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Kutath die sterbende Sonne

Titel: Kutath die sterbende Sonne
Autoren: C.J.Cherryh
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haben können. Kel Ras hat recht; sie sollten nicht allein unter Fremde gehen.«
    * * *
    Es war die Kel'e'en Tuas, die ging, die in der letzten Stunde vor ihrer Trennung hinaus zum Menschenschiff schritt, und das Lager kam heraus, um ihr Gutes zu wünschen; hielt dann wieder mit der Arbeit inne, als die FLOWER startete, um zuzuschauen, bis sie außer Sicht verschwand.
    »Sie werden Kesrith sehen«, murmelte Niun in dieser Nacht, bevor sie schliefen, im Kel-Zelt.
    »Wärst du gegangen?« fragte Duncan. »Hattest du nicht genug vom Fähren?«
    »Ein Teil von meinem Herzen ist gegangen.« Niun sank auf seinen Arm herab, und auch Duncan tat es, und die Dusei ließen sich jedes an ihren Rücken nieder. Außer ihren Tieren gab es jetzt nur noch Rhians im Lager der Hao'nath, und das wilde irgendwo weit im Norden. »Ich habe mich gefragt«, sagte Niun, »warum die Dusei... uns gewählt haben, warum Rhian, warum Ras und Hlil und Taz. Ich dachte, es könnte deinetwegen sein, Sov-kela. Du hattest immer eine seltsame Beziehung zu ihnen. Aber schau einmal: sie haben die gewählt, die hinausgehen würden, die der Fremdheit begegnen würden, die am längsten und tiefsten in die Dunkelheit blicken würden. So haben sie immer gewählt. Ich denke, so ist es.«
    Duncan gab für einen Moment keine Antwort... betrachtete das Dus und dann ihn. »Jetzt nicht mehr, es sei denn, wir halten es von hier fern. Lang genug.«
    »Wir warten«, sagte Niun. »Und wir halten es fern.«
    * * *
    Es war eine größere Stadt nach so vielen Jahren: ausgestreckte Gebäude und Kuppeln und überdachte Avenuen an Stelle von Regul-Ordnung. Das Aroma des Windes war dasselbe geblieben: ätzend und abschleifend; und das Licht... das rote Licht von Arain. Es mußte an diesem Morgen geregnet haben. Pfützen standen an der Bordschwelle vor dem Nom, und Boaz blieb für einen Moment stehen, um sich umzuschauen und das Ausmaß der Veränderung zu begutachten.
    Die drei Kel'ein in ihrer Begleitung zeigten ihre Neugier nicht offen. Zweifellos waren sie neugierig, aber sie befanden sich vor Zeugen und ließen es sich nicht anmerken. Es war viel für sie, daß sie alle kamen und die Dusei auf dem Schiff zurückließen... Boaz' Bitte.
    Gouverneur Stavros war tot, schon seit Jahren; das hatte sie schon erfahren, während die FLOWER im Anflug gewesen war. Und es gab noch mehr Veränderungen als nur die Gebäude.
    »Kommen Sie!« forderte sie ihre Begleiter auf und nahm mit Widerwillen die militärische Eskorte zur Kenntnis, die sich mit Pistolen und Formalitäten für sie formiert hatte; sie hatte ihre eigene, überlegte sie mit grimmigem Humor. Sie traten durch die Türen des Nom in die einst bekannten Korridore und vor einen offiziellen Empfang mit ausgestreckten Händen und nervösem Lächeln für sie, ausschließlich nervö- sen Blicken für ihre hochgewachsenen Begleiter.
    »Der Gouverneur erwartet sie«, wurde sie informiert, und man zeigte ihr den Weg zu den Büros, an den sie sich auch ohne die Erklärungen sehr gut erinnerte. Sie ging, und die Kel'ein folgten ihr.
    Stavros war tot, und mehr als nur Stavros. Die Uniformen waren anders und die offiziellen Embleme subtil verändert. Für einen Moment hatte sie das verrückte Gefühl, zur falschen Welt und ins falsche Zeitalter zurückgekehrt zu sein. Es gab eine neue Verfassung, hatten sie auf der Station gesagt: eine zivile Regierung, einen Abbau der Macht des AlSi und eine Umorganisierung der Ämter; eine Wiederherstellung von im Krieg aufgegebenen Institutionen, als gäbe es irgendein Zurück. Kesrith war eine bedeutende Welt geworden, ein Verwaltungszentrum für ausgedehnte Regionen.
    Für einen Moment sehnte sie sich nach Luiz und seinem Trost, den es nicht mehr gab. Er war bei der Welt eines gelben Sternes gestorben, dessen Namen die Menschen nicht kannten und wahrscheinlich auch die Kel'ein nicht... im Sprung gestorben, noch verloren im Schwindelgefühl der Nicht-Zeit, an einem Ort zwischen den Phasen, wohin menschliches Fleisch nicht gehörte. Luiz hatte sich immer auf die Drogen gestützt, während sie und einige von der Mannschaft bis zum letzten Sprung riskiert hatten, was die Mri taten, die Sprünge ohne Drogen durchzustehen. Sie spielte mit den Kel'ein das Shon'ai , wie das Sen es spielte, mit Stäben und nicht mit Waffen.
    Ihre Hände sind nicht für Waffen geeignet , hatten sie ihr gesagt.
    Sie blinzelte und bot dem Mann mittleren Alters, der ihr vorgestellt wurde, ein Händeschütteln an. Gouverneur
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