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L.A. Woman

L.A. Woman

Titel: L.A. Woman
Autoren: Cathy Yardley
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fühlte sich schon mächtig erleichtert. „Tut mir Leid, Benjamin. Ich glaube, ich weiß jetzt, was ich will.“ Sie lief aus der Tür direkt in Martikas und Judiths Arme.
    „Ich konnte es nicht tun“, sagte sie, als Martika sie in die Arme riss. Judith sprach mit dem Sicherheitsmann, der schließlich kopfschüttelnd weglief. „Ich konnte es einfach nicht tun.“
    „Schätzchen, es tut mir Leid, dass wir gestritten haben, ich bin schwanger, und meine Gefühlsschwankungen bringen mich fast um den Verstand“, rief Martika hastig.
    Noch bevor Sarah das verdauen konnte, lief Judith mit einem breiten Grinsen auf sie zu. „Und ich hätte dir zuhören sollen“, sagte sie leise. „Aber ich war gerade damit beschäftigt, meinen Mann zu verlassen.“
    „Jesus“, murmelte Sarah. „Und ich dachte, Heiraten sei aufregend!“
    „Judith kann bei uns wohnen, so lange sie will“, bestimmte Martika. „Zum Teufel, vielleicht sollten wir uns auch einfach eine größere Wohnung suchen. Für den Fall, dass es euch nichts ausmacht, mit einer werdenden Mutter zusammen zu wohnen. Ich schätze, wir haben eine Menge schlaflose Nächte vor uns.“
    Benjamin stolzierte mit brennendem Blick an ihr vorbei. Martika starrte ihn böse an, während Sarah sich ihm in den Weg stellte. „Es tut mir wirklich Leid, Benjamin.“
    „Bleib doch bei diesen Verlierern“, sagte er bitter. „Ich kann deinen Anblick nicht länger ertragen.“
    Taylor, Arthur und Kit rannten auf sie zu. Taylor und Arthur außer Atem, Kit blickte ausnahmsweise etwas interessierter als üblich.
    „Wage es nicht, mich jemals wieder anzurufen“, rief Benjamin. „Ich weiß nicht, was ich mir gedacht habe. Wenn du weiterhin mit dieser Schlampe von Mitbewohnerin und diesen miesen Typen zusammen sein willst, warum sollte ich dich daran hindern …“
    Er sah nicht, dass Kit auf ihn zulief, und noch weniger den Faustschlag, der ihn traf. Benjamin fiel auf die Erde wie ein erschossenes Rhinozeros. Alle starrten Kit, der seine Hand rieb und weiterhin völlig ruhig wirkte, einen Moment lang an.
    „Sarah, bist du in Ordnung? Hast du noch irgendetwas in dem Hotelzimmer, das du dringend brauchst?“
    „Nein. Ich habe meine Handtasche bei mir.“
    „Dann lass uns verdammt noch mal hier abhauen.“ Zu ihrer Überraschung reichte er ihr die Hand. Sie ergriff sie. Und dann rannten sie alle zusammen lachend wie kleine Kinder in die drückende Hitze hinaus.

20. KAPITEL
    L .A. Woman
    Die Einladung sah aus wie die Werbung für einen Nachtclub, nur der Text klang etwas anders. „Bitte Babygeschenke mitbringen.“ Martika wollte ihre Schwangerschaft in ganz großem Stil feiern. Das Stadthaus hatte zwei Schlafzimmer und ein Gästehaus, in dem Martika wohnte. Mit der Kindersituation würden sie schon zurecht kommen, Judith freute sich sogar irgendwie darauf. Nachdem sie nun endgültig David verlassen hatte (der ihr in den nächsten Tagen wahrscheinlich die Scheidungspapiere zukommen lassen würde), begann sie ihr neues Leben mit der Anmut und dem Selbstbewusstsein einer Ingrid Bergmann. Sie hatte sich sogar einige Wochen Urlaub genommen. Sarah hatte gedacht, Judiths Mutter würde einen Herzinfarkt bekommen, doch stattdessen rief sie nur jeden Tag an.
    Martikas Mutter war ebenfalls auf der Bildfläche erschienen und hatte versprochen, ihr Enkelkind zu hüten, wann immer sie gebraucht würde. Martika schien wechselweise verstimmt oder überglücklich über dieses Angebot, wofür sie ihre Hormonschwankungen verantwortlich machte.
    Zwei Mal hatte sie mit ihren Eltern zu Abend gegessen, wollte jedoch auf gar keinen Fall wieder bei ihnen einziehen. In der Zwischenzeit erduldete sie ihre Schwangerschaft eher gelangweilt.
    „Okay, wem ist es gelungen, dieses Baby-Kleid zu finden?“ rief sie und hielt lachend ein Miniatur-Vinyl-Kleid in die Luft.
    „Uns!“ Taylor und Arthur hoben die Hand.
    Judith, die links neben Martika saß und aufschrieb, wer welches Geschenk gebracht hatte, starrte das Outfit verdutzt an. „Was soll ich denn aufschreiben?“
    Sarah lächelte und beschloss, in der Küche ein Glas Wasser zu holen. Kit lehnte an der Theke. Seit Las Vegas hatten sie nicht wirklich miteinander gesprochen, obwohl er beim Umzug in das Haus geholfen hatte. Sie wusste nicht, was genau sie zu ihm sagen sollte.
    „Es sieht so aus … als ob es dir hier gefällt.“
    „Ja. Und ich muss auch nicht so weit zur Arbeit fahren.“
    Er vergrub die Hand in der Tasche seiner Jeans. „Wenn ich das
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