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Zweyer, Jan - Rainer

Zweyer, Jan - Rainer

Titel: Zweyer, Jan - Rainer
Autoren: Tatort Toewerland
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    Jan Zweyer
    Tatort Töwerland
    Kriminalroman
    grafit
     

    © 2001 by GRAFIT Verlag GmbH
    Chemnitzer Str. 31, D-44139 Dortmund
    Internet: http://www.grafit.de
    E- Mail: [email protected]
    Alle Rechte vorbehalten.
    Umschlagillustration: Peter Bucker
    Druck und Bindearbeiten: Elsnerdruck GmbH, Berlin ISBN 3-89425-253-7
     

    Kurz vor Weihnachten auf der Insel Juist: Rund um einen geplanten Golfplatzbau streiten Spekulanten um Grundstücke und mit Naturschützern. Da wird eine tote Frau in den Dünen gefunden. Zwei Festland-Kommissare lernen das Inselleben kennen und Rechtsanwalt Rainer Esch gerät in einen Interessenkonflikt.
     
    Die nächste Flut verwischt den Weg im Watt. Und alles wird auf allen Seiten gleich; die kleine Insel draußen aber hat die Augen zu; verwirrend kreist der Deich.
    Rainer Maria Rilke
     
    Fast alle der beschriebenen Örtlichkeiten gibt es tatsächlich auf Juist, nur waren sie nie Schauplatz der in diesem Buch beschriebenen Ereignisse. Diese sind, wie auch alle Personen, frei erfunden und ohne jedes reale Vorbild.
    Ich danke der Polizei von Juist für ihre freundlichen Hinweise.
     
    Prolog
    »Es ist aus!«
    Die drei Worte trafen ihn wie Keulenschläge. Ungläubig blickte er sie an.
    »Hast du mich verstanden? Aus und vorbei.«
    Er hatte nicht verstanden, wollte nicht verstehen. Mit hängenden Schultern stand er vor ihr, Tränen schossen in seine Augen. Langsam schüttelte er den Kopf. »Können wir nicht…?«
    »… Freunde bleiben?«, beendete sie den Satz. »Was für ein Klischee!«
    »Nein, ich meine… Können wir es nicht noch einmal versuchen?«
    »Schlag dir das aus dem Kopf. Ich werde nicht länger auf dieser Insel bleiben. Nicht nach dem, was passiert ist.«
    »Aber ich dachte…«
    Die junge Frau lachte bitter. »Du dachtest, du dachtest. Was du schon denkst!« Sie machte eine abweisende Handbewegung und sagte herablassend: »Es ist nicht mehr zu ändern. Finde dich damit ab.«
    »Das kann ich nicht«, stieß er hervor. Dann heftiger: »Ich liebe dich!«
    »Was weißt du denn schon von Liebe?«
    Er griff nach ihrer rechten Hand. »Bitte…«, flehte er.
    »Bitte.«
    Sie entzog sich ihm. »Lass mich. Ich möchte nicht, dass du mich anfasst.« Ihre Stimme war kalt.
     
    Seine Trauer und Verzweiflung mischten sich mit Zorn, und der Zorn verwandelte sich in Wut. »Früher hast du das aber gemocht.«
    »Früher, früher. Wie kommst du darauf? Vielleicht war ja nur kein Besserer da.« Sie wandte sich ab. »Ich gehe jetzt.«
    Er zog sie zurück und umklammerte ihren linken Oberarm mit beiden Händen. »Bitte bleib.«
    »Lass sofort los.«
    Er zog sie an sich, hielt ihren Kopf fest und versuchte sie zu küssen. Sie sträubte sich und stieß ihn von sich. »Wenn du das noch einmal machst…«Ihre Drohung stand im Raum.
    Ihr Gegenüber näherte sich. »Was dann?«
    Die Frau sah ihn an und begann plötzlich unmotiviert zu lachen. »Wenn du dich sehen könntest! Der betrogene Liebhaber. Was für eine Witzfigur.«
    »Wieso betrogener Liebhaber? Gibt es da etwa noch jemanden?«
    »Was hast du denn gedacht?«
    Er schüttelte erneut den Kopf. »Nein. Nein, bitte… Ich glaube es nicht…« Seine Stimme erstarb. »Wir haben uns doch…«
    Plötzlich trat er einen Schritt nach vorne, umarmte sie, drückte seinen Körper gegen ihren und versuchte, seine Zunge gewaltsam in ihren Mund zu zwängen.
    Sie keuchte vor Überraschung und drehte ihren Kopf, so weit es ging, zur Seite. Die Frau wand sich heftig unter seinem Griff. Dann gelang es ihr, den rechten Arm freizubekommen.
    Sie verkrallte ihre Finger in seinen Haaren und riss den Kopf des Mannes mit aller Kraft nach hinten. Er stöhnte und gab sie wieder frei.
    »Mistkerl«, fluchte sie und schlug ihm ins Gesicht.
    Er weinte, kam aber wieder näher und streckte seine Hände aus. »Ich wollte doch nur…«
    Sie wich zur Wand zurück. »Bleib stehen!«
     
    »Bitte bleib bei mir. Du darfst nicht gehen«, schluchzte er.
    »Ich brauche dich. Ich kann ohne dich nicht leben.«
    »Bleib sofort stehen!«
    Er ignorierte ihren Befehl, packte sie an der Schulter und schüttelte sie heftig.
    »Hör auf, sofort!«
    »Du darfst nicht gehen, hörst du? Du darfst nicht!« Seine Hände rutschten höher. Sie sah ihn mit aufgerissenen Augen an. »Du darfst nicht gehen, niemals!« Seine Finger umschlossen ihren Hals.
    Die Frau geriet in Panik. Sie zog ihr Knie an und rammte es ihm in den Unterleib. Der Mann zuckte zusammen, drückte aber weiter zu. »Du
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