune Augen. Fast schwarz. Unter dichten, schrägen Brauen. Ausdrucksstarke Augen, die ihn mit einer Mischung aus Groll und Misstrauen anschauten, während ihre Wangen von einer leichten Röte überzogen wurden. Con lächelte. Das Mädchen erwiderte sein Lächeln nicht. Ihre Miene änderte sich in dem Augenblick, da sie ihn augenscheinlich erkannte. Dass sie rot wurde, konnte er verstehen, doch die Besorgnis, die er jetzt in ihren Augen sah, verstand er nicht. Er lächelte noch einmal, um ihr die Befangenheit zu nehmen. Er wollte sie weiter singen hören. Seine Worte waren leicht neckend und enthielten eine versteckte Frage. »Ich dachte, ich würde eine Meerjungfrau finden oder zumindest einen Meergeist. Und stattdessen finde ich eine bezaubernde kleine Grubenmagd.« »Ich bin keine Grubenmagd. Ich bin Sängerin.« Mit dieser Antwort hatte er nicht gerechnet. Die dunklere Röte ihrer Wangen war zweifellos Zorn zuzuschreiben. »Und eine äußerst begabte«, versicherte Con ihr rasch, da er spürte, dass er sie beleidigt hatte. Das Mädchen faszinierte ihn mit jedem Augenblick mehr. Offensichtlich stammte sie aus dem Dorf. Vielleicht war sie die Tochter eines Fischers. Er versuchte, ihren Zorn mit einem beruhigenden Lächeln zu beschwichtigen. »Bitte, sing weiter. Ich habe dein Lied sehr genossen.« Ein Kopfschütteln und ein störrisches Zusammenpressen der Lippen mussten Con als Antwort genügen. »Erzählst du mir dann, wer du bist?«, fragte er in einem freundlichen, beruhigenden Tonfall, um ihr zu versichern, dass er nichts Böses im Schilde führte. So wie sie die Lippen öffnete und ihre Augen blitzten, dachte er einen Augenblick lang, sie würde ihm sagen, es ginge ihn nichts an, wer sie sei. Stattdessen presste sie die geöffneten Lippen wieder fest zusammen. Ein Sturkopf. Con, den das schwierige Kind am?sierte und gleichzeitig noch mehr faszinierte, versuchte es noch einmal. ?Wei?t du, wer ich bin?? Das Mädchen nickte, und in ihrem Gesicht zeigte sich ein Wechselspiel der Gefühle, bevor sie den Blick senkte. Im Gegensatz zu dem Feuer, das sie vor wenigen Augenblicken an den Tag gelegt hatte, wurde ihre Stimme jetzt weich. »Du bist … Sie sind … Mr. Trevannick.« Con bemerkte, dass sie bewusst ihre Ausdrucksweise korrigierte. Sie war nicht ungebildet. Noch faszinierender. »Woher kennst du mich, wenn du nicht in der Grube arbeitest?« »Mein Vater ist der Obersteiger.« »Ah, natürlich.« Allmählich dämmerte es ihm. »Du bist die kleine Meggan Collins.« Das freche Kinn wurde gehoben. Die dunklen Augen blitzten entrüstet. »Ich bin nicht klein. Ich … bin … zwölf!« »Verzeih mir«, sagte Con, konnte ein Lachen jedoch nicht ganz unterdrücken. Was für ein wunderbar ausdrucksstarkes Gesicht dieses Mädchen besaß. So viel Leidenschaft, und dabei war sie noch ein Kind. Mit ihrem Temperament und dem Versprechen einer seltenen Schönheit wollte er jede Wette eingehen, dass sie in wenigen Jahren einen veritablen Schwarm von Verehrern haben würde. Sie erwiderte unverwandt seinen Blick und machte keinen Versuch, ihren Groll zu verbergen. »Ich wollte dich nicht kränken, Meggan. Jenny ist ein Jahr älter als du, und trotzdem betrachte ich sie noch als Kind.« Bei der
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