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L.A. Woman

L.A. Woman

Titel: L.A. Woman
Autoren: Cathy Yardley
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Stirn. „Welcher Tag ist heute?“ Mein Gott, nicht einmal das wusste sie.
    „Donnerstag.“
    „Sie heiraten am Freitag. Abends. Sie fliegen heute Abend hin.“
    Martika nahm den Hörer wieder ans Ohr. „Hast du das gehört? Nein? Sie wird morgen Abend im Excalibur heiraten. Taylor!“ Sie verzog ihre knallroten Lippen. „Ich glaube die Tatsache, dass das kitschig ist, ist im Moment unser geringstes Problem.“ Plötzlich wurde der ihr Blick unstet, und sie ließ sich auf das Sofa sinken.
    „Hey!“ Judith rannte an ihre Seite und richtete sie wieder auf. „Bist du in Ordnung?“
    „Nur die Morgenübelkeit“, sagte Martika und knirschte mit den Zähnen. Judith starrte auf ihren verräterischen Bauch. „Verdammt, dafür habe ich jetzt keine Zeit“, murmelte Martika.
    Das Quaken am anderen Ende des Telefons hörte nicht auf, und Martika seufzte. „Taylor, Süßer, alles in Ordnung. Pack deine Sachen. Wir fahren los.“ Sie legte auf.
    „Bist du sicher, dass du in deiner Verfassung so eine Reise auf dich nehmen solltest?“ fragte Judith erschrocken. „Du bist ganz schön blass.“
    „So ist das eben. Und nur im ersten Vierteljahr“, rief Martika dickköpfig. „Und ich nehme die Jungs als Unterstützung mit. Ich werde nicht selbst fahren.“
    „Ich glaube nicht, dass das gut ist“, bemerkte Judith, und weil ihr nichts Besseres einfiel, holte sie ein Glas Wasser aus der Küche. Martika starrte es böse an, stand dann auf und lief in ihr Zimmer.
    „Was hast du vor?“
    „Packen.“
    „Ernsthaft, es ist ja nicht so, als ob Sarah überhaupt Wert auf deine Anwesenheit legt!“ Judith erschrak, sie wollte nicht unhöflich sein, aber sie fühlte sich so machtlos.
    „Ist schon gut. Ich weiß, dass sie mich nicht dabeihaben will. Doch wir werden sie aufhalten.“
    Judith sah sie erschrocken an. „Sie aufhalten? Du meinst … ihre Hochzeit ruinieren?“
    „Das ist der Plan, ja“, schrie Martika aus ihrem Zimmer. Judith sah, wie sie hektisch ein paar Klamotten in eine Tasche packte.
    „Aber …“
    Martika hielt inne, eine Hand voll BHs vor sich gestreckt. Sie warf Judith einen Blick zu und zeigte dann mit ihrem Kinn bedeutungsvoll auf den Koffer. „Ich will nur erreichen, dass sie wirklich darüber nachdenkt, was sie vorhat. Er ist ein Vollidiot, doch wenn sie ihn wirklich will, bitte. Ich glaube, sie tut das nur aus Verzweiflung, aber wer weiß, vielleicht irre ich mich ja.“
    Judith dachte darüber nach. Aus welchem Grund zum Teufel hatte sie eigentlich David geheiratet? Sie beobachtete fasziniert, wie Martika laut fluchte, als der Reißverschluss der Tasche klemmte. Und was hätte sie selbst getan, wenn Freunde versucht hätten, sie davon abzuhalten? Sie schaute auf ihren Koffer. „Ich komme mit“, sagte sie.
    Martika lächelte. „Großartig. Du fährst die erste Etappe.“
    Das war also Las Vegas. Sarah war zuvor schon einmal hier gewesen, damals, mit ihren Eltern. Oder war es Reno gewesen? Wie auch immer, es war warm, aufregend und der perfekte Beginn ihres Ehelebens. Martika wäre bestimmt stolz auf sie … Sie unterbrach ihre Gedanken. Nein, in Wahrheit würde Martika
nicht
stolz auf sie sein, auch wenn sie viel eher der Las-Vegas-Heirats-Typ war, schon allein wegen der neonleuchtenden, kitschigen Atmosphäre, der Tatsache, dass hier nie Ruhe einkehrte.
    Oh, sie wünschte, dass Martika jetzt hier wäre. Oder Judith. Oder überhaupt irgendjemand.
    Ich bin glücklich, ich bin glücklich.
    So hatte sie sich ihr Leben doch immer vorgestellt. Sie würden zusammen nach Norden ziehen. Ab sofort gab es keine anstrengende Wohngemeinschaft mehr. Keine merkwürdigen Jobs. Endlich hatte sie ihre Richtung gefunden, ihr Leben hatte wieder einen Sinn.
    Als sie im Hotel eincheckten, sagte Sarah aufgeregt: „Ich freue mich schon darauf, alles auszukundschaften. Das Luxor ist gleich um die Ecke, ich meine, es ist zwar nicht mehr ganz neu, doch ich wollte es mir immer mal anschauen.“
    Er zog eine Augenbraue in die Höhe. „Dieses Pyramiden-Ding?“
    „Ja! Wie ich gehört habe, gibt es dort eine Diskothek. Nichts Überwältigendes oder so, aber bestimmt witzig, und ich würde gerne ein bisschen Energie loswerden. Was meinst du Benjamin? Das wird lustig.“
    „Ich hatte gehofft, dass wir den Abend einfach auf unserem Zimmer bleiben. Du weißt schon, uns entspannen. Es war eine höllisch anstrengende Woche für mich. Ich glaube, ich werde erst mal ein paar Wochen Urlaub machen, bevor ich den neuen Job
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