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Lady, ich will dich!

Lady, ich will dich!

Titel: Lady, ich will dich!
Autoren: Sara Orwig
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Sorge bezüglich Katy. Du hast dich nur vernünftig verhalten. Und vielleicht kommt er ja zurück, Maggie.”
    “Nein, das wird er nicht”, antwortete sie. “Er ist fünfunddreißig und hat sein ganzes Leben so verbracht. Da wird er sich nicht mehr ändern. Aber ich werde darüber hinwegkommen.”
    Ben fasste sie um die Schultern. “Ich bin mir sicher, dass du das schaffst. Ich frage mich nur, ob Jake darüber hinwegkommen wird.”
    Sie gingen ins Haus, und Maggie kümmerte sich um ihre Tochter. Sie beruhigte Katy nach Kräften, obwohl ihr selbst nur zum Weinen zumute war. Sie vermisste Jake unendlich.
    In dieser Nacht konnte sie nicht schlafen und weinte, bis alle Tränen versiegt waren. Maggie fragte sich, ob es Jake ähnlich ging oder ob er einfach so weitermachte wie bisher.
    Jake saß in einem dunklen Motelzimmer in Kansas. Er war in einen anderen Bundesstaat gefahren, aber es war ihm völlig egal, wo er sich befand. Zum ersten Mal seit seinem vierzehnten Lebensjahr hatte er sich einen Sechserpack Bier gekauft. Er stürzte zwei Flaschen herunter und warf den Rest in den Müll. Er saß am Fenster und blickte auf den dunklen Swimmingpool hinaus. Er empfand einen Schmerz wie noch nie zuvor in seinem Leben. Er starrte auf die dunkle Wasseroberfläche, ohne sie wahrzunehmen. Alles, was er sah, waren leuchtend blaue Augen, aus denen reine Liebe sprach.
    Hatte Maggie am Ende recht? Rannte er immer nur vor seinen Schuldgefühlen davon? Und hatte er sich diese Schuld tatsächlich all die Jahre nur eingeredet?
    War es möglich, die Vergangenheit ruhen zu lassen? Aber war das, was jetzt geschah, nicht so wie damals in jener Nacht? Er war weggelaufen und hatte seine Familie verloren. Jetzt war er wieder davongelaufen, und wieder hatte er eine Familie verloren. Eine Familie, die seine hätte werden können.
    “Maggie, ich liebe dich so sehr”, flüsterte er in die dunkle Nacht hinaus.
    Rastlos wanderte er durchs Zimmer, bis er schließlich vor dem Spiegel stehen blieb. “Wer bist du?”, fragte er sein Spiegelbild.
    Dann verließ Jake das Zimmer, das er im Voraus bezahlt hatte, und stieg auf sein Motorrad. Es war eine kalte Herbstnacht, aber das merkte er kaum. Er startete die Maschine und verließ das Motel in Richtung Highway.
    Es war gegen vier Uhr früh, als Maggie das Röhren der Harley vernahm. Sofort begann ihr Puls zu rasen, und voller Hoffnung rannte sie die Treppe hinunter und in den Hof hinaus.
    Als sie Jake die Auffahrt heraufkommen sah, glaubte sie, vor Freude zu zerspringen. War das ein Traum? Oder war er es wirklich? Sie lief ihm entgegen. Da sprang er schon über den Zaun, schloss sie in seine Arme und wirbelte sie durch die Luft. Und dann küsste er sie, wie nur Jake küssen konnte. Und sie wusste, dass es Wirklichkeit war und kein Traum.
    Er hielt sie weiterhin in den Armen. Sie legte die Hände um sein Gesicht und blickte ihn an. “Wieso bist du hier?”
    “Du hattest recht. Zur Hölle mit der Vergangenheit. Ich kann nicht ohne dich leben, Maggie, und das ist die Gegenwart.”
    “Oh Jake.” Überglücklich drückte sie sich ganz fest an ihn.
    “Du bist die Frau meines Lebens, Liebling. Bitte, heirate mich. Ich werde mit dir hierbleiben. Ich werde hier Wurzeln schlagen wie du und Ben und diese verdammten Bäume. Und in ein paar Jahren wirst du mich nicht einmal mehr zehn Meilen von hier wegkriegen. Willst du meine Frau werden?”
    “Ja! Oh ja! Ich liebe dich! Jake, ich liebe dich so sehr!”
    Während sie ihn voller Leidenschaft küsste, hob er sie hoch und trug sie zur Scheune.
    “Komm, mein Liebling. Wir haben so viel nachzuholen.”

EPILOG
    Die Absätze von Jakes Stiefel schrammten hart auf dem polierten Holzfußboden des Krankenhauses. Es war der zweite April des folgenden Jahres. Vor genau einer Stunde hatte Maggie einem sieben Pfund schweren Jungen das Leben geschenkt. Sie hielt den schlafenden Säugling im Arm, als Jake mit Katy nun in ihr Zimmer trat.
    Jake setzte sich neben sie aufs Bett und hob Katy auf seinen Schoß. Maggies blaue Augen strahlten, und das Haar fiel ihr wie ein goldener Wasserfall über die Schultern. Er fand, dass sie nie zuvor schöner ausgesehen hatte. Katy im Arm, blickte er seine Frau, seine Tochter und seinen neugeborenen Sohn an. Vor Freude traten ihm Tränen in die Augen.
    “Liebling, du hast mir eine ganze Familie geschenkt”, sagte er.
    “Jake.” Maggie umfasste seinen Nacken und zog ihn zu sich. Dabei drückte sie kurz ihre Tochter und hielt
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