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Kuss der Ewigkeit

Kuss der Ewigkeit

Titel: Kuss der Ewigkeit
Autoren: K Price
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wiedergutzumachen.
    » E-Es tut mir leid, S-sie zu unterbrechen«, stotterte sie.
    » Was gibt es, Stipendiatin? Gildamina, nicht wahr?«, fragte der Richter, wobei er sie träge mit einer manikürten Hand nach vorn winkte.
    Gildamina? Kein Wunder, dass wir sie Gil nennen sollten.
    » Ja, Sir. Ich…« Sie stolperte über ihre Füße und richtete sich schnell wieder auf, während ihre Wangen sich rötlich färbten. » Ich habe ein Dokument für Sie, unterzeichnet von vier Mitgliedern der Hohen Versammlung.« Sie hielt ihm das Schriftstück hin.
    Der Richter packte die Schriftrolle und erbrach das Siegel. Während seine Augen die Zeilen überflogen, legte sich Empörung über seine Züge. Er biss die Zähne zusammen, rollte das Pergament jedoch mit einer langsamen, gewissenhaften Bewegung wieder auf. » Das kann ich nicht akzeptieren.«
    » Die Hohe Versammlung erwartet Ihren Einspruch bereits, Sir.« Kurz huschte Gils Blick über den Richter. Sie lehnte sich von ihm fort, um so viel Abstand wie möglich zwischen sich und seinen Zorn zu bringen, ohne tatsächlich einen Schritt zurückzutreten.
    » Schön.« Der Richter ließ die Zähne aufblitzen, doch es hatte mit einem Lächeln nicht die geringste Ähnlichkeit.
    Ich wechselte einen Blick mit Nathanial, doch er zuckte nur mit den Schultern und schüttelte den Kopf. Er wusste auch nicht mehr als ich. Sogar Bobby riskierte einen Blick auf mich, dieselbe Frage in den Augen. Der Richter hob die Schriftrolle, und sie verschwand mit einem grünen Blitz. Dann wandte er sich mir zu. Wenn er immer noch meinen Schmerz fühlen konnte, dann verbarg er es gut, oder vielleicht hatte seine Wut es ihn vergessen lassen.
    » Vorerst kommst du glimpflich davon«, sagte er, und ich blinzelte ihn verständnislos an. » Bis ich dafür gesorgt habe, dass diese Angelegenheit erledigt wird, werde ich dich sehr genau beobachten, und auch die Opfer, von denen du dich ernährst. Ein einziger Fehler, nur der kleinste Hauch, den ich vor der Versammlung gegen dich vorbringen kann, und du gehörst mir.« Er wandte sich um und bannte die Dämonen mit einer Handbewegung. Dann ging er zu dem dunklen Fleck auf dem Beton, der einmal Tyler gewesen war. Auf halbem Weg drehte er sich noch einmal um. » Und da ich mich deiner noch nicht entledigen kann, rechne damit, dass ich dich wieder aufsuchen werde. Du hast dich als nützliches, wenn auch chaotisches Werkzeug erwiesen.«
    » Aber…«, setzte Bobby an.
    Die Augen des Richters sprühten Funken. » So lautete unsere Vereinbarung. Bei unserer ersten Begegnung behauptete der Vampir, sie wäre nützlicher darin, den Einzelgänger zu finden, als meine Dämonen. Zumindest das hat sich als wahr herausgestellt. Und jetzt schweigt! Ich muss mich um die Beseitigung ihres Schlamassels kümmern.«
    » Da oben ist noch ein anderer Gestaltwandler«, brachte ich hervor, obwohl meine Kehle sich wehrte. » Und eine Frau. Verletzt, aber am Leben.«
    Ein gereizter Ausdruck grub sich ins Gesicht des Richters, und er warf einen Blick über die Schulter. » Gildamina, mach dich als mehr denn nur als Bote nützlich.«
    Sie krümmte sich leicht. » Ja, Sir.« Ihr Blick blieb duldsam auf den Boden gerichtet, als sie auf die Hintertür des Gebäudes zumarschierte. Nathanial rief ihr hinterher, und sie zuckte zusammen.
    » Was stand in dem Schriftstück?«, fragte er.
    » Oh, Kita wird als seltene Spezies geschützt, um studiert zu werden, es sei denn, sie erweist sich als zu gefährlich«, meinte sie. Ihr Blick streifte mich. Es musste das erste Mal sein, dass sie mich ansah, seit sie auf der Bildfläche aufgetaucht war, denn sie verzog das Gesicht und hielt sich eine Hand vor den Mund. Schnell ging ihr Blick wieder zu Nathanial, und sie senkte die Stimme zu einem Flüstern. » Mir kam der Gedanke, dass wir vielleicht in der Lage wären, den Richter zu umgehen. Es gab bisher nur drei weitere dokumentierte Versuche, einen Gestaltwandler in einen Vampir zu verwandeln, und jeder von ihnen misslang. Die Versammlung würde nur widerwillig ein so seltenes Exemplar vernichten.« Sie lächelte und vergaß dabei einen Augenblick lang, dass sie mich nicht ansehen wollte, bevor sie schnell den Blick abwandte. » Also werde ich eine bedeutende Arbeit über sie schreiben. Mein Name wird in allen möglichen Geschichtsbüchern stehen!«
    In einiger Entfernung von uns gab der Richter einen ächzenden Laut von sich.
    » Gratuliere«, murmelte ich, eigentümlich aufrichtig, aber sie achtete nicht
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