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Kutath die sterbende Sonne

Titel: Kutath die sterbende Sonne
Autoren: C.J.Cherryh
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ebenso die mit ihnen Verbundenen, und Niun sank zwischen ihnen nieder und hielt sich an seinem Tier fest, sein Blut auf ihm, denn es war an mehreren Stellen verbrannt und durch Glassplitter geschnitten und zitterte in seinem Schmerz.
    Plötzlich gab es einen Bruch, ein Aufhören von Schmerz, als ob sich ein Sturm legte.
    »Es ist tot«, sagte Duncan rauh, und Ras und Hlil und Rhian von den Hao'nath hielten sich an ihren Dusei fest und zitterten mit ihnen.
    »Miuk« , meinte Niun. »Dus-Wahnsinn. Beinahe hat es uns alle mit in die Dunkelheit gerissen. Götter... Götter... Götter...«
    Sein Verstand wurde wieder klar, wenn auch immer noch betäubt und abgesondert. Er stemmte sich auf die Füße, ging die wenigen Schritte zu Melein, kniete nieder und nahm ihre Hand, fürchtete um ihren Geisteszustand; aber die Ruhe ging von ihr auf ihn über durch einen leichten Druck ihrer Finger und einen standhaften Blick. »Welche Verluste?« fragte sie ihn.
    »Kel Taz; sein Dus...« Er sah sich um in der Dunkelheit, fragte mit seinem Blick... hörte Namen, von anderen gemurmelt, die Namen derer, die zurückgeblieben waren. Dias war verloren und Desai war es. Er biß sich auf die Lippen, verspürte über ihn im besonderen Schmerz. Zwei Handvoll Ja'anom waren gefallen; vier Handvoll und zwei von den Path'andim einschließlich des Kel'anth Mada; eine Handvoll und drei von den Patha; Kelis von den Ka'anomin und zwei Handvoll ihrer Kel'ein; eine Handvoll und drei von den Ja'ari; zwei Handvoll und einer von den Mari; vier Handvoll und zwei von den Hao'nath.
    »Mein Segen für sie«, sagte Melein und wirkte plötzlich sehr müde, zog den verwundeten Arm nä- her an die Seite. »Jetzt müssen wir sehen, wie es dem Lager ergangen ist.«
    »Besser als hier«, sagte eine sehr junge und weibliche Stimme. Es gab eine Regung von den hintersten Rängen nahe den Felsen, und eine Narbenlose und Unverschleierte bahnte sich eilig ihren Weg hindurch. Sie kniete bei Melein nieder und beugte sich unter ihre Hand... sah auf, als Melein ihren Kopf mit den Fingern anhob.
    »Du bist...«
    »Kel Tuas, Mutter. Kel Seras schickte uns, als der Beschuß aufhörte. Die Einschläge kamen nahe an uns heran, haben aber das Lager nicht erreicht; ich glaube auch nicht, daß es seit meinem Weggehen dort noch einen Treffer gab. Ich bin gerannt und habe mich zwischen den Felsen versteckt, um zu sehen, was ich erfahren konnte; mein Wahrbruder... ist hineingegangen. Und nach dem, was ich gesehen habe, glaube ich nicht...«
    »Er hat uns nicht erreicht«, sagte Melein.
    »Das habe ich mir schon gedacht«, sagte Tuas leise. »Für eine kurze Zeit... habe ich gewartet. Kann ich Seras die Nachricht überbringen, Mutter, daß ihr in Sicherheit seid?«
    Melein umfaßte ihr Gesicht mit beiden Händen und küßte sie auf die Stirn. »Schaffst du es, Kel'e'en?«
    »Aye, Mutter.«
    »Dann lauf!«
    Die Kel'e'en sprang auf und erwiderte den Kuß, wandte sich in blinder Hast um; aber Niun packte sie am Arm, nahm ein Ehrenzeichen von seinen Gewändern und drückte es ihr in die kalte Hand. »Kel'anth«, murmelte sie. Sie war eine Ja'anom; jetzt fiel sie ihm wieder ein, so unschuldig wie Taz; der Stamm war lebendig; er verlor Leben und gewann sie mit der Jugend wieder.
    »Lauf!« sagte er. »Leben und Ehren, Kel Tuas!«
    »Sir«, flüsterte sie, verließ sie und ging durch die Ränge der ringsherum Versammelten, so rasch wie eine Schlange. Sie war nicht der einzige Botschafter, der losrannte; auch andere liefen wie Schatten zwischen den Hügeln dahin, jung und schnell zu Fuß.
    Und die, welche blieben, setzten sich wieder und waren beruhigt durch die wenigen Nachrichten, die sie hatten, daß Ele'et das Feuer auf sich gezogen hatte und die Lager unversehrt geblieben waren. Sie kamen wieder zu Atem und fingen an, die Wunden zu verbinden. Niun spürte einen zunehmenden Schmerz im Unterarm und entdeckte einen bösen Schnitt, den ihm Duncan verband. Ras hatte eine Schulterwunde davongetragen, um die sich Hlil kümmerte. Rhian hatte eine kleinere Verletzung am Arm. Kaum ein Kel'en war in der ganzen Gruppe unversehrt geblieben, und die Dusei stöhnten und klagten mitleiderregend über ihre eigenen Wunden, Verbrennungen und zerfetzten Tatzen. Keiner von ihnen würde sterben, weder Dus noch Kel'en. Die Dusei leckten emsig an ihren Wunden und auch an denen von Kel'ein, soweit sie durften. Niun ließ es bei sich geschehen, und es linderte den Schmerz.
    Sen Boaz saß bei ihnen. »Sind Sie
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