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Kutath die sterbende Sonne

Titel: Kutath die sterbende Sonne
Autoren: C.J.Cherryh
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gegenüber, und Sie nehmen es mit den Elee auf und mit uns. Warum?«
    Niun runzelte die Stirn und heißer Zorn regte sich in ihm. Er brauchte einen Moment, um Selbstbeherrschung zu erlangen.
    »Ich gebe Ihnen die Antwort«, sagte Melein zu seiner Überraschung. »Sie, Sen Boaz, fragen mich nach den toten Welten?«
    »Warum?« fragte Boaz unerschrocken, als sie eher hätte erschrocken sein sollen. »Warum? Was konnte eine vernünftige Rasse dazu bringen, so etwas zu tun?«
    Niun wollte etwas sagen, aber Melein hob die Hand und verhinderte es. »Waren Sie auf Kesrith, Sen'e'en?«
    »Ja, ich war dort.«
    »Was ist dort... mit den Mri geschehen?«
    »Die Regul haben sich gegen Sie gewandt; wir hatten nichts damit zu tun...«
    »Warum haben die Regul das gemacht, wenn Regul doch nicht kämpfen?«
    »Aus Angst.«
    »Daß wir weggehen könnten?«
    Boaz wurde still, und Gedanken spiegelten sich in ihren dunklen, menschlichen Augen. »Daß sie Sie nicht länger beherrschen konnten; daß Sie... zu uns gehen könnten. Daß Sie zu gefährlich waren – um am Ende des Krieges aus ihrem Gehorsam entlassen zu werden.«
    »Ah«, sagte Melein. »Und wenn das Volk diente, Sen Boaz, dann forderte es stets einen Ort zum Leben, den nur unsere und ihre Füße beschritten. Wenn das Abkommen abgelaufen war, gingen wir – die toten Welten, Sen Boaz... waren unsere . Sie haben Kesrith gesehen. Kesrith verteidigten wir, solange wir konnten; auf Nisren hätten wir aus dem Dienst an den Regul ausscheiden können, und taten es zu unserer großen Trauer nicht, weil – vermute ich – wir keine Mittel hatten, einen Gegenstand zu retten... der uns sehr kostbar ist. Wir benutzten die Regul; wir nahmen uns eine neue Heimatwelt. Nisren ist eine tote Welt, und Kesrith beinahe auch. Unter den hundertdreiundzwanzig... gibt es viele Nisrens, viele Kesriths. Und Sie sind gekommen, um ein weiteres zu schaffen.« Tiefes Schweigen herrschte. Von denen, die verstanden haben konnten, gab es drei, jedoch übersetzte der Dus-Sinn einiges von dem, was in den bekümmerten Blicken von Boaz und Duncan stand.
    »Wir haben die Schilde verloren«, sagte Melein auf Hal'ari. »Wir könnten einen weiteren Überflug hier überleben; der gewachsene Fels befindet sich hier über uns, und er ist zäher als Steine, die von Händen angeordnet wurden. Aber ich denke an das Lager, an Kath und Sen. Von hier aus können wir keinen Botschafter zu ihnen schicken, durch die Elee hindurch; und jeder, der uns zu erreichen versucht, wird durch ihren Verrat ermordet werden. Dieser Ort ermüdet mich. Die Felsen draußen können uns abschirmen, und sie zu erreichen... kann nicht allzu schwierig sein, bei all den zerbrochenen Wänden. Wir werden dorthin gehen. Wir werden erfahren, ob Kath und Sen überlebt haben. Und ihr von den anderen Stämmen – geht, wenn ihr wollt, aber ich bitte um etwas anderes.«
    »Wir wollen«, sagte Kel Rhian, »Botschafter zu jedem unserer Stämme schicken, um zu erfahren, wie es ihnen ergeht. Aber die Hao'nath bleiben.«
    »Auch die Ka'anomin«, sagte die alte Kalis. Die anderen Kel'anthein nickten, Elan und Tian und Kedras.
    »Was ist mit unseren Toten?« fragte der Path'andim-Zweite. Sie betrauerten ihren Kel'anth Mada und nicht wenige von ihren Leuten, denn in ihrer Wut auf die Elee hatten sie bei der Verteidigung an erster Stelle gefochten. »Elee-Hände werden sie zerstükkeln.«
    »Können die Ja'anom jemandem diktieren?« fragte Niun. »Wir gehen mit Waffen in den Händen und so rasch wir können, um die She'pan zu schützen. Wir hören nicht auf zu dienen, wenn wir tot sind; was mich angeht, wenn ich falle, bin ich froh, wenn die Elee ihre Kraft an mir verschwenden und wenn meine Brüder retten, was ich retten würde, wäre ich am Leben geblieben.«
    »Ai«, brummten die Path'andim. »Wir hören.«
    »Ai«, lief das Murmeln durch den Raum. Niun und Duncan und all die anderen erhoben sich, und als letzte und unsicher Sen Boaz.
    »Wir verlassen die Stadt«, übersetzte Duncan für sie.
    »Unsere Schiffe werden kommen«, beharrte Boaz und blickte von ihm zu Melein. »Wir sollten hier warten. Sie werden kommen und helfen, She'pan.«
    »Dann sollten wir noch am Leben sein, wenn sie kommen«, meinte Melein und ehrte sie mit einer Berührung ihrer Hand. »Kommen Sie mit uns, Sen Boaz! Gehen Sie mit unserem Sen!«
    Boaz öffnete den Mund, als wollte sie sich auf eine Auseinandersetzung einlassen, schloß ihn aber wieder und senkte den Kopf. Als sie sich zum
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