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Kuss der Ewigkeit

Kuss der Ewigkeit

Titel: Kuss der Ewigkeit
Autoren: K Price
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mich innerlich und schloss die Augen. Ich konnte nur noch hoffen, dass es schnell und schmerzlos gehen würde.

KAPITEL 23
    E s ging schnell. Ein plötzlicher, erschütternder Halt, ziemlich schmerzhaft, doch die Tatsache, dass ich den Schmerz spüren konnte, bedeutete, dass ich nicht tot war.
    Ich riskierte es, die Augen zu öffnen, und fand mich in Nathanials Armen wieder, immer noch mehrere Stockwerke über der Erde. Wir hingen in der Luft und schwebten unglaublich langsam nach unten.
    Mein Herz versuchte zu pulsieren, versuchte, das Gefühl zu verarbeiten, am Leben zu sein, doch da war kein Blut übrig, das es durch meine Adern pumpen konnte. Jede Stelle meines Körpers schmerzte. Wenn ich mich hätte übergeben können, hätte ich es getan. In den Tod zu stürzen wäre wünschenswerter gewesen. Ich erblickte den schmutzig aussehenden Fleck auf dem Pflaster unter uns und änderte meine Meinung.
    » Trink von mir, Kätzchen, du stirbst«, flüsterte Nathanial.
    Ich schüttelte den Kopf und versuchte zu sprechen, aber nur ein gurgelnder Laut drang aus meiner Kehle.
    » Bitte. Du hast den Kampf überlebt, du darfst jetzt nicht so sterben.« Er versuchte, mich ganz vorsichtig zu berühren und gleichzeitig festzuhalten.
    Vielleicht war es das Flehen in seiner Stimme, das zu mir durchdrang, obwohl ich es gerne auf vampirischen Instinkt und nicht emotionale Zuneigung geschoben hätte. Er entblößte seine Kehle, und ich grub meine Zähne hinein. Ich erwartete einen Ansturm von Erinnerungen, doch als sich sein Verstand mir öffnete, war es anders, kontrolliert. Nathanials Erinnerungen fluteten zwar über mich hinweg, er hielt sie aber zurück. Ich sah mich selbst durch seine Augen und war entsetzt über die Tatsache, dass kein sichtbarer Zentimeter Haut an meinem Körper unversehrt war. Tatsächlich schien ich nichts anderes mehr zu sein als rohes Fleisch mit Zähnen und Klauen. Jetzt verstand ich den Ausdruck blanken Entsetzens in Bryants Augen.
    Ich war ein Geschöpf aus einem Albtraum.
    Aber Entsetzen war nicht, was Nathanials Verstand mir mitteilte. Seine Angst lag in der Vorstellung, dass mein Körper vielleicht zu viel Schaden genommen hatte, um wieder zu heilen.
    Mit einem Mal fühlte ich mich beschämt, wie ein Voyeur. Das waren die Gefühle, die Nathanial hinter seiner Maske verbarg, und ich schnüffelte darin herum, als gehörte ich dorthin. Ich zog mich zurück und versiegelte die Wunde sorgfältig.
    » Du brauchst mehr.«
    Ich versuchte zu antworten, aber meine Worte kamen nur als Gurgeln hervor. Nathanial verlagerte mich leicht und hob die Hand an meinen Hals. Dort untersuchte er den Schaden, bis er die Stelle fand, wo Bryants Klaue sich durch meine Luftröhre gebohrt hatte. Dann verschloss er mit seinem Daumen das Loch. Das tat weh, aber mein Wimmern bekam tatsächlich einen anderen Klang als Gurgeln.
    » Versuch zu sprechen«, sagte er.
    » Mein Körper verschwendet das Blut nur«, keuchte ich. Ich musste atmen, um zu sprechen, und ein schreckliches Pfeifen und Schmatzen schlüpfte an seinem Daumen vorbei, als ich es versuchte. Ich schob mich ein wenig fort, damit er sehen konnte, was ich bereits spürte. Frisches Blut– Nathanials Blut– tropfte die ganze Vorderseite meines Körpers hinunter. Nun, da ich mehr hatte, versuchte ich offensichtlich, es durch meinen Körper zu pumpen, doch die Adern fehlten.
    » Dein Körper heilt bereits. Du brauchst mehr Blut. Aber du hast recht, mehr wäre im Augenblick verschwendet. In ein paar Minuten.« Ich hatte nicht genug Energie, um mit ihm zu streiten, deshalb lehnte ich mich nur an seine Brust und schloss die Augen. » Schlaf noch nicht ein, Kätzchen. Wir müssen noch mit dem Richter sprechen.«
    Ich kämpfte gegen meine schweren Lider. Es war ein harter Kampf. Wir waren auf dem Bürgersteig, bevor ich mir sicher war, ob ich die Augen wirklich offen hatte.
    Nathanial stellte mich auf die Füße, doch die Knie gaben unter mir nach, also legte er den Arm um mich, um mich zu stützen. Während Bobby und der Richter auf uns zukamen, zog Nathanial schnell seinen Mantel aus, riss ihn auseinander und wickelte meine Hände darin ein.
    Was machte er da? Er hatte nicht genug Stoff, um meinen ganzen Körper zu verbinden. Moment mal, meine Hände … Er versuchte, meine Klauen zu verhüllen. Richtig, Klauen schufen verrückte Einzelgänger, was eine sehr schlimme Sache war. Ich versuchte, meine Krallen einzuziehen, doch durch die Anstrengung wurde mir schwindlig, ohne dass
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