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LaNague 01 - Der Heiler

LaNague 01 - Der Heiler

Titel: LaNague 01 - Der Heiler
Autoren: F. Paul Wilson
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»Etwas ist da unten in einer Höhle auf meinen Kopf gefallen, und das ist anscheinend der Grund für diesen kahlen Fleck.« Er erkannte, daß er sehr vorsichtig sein mußte, wenn er zu seinem Eindringling sprach; sonst würde bald jeder auf dem Schiff glauben, er sei verrückt, selbst wenn er es wirklich nicht sein sollte.
    »Vielleicht solltest du besser beim Doc hereinschauen«, schlug Barre vor.
    »Das werde ich, du kannst es mir glauben. Aber zuerst muß ich meinen Bericht bei Clarkson vorlegen. Ich bin sicher, er wartet schon.«
    »Darauf kannst du wetten.« Barre war einer der führenden Leute bei den Forschungsarbeiten zu dem Gehirn-Projekt gewesen, und so war er bestens vertraut mit Dirval Clarksons notorischer Ungeduld.
    Die beiden gingen rasch zu Clarksons Büro. Die Drehbewegung des riesigen konischen Schiffes erzeugte die Schwerkraft von einem g.
    »Hi, Jean«, sagte Dalt mit einem Lächeln, als er und Barre das Vorzimmer zu Clarksons Büro betraten. Jean war Clarksons Sekretärin und gleichzeitig Vorzimmerdame, und sie und Dalt hatten sich auf der Reise gegenseitig die Zeit vertrieben … die interessanteren Spiele hatten sie zu den Schlafenszeiten gespielt.
    Sie erwiderte das Lächeln. »Ich bin froh, daß du wieder heil zurück bist.« Da sie saß, konnte sie Dalts kahle Stelle nicht sehen. Im Augenblick ist mir das nur recht, dachte Dalt. Er würde es ihr später erklären.
    Jean schaltete die Sprechanlage ein: »Mr. Dalt ist hier.«
    »Schicken sie ihn herein!« quäkte eine Stimme.
    Dalt grinste und schob sich durch die Tür zu Clarksons Büro, mit Barre im Schlepptau. Ein großer Mann mit grauen Haaren sprang hinter seinem Schreibtisch auf und ging steifbeinig auf Dalt zu.
    »Dalt! Wo sind Sie gewesen? Sie sollten da unten landen, sich kurz umsehen und dann wieder hochkommen. Sie haben für das Ganze dreimal soviel Zeit gebraucht, wie eigentlich nötig gewesen wäre. Und was ist mit Ihrem Kopf geschehen?« Wie gewöhnlich sprach Clarkson so schnell wie ein Maschinengewehr.
    »Nun, das …«
    »Ach, das ist jetzt unwichtig. Was haben Sie sonst zu berichten? Ich weiß schon im voraus, daß Sie nichts gefunden haben, weil Barre bei Ihnen ist. Wenn Sie das Gehirn gefunden hätten, dann säße er nun in irgendeinem verborgenen Winkel und würde es verhätscheln wie ein verlorengegangenes Kind! Also, erzählen Sie! Wie sieht’s aus?«
    Dalt zögerte, da er nicht ganz sicher war, ob Clarksons Wortschwall wirklich zu Ende war. »Es sieht nicht gut aus«, bemerkte er schließlich.
    »Und warum nicht?«
    »Weil ich keine Spur vom Schiff selbst finden konnte. Natürlich deutet einiges darauf hin, daß dort vor kurzem irgendein Schiff gewesen ist, aber es muß den Planeten wieder verlassen haben, denn ich konnte keine Reste eines Wracks finden.«
    Clarkson sah verwirrt aus. »Keine Überreste?«
    »Nein, gar nichts.«
    Der Leiter des Projekts überlegte einen Moment und zuckte dann die Achseln. »Wir werden das später untersuchen müssen. Für den Augenblick sollten Sie wissen, daß wir ein weiteres Signal vom Lebenserhaltungssystem des Gehirns aufgefangen haben, während Sie da draußen auf Ihrer Vergnügungsfahrt waren …«
    »Es war keine Vergnügungsfahrt«, widersprach Dalt. Nach wenigen Minuten bei Clarkson war er jedesmal mit seinen Nerven am Ende. »Ich bin an einige unfreundliche Einheimische geraten und mußte mich in einer Höhle verstecken.«
    »Wie es auch sei«, meinte Clarkson und ging zurück zu seinem Schreibtisch, »wir wissen jetzt mit Sicherheit, daß sich das Gehirn, oder was davon übriggeblieben ist, auf Kwashi befindet.«
    »Gut, aber wo auf Kwashi? Es ist nicht gerade ein Asteroid.«
    »Wir haben seine Position fast genau lokalisiert«, unterbrach Barre aufgeregt. »Sie liegt ganz in der Nähe der Stelle, die du untersucht hast.«
    »Es ist hoffentlich in Bendelema«, warf Dalt ein.
    »Warum?« fragte Clarkson.
    »Weil ich mich, als ich dort unten zu Kulturuntersuchungen war, als Glücksritter ausgegeben habe – so eine Art Söldner –, und der Herzog Kile von Bendelema war mein ehemaliger Arbeitgeber. Ich bin in Bendelema bekannt und beliebt, während mich die Tependianer überhaupt nicht mögen, weil ich gegen sie gekämpft habe. Also nochmal: hoffentlich ist es in Bendelema.«
    Clarkson nickte. »Es ist tatsächlich in Bendelema.«
    »Gott sei Dank!« machte Dalt seiner Erleichterung Luft. »Das macht die Sache einfacher. In Bendelema kennt man mich als Racso der Söldner. Von
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