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Kuss der Ewigkeit

Kuss der Ewigkeit

Titel: Kuss der Ewigkeit
Autoren: K Price
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auf mich, sondern machte sich auf den Weg in das Gebäude.
    » Kätzchen, gibt es irgendetwas, das ich für dich tun kann?«, fragte Bobby.
    Ich sah ihm an, dass er versuchte, mich anzusehen, ohne sein Entsetzen zu zeigen. Er versagte kläglich.
    » Meinen Mantel…« Ich warf einen Blick zum Gebäude hinüber, und Bobby nickte. Er rannte regelrecht, um Gil einzuholen.
    Nathanial lachte leise. » Weißt du, dieser Mantel ist besser im Überleben als du. Vielleicht solltest du das nächste Mal, wenn du das Bedürfnis hast, ihn auszuziehen, das als Wink verstehen, dich aus dem Staub zu machen.«
    Ich fing an zu lachen, doch es wurde eher eine Art Krampf daraus.
    Nathanial wiegte mich an seiner Brust. » Schon okay, Kätzchen. Jetzt ist es vorbei. Du kannst schlafen. Ich bringe dich nach Hause.« Er hob mich hoch.
    Die Bewegung jagte neuen Schmerz durch mich hindurch, und ich erstickte einen Aufschrei. Der letzte Rest meiner Energie verschwand, meine Welt wurde zu einem einzigen großen, brüllenden, roten Schmerz. Schlaf klang nach einem guten Plan. Sogar Nathanials Zuhause klang gut. Ich schloss die Augen und ergab mich der Schwärze seliger Bewusstlosigkeit.

KAPITEL 24
    I ch saß im Dunkeln auf Nathanials Veranda und sah dem Schnee beim Fallen zu. In den ersten beiden Nächten nach meiner Begegnung mit den Einzelgängern hatte ich unruhig geschlafen. In dieser Nacht, der dritten, wagte ich mich das erste Mal für längere Zeit aus dem Bett. Nathanial wollte nicht, dass ich schon aufstand. Er hatte mir ein halbes Dutzend Taschenbücher besorgt, um mich zu beschäftigen, doch ich war dieses dunkle Zimmer leid.
    Wie eine sonderbare Tätowierung zeigten sich auf meiner Haut immer noch die Spuren der Verstümmelung, wo mein Fleisch von innen her aufgerissen worden war. Meine Kehle hatte endlich eine dünne Hautschicht bekommen, sodass ich wieder sprechen konnte, doch meine Schulter trug immer noch verschorfte Wunden in der Form von Tylers Zähnen, und mein rechter Arm war nutzlos, wo Bryants Klauen ihn aufgeschlitzt hatten. Ich schätzte, ich hatte die Grenzen dessen, was meine neuen vampirischen Heilungskräfte zu leisten vermochten, ausgelotet. Nathanial versicherte mir, dass am Ende keine einzige Narbe zurückbleiben würde. Ich war mir da nicht so sicher, hoffte aber, dass er recht behielt.
    Jedes Mal, wenn ich in diesen ersten beiden Nächten aufgewacht war, war Nathanial bei mir; manchmal las er, doch oft starrte er nur vor sich hin. Er hatte mich aus seiner eigenen Vene ernährt, um mir bei der Heilung zu helfen, und nun wirbelten noch mehr Bruchstücke seiner Erinnerungen in meinem Kopf herum. Es gab mir eine Menge, worüber ich nachdenken konnte, während ich alleine dasaß und den Schnee betrachtete.
    Heute Nacht hatte ich Nathanials Blut abgelehnt. Wenn ich stark genug war, um aufzubleiben, dann war es Zeit für mich, mir mein Abendessen selbst zu besorgen. Bobby wohnte vorübergehend bei uns, was mich völlig überrascht hatte, als ich ins vordere Arbeitszimmer gekommen war und ihn schlafend auf der Couch vorgefunden hatte. Er hatte die Wälder um Nathanials Haus herum in Augenschein genommen. Darin gab es genügend Schneehasen, Rehe und einige andere Beutetiere. Die Auswahl hörte sich gut an für mich. Wenn es mir möglich war, mich mit Tierblut am Leben zu erhalten, dann war das definitiv mein Ziel. Wenn ich das Blut nahm und Bobby das Fleisch, dann bestand absolut keine Chance, dass ich aus Versehen einen weiteren Einzelgänger erschaffen könnte. Außerdem hatte ich schon genug Einblicke in die Gedanken von Männern erhalten.
    Gil war vorbeigekommen, um nach mir zu sehen. Offensichtlich war sie schon ein paarmal hier gewesen, während ich geschlafen hatte, aber nur bei ihrem letzten Besuch war ich wach gewesen. Freundin oder Forscherin? Da war ich mir bei ihr immer noch nicht sicher. Ich hatte mich nie gefragt, wie sich wohl eine Laborratte fühlen mochte, aber ich Glückliche fand es dennoch heraus. Sie hatte eine Theorie, etwas darüber, dass meine Katze in Schockstarre gefallen war, als ich ein Vampir wurde. Sie entwarf einen Meditationsplan, den ich ausprobieren sollte, und von dem sie hoffte, dass er mir helfen würde, mich mit meinem Tier wieder in Einklang zu bringen. Meine Krallen hatten sich im Laufe des ersten Tages zurückgezogen, und bisher war es mir nicht gelungen, sie wieder in Erscheinung treten zu lassen. Dennoch waren Krallen ein verdammt gutes Zeichen, dass ich mich vielleicht eines
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