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Kuss der Ewigkeit

Kuss der Ewigkeit

Titel: Kuss der Ewigkeit
Autoren: K Price
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Tages wieder würde verwandeln können. Ich war bereit, Gils Programm eine Chance zu geben.
    Versunken rollte ich eine blaue Murmel auf meiner Handfläche, dann versuchte ich, sie wieder in die Tasche zu stecken, bevor mir einfiel, dass ich nur eines von Nathanials weißen Hemden trug. Ich hatte versucht, mich vollständiger anzuziehen, aber alles andere fühlte sich wie Salz auf meinen Wunden an. Kurz hatte ich darüber nachgedacht, gar nichts zu tragen, aber ich glaubte nicht, dass Nathanial glücklich darüber wäre, mich nackt im Freien herumwandern zu sehen. Er hatte mir endlich Unterwäsche gekauft– nicht dass die winzigen Fähnchen irgendetwas bedeckten. Wir planten, einkaufen zu gehen, sobald ich nicht mehr aussah, wie vom Bus überfahren.
    Regan kam zur Tür und streckte den großen Kopf heraus. Er starrte mich an und gab ein klägliches Winseln von sich. Ich zuckte zusammen und schob sanft, aber bestimmt die Tür wieder zu. Hoffentlich war alles, was er mir zu sagen versuchte, dass es ihm nicht gefiel, dass ich die kalte Luft ins Haus ließ. Vielleicht fragte er sich auch, wann Nathanial wieder zurückkommen würde. Ich jedenfalls tat es.
    Ich starrte zum Himmel empor, konnte aber nichts erkennen als den Schnee, der aus den tief hängenden Wolken fiel. Sogar wenn der Himmel klar gewesen wäre, hätte ich nicht viel gesehen. Nathanial würde seinen Illusionstrick benutzen und sich so unsichtbar machen, und zudem war Neumond. Sogar obwohl ich wusste, dass es hoffnungslos war, hielt ich weiter Ausschau nach einem Zeichen am Himmel, dass Nathanial nach Hause kam.
    Es hatte mich überrascht, als Nathanial eingewilligt hatte, Bobby in die Stadt und zurückzufliegen, aber ich schätzte, es gab keine andere praktikable Möglichkeit, Nathanials Haus zu erreichen oder zu verlassen. Sie hatten beide heute Nacht etwas in der Stadt zu erledigen, deshalb hatte es Sinn ergeben, aber ich fühlte mich schrecklich einsam.
    Ich hatte mich eindeutig schon zu sehr daran gewöhnt, Gesellschaft zu haben.
    Bobby musste sich mit den anderen Jägern treffen, um zu arrangieren, dass Lorna und Candice vor Vollmond aus dem Krankenhaus entführt wurden. Katie ebenfalls. Sie musste überwacht werden. Falls eines der Mädchen sich verwandelte, wäre es eine Katastrophe, wenn die Verwandlung in der Öffentlichkeit stattfand. Wenn sie sich allerdings nicht verwandelten und Candice’ oder Lornas Zustand immer noch kritisch war, dann würde es natürlich ihren Tod bedeuten, sie aus dem Krankenhaus zu holen.
    Ich war mir nicht sicher, wie viel Prozent der Leute, die den Angriff eines Gestaltwandlers überlebten, gezeichnet wurden. So oder so fühlte ich mich verantwortlich für ihren Zustand, und das nagte an meinem Gewissen. Gleichzeitig schwirrten die giftigen Gedanken der Einzelgänger noch in meinem Kopf herum. Sie hatten die Qualen genossen, die sie verursacht hatten. Ich hatte ein wenig Angst, dass ich vielleicht eines Tages anfangen würde, wie Tyler zu denken. Ich spürte ihn in meinem Hinterkopf lauern, aber Nathanial behauptete, dass die Erinnerungen verblassen würden. Das minderte allerdings nicht die Angst.
    Egal. Ich hatte eine Menge zu fürchten. Zum Beispiel den Vollmond in zwei Wochen.
    Bobby bestand immer noch darauf, dass ich nach Firth zurückkehrte. Er hatte mich darauf hingewiesen, dass es mein Problem mit den Jägern lösen würde, wenn ich zurückging. Das wäre gut, aber wie sollte ich meinem Vater gegenübertreten und ihm sagen, was ich geworden war? Nathanial ermutigte mich begeistert, die Reise zu unternehmen. Tatsächlich wollte er ebenfalls mitkommen. Eine Vorstellung, die Bobby und ich beide vehement ablehnten. Natürlich hatte ich meine Krallen und Zähne mehrmals in Nathanial geschlagen, deshalb bestand die Möglichkeit, dass er gezeichnet worden war. Ich erschauderte. Es waren noch zwei Wochen Zeit, um sich darüber Sorgen zu machen, und vorher gab es andere Sachen, die mich beunruhigen sollten.
    Die Vampire erwarteten, dass ich in den kommenden Nächten vor ihrem Rat erschien. Heute Nacht war ich nur aufgrund meiner kürzlichen Verletzungen davon befreit worden. Bevor ich ins Death’s Angel zurückkehrte, musste ich mit Nathanial eine ernste Unterhaltung darüber führen, was mich erwartete, und was ich wirklich unterlassen sollte, wenn ich nicht am Ende in einen Kampf verwickelt werden wollte. Nicht, dass ich immer die Klappe halten konnte, selbst wenn ich wusste, was ich besser nicht sagen
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