Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1701 - Templer-Mirakel

1701 - Templer-Mirakel

Titel: 1701 - Templer-Mirakel
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Er war den Anordnungen gefolgt, aber er hatte sich anders verhalten als gewünscht. Das hoffte er zumindest. So war er nicht bis direkt an das Ziel herangefahren. Er hatte seinen Wagen an einem dunklen Ort in diesem versteckten Tal stehen lassen und sich mit schleichenden Schritten dem nicht zu übersehenden Ziel genähert – einer übergroßen Pyramide, die mit einem bläulichen Licht gefüllt war.
    So etwas in die Einsamkeit der Berge zu bauen war ein Anachronismus, aber Godwin musste davon ausgehen, dass sehr wohl ein System dahintersteckte und dieses System von jemandem errichtet worden war, der auf den Namen Cassel hörte.
    Das war genau der Name, der dem Templerführer so große Probleme bereitete.
    Er befand sich jetzt in einer Lage, in der er nicht länger darüber nachdenken wollte. Für ihn musste es vorangehen, und da sollte ihm dieser Mann, der zu Cassels Leuten gehörte, weiterhelfen.
    Godwin hatte das Glück gehabt, dass er bisher noch nicht entdeckt worden war. Er hielt im Moment die Trümpfe in der Hand, und auch wenn sich der Typ nicht rührte, wollte der Templer sicher sein.
    »Du hast mich verstanden?«
    »Klar, habe ich.«
    »Und was deinen Nacken berührt, das ist tatsächlich eine Waffenmündung. Mein Finger liegt am Abzug. Eine kurze Bewegung nur, und es ist um dich geschehen.«
    »Was willst du?«
    Godwin lachte leise. Dann sagte er: »Erst mal wirst du dich nach links drehen, ein paar Schritte gehen und dich mit vorgestreckten Armen an der Wand abstützen.«
    »Und dann?«
    »Sehen wir weiter.«
    Godwin musste nichts mehr sagen. Der Typ tat das, was ihm befohlen worden war. Er drehte sich nach links, ging noch einen langen Schritt und ließ sich dann nach vorn fallen. Seine Handflächen berührten die Wand. Er selbst stand in einer Schräglage, aus der er Probleme haben würde, zu agieren.
    Godwin de Salier tastete ihn ab. Seine Bewegungen waren blitzschnell, er kannte sich aus, und er fuhr auch mit den Händen unter die Kleidung, wobei er etwas fand, das nicht nach einer Waffe aussah, aber auf keinen Fall im Besitz des Mannes bleiben sollte.
    Es war kein Handy, sondern ein flaches Funkgerät, durch das er den Kontakt mit anderen Personen halten konnte.
    Godwin machte kurzen Prozess. Er ließ das Gerät fallen, und als es auf dem Boden lag, trat er heftig zweimal mit der Hacke auf das Gehäuse. Das Ding zerbrach und konnte kein Unheil mehr anrichten.
    Der Kerl wollte sich abstoßen. Dagegen hatte der Templer etwas. »Auf keinen Fall!«, flüsterte er und stieß ihm die flache Hand in den Rücken. »Noch nicht, mein Freund!«
    »Was willst du denn, verdammt?«
    Godwin gab die Antwort auf seine Weise. Er tastete den Mann weiterhin ab und fand an der linken Seite einen stupsnasigen Revolver, den er einsteckte.
    »Wer mit Waffen herumläuft, der hat auch was zu verbergen«, flüsterte er. »Und deshalb will ich von dir wissen, was es genau ist. Hast du verstanden?«
    »Ja.«
    »Und jetzt warte ich auf deine Antwort.«
    Der Mann fing an zu lachen. »Ich habe nichts zu verbergen, absolut nichts.«
    »Das glaube ich dir sogar. Aber es gibt andere Leute, die etwas zu verbergen haben. Und ich will wissen, wer sie sind. Was bedeutet die Pyramide?«
    »Sie ist unser Versammlungsort.«
    »Aha. Und warum versammelt ihr euch?«
    »Wir sind eine Gemeinschaft«, lautete die prompte Antwort.
    »Interessant. Und was genau heißt das?«
    Dass der Kerl keine Angst hatte, das bewies er, als er anfing zu lachen.
    »Ich will dich nicht lachen hören, sondern reden. Was also ist da los? Raus mit der Sprache!«
    »Wir gehen den neuen Weg. Wir sind diejenigen, die allen überlegen sein werden. Hier ist die Geburtsstätte einer völlig neuen Generation. Wir sind die Hüter der Apokalypse. Die, die überleben werden. Ist das okay für dich?«
    »Noch nicht ganz. Wer ist euer Anführer?«
    »Ein mächtiger Mann. Er hat Geld, er hat Einfluss, er leitet einen Konzern. Er heißt Pierre Cassel. Ich sage dir das alles gern, weil ich weiß, dass du damit nichts anfangen kannst. Du bist verloren.«
    »Noch lebe ich, und ich denke, dass du mir noch einige Fragen beantworten wirst. Was hat dieser Cassel für eine Vergangenheit? Hat er euch davon berichtet?«
    »Warum sollte er?«
    Godwin fragte weiter: »Entstammt er nicht einem alten Geschlecht? Kann er auf eine lange Ahnenreihe zurückblicken? Hat er euch davon nichts erzählt?«
    »Das ist möglich, dass er so etwas hat. Genau weiß ich das aber nicht. Jedenfalls ist er
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher