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Kuss der Ewigkeit

Kuss der Ewigkeit

Titel: Kuss der Ewigkeit
Autoren: K Price
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aus dem Leib. Ich muss sie zum Schweigen bringen. Meine Klauen graben sich in ihren Hals. Ihre Augen treten hervor, werden trüb, aber sie ist mucksmäuschenstill. Jetzt kann sie mich nicht mehr verlassen.
    Jemand kommt. Dieser Freak, der letzten Monat die Menge aufschlitzte. Er lächelt, als er das Mädchen sieht.
    Er mag mich. Ein Monster.
    Ich taumelte zurück und ließ Bryant los. Seine Erinnerungen tanzten immer noch hinter meinen Augenlidern. Tyler hatte ihn gefunden, seinen Kopf mit Unsinn über Monster und Macht gefüllt und den Wahnsinn ermutigt, gegen den gezeichneten Shifter ankämpfen. Bryant und sein Tier waren pervers, entartet.
    Bryant war der Grund, warum die Morde jetzt in Haven waren. Tyler hatte ihn hier gefunden, und Vergewaltigung und Folter machten mit einem Freund mehr Spaß.
    Ich trat einen Schritt zurück und zwang mich, durch den Ansturm von Erinnerungen, die immer noch an meinem Verstand zerrten, einen klaren Blick zu bekommen. Bryant lag ausgestreckt an der Wand, war aber nur benommen. Er würde nicht lange liegen bleiben.
    Schritte ertönten in der Nähe der Tür. Ich fuhr herum. Eine gebeugte Gestalt stand dort, und mein Herz setzte einen Schlag aus. Tylers stechender Blick durchbohrte mich. Er ließ die Hand von seiner Kehle sinken, und von seinen Fingerspitzen tropfte Blut.
    Scheiße.
    Die Energie im Zimmer baute sich zu einer unerträglichen Spannung auf. Tyler krümmte sich, und die Haut an seinem Rücken platzte auf.
    Doppelte Scheiße.
    Ich warf einen Blick auf Bryant. Er erholte sich bereits wieder. Langsam rollte er sich herum und stemmte hoch. Ich hatte nicht annähernd genug getrunken, um ihn zu schwächen.
    Großartig, also würde ich irgendwie gegen beide kämpfen müssen. Das einzig Gute war, dass ihr Blut mich stärker und geistesgegenwärtiger machte, wohingegen es sie schwächte. Wenn es irgendeinen Vorteil hatte, eine Zecke in Menschengestalt zu sein, dann war es das. Mein Blick schnellte von einem zum anderen. Tylers Haut bildete sich zurück, doch die Verwandlung ging nicht sehr zügig vonstatten. Evans Erinnerung sagte mir, dass es Minuten dauern konnte, bis gezeichnete Gestaltwandler ihre Verwandlung zu Ende brachten.
    Okay, dann verschaffte mir das also ein wenig Zeit; ich musste sie nutzen, um Bryant unschädlich zu machen, bevor Tyler seine Verwandlung abgeschlossen hatte. Aber wie? Ich fluchte und trat Bryant hart. Er gab ein Grunzen von sich, doch es holte ihn nur schneller aus seiner Benommenheit.
    Mein Fuß schnellte ein zweites Mal vor, doch der Tritt ging daneben, als sich Schmerz tief in meine Eingeweide krallte. Ich krümmte mich vornüber, die Hände auf meinen Bauch gepresst. Ich erwartete, Blut zu sehen, erwartete, dass etwas mir den Bauch aufgeschlitzt hatte, doch meine Haut war unversehrt. Was zum Teufel …?
    Der Schmerz kroch nach außen und breitete sich in meinem Körper aus wie Feuer in meinen Adern. Er wanderte meinen Arm entlang, und die Haut an meiner Hand platzte auf. Dann spritzte Blut quer durchs Zimmer, um sich mit Tylers sich verwandelnder Gestalt zu vereinen. Ich blinzelte, und einen einzigen Herzschlag lang dämpfte der Schock den Schmerz. Gestaltwandler heilen sich. Sogar abgetrennte Gliedmaßen vereinten sich wieder mit dem Körper. Und ganz offensichtlich auch gestohlenes Blut.
    Ich musste von hier verschwinden. Schnell genug, dass das Blut nicht in Tyler zurückgerufen werden konnte, während er sich heilte. Ich hatte keine Zeit mehr. Ich hatte nur noch genug Zeit, um zu erkennen, wie angeschissen ich war. Dann platzten überall in meinem Körper Adern auf. Ich schrie auf, als das Blut heftig aus mir herausbrach.
    Ich hätte es besser wissen sollen.
    Kraftlos brach ich zusammen, ohne auch nur Energie aufs Atmen zu verschwenden. Mein eigenes Blut, das wenige Blut, das mir noch geblieben war und das sich nicht mit Tylers Blut vermischt hatte, sickerte aus meinen ruinierten Venen und vergoss meine Kraft über den Teppich.
    Ich würde sterben. Zwei irre gezeichnete Shifter würden mich töten. Die Augen fielen mir zu, doch hinter den geschlossenen Lidern spielte sich eine schreckliche Szene ab, von Dämonen, die Bobby und Nathanial umringten, und ich riss sie wieder auf. Nicht nur ich. Wenn diese Einzelgänger mich töteten, dann waren wir alle verloren.
    Noch war ich nicht tot. Wenn mein Körper schon nicht schlau genug war, einfach ruhig zu sein und zu sterben, dann würde mein Verstand nicht als Erster aufgeben.
    Ein Körper kann nur
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