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Kuscheltier-Grauen

Kuscheltier-Grauen

Titel: Kuscheltier-Grauen
Autoren: Jason Dark
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scheußliche Art und Weise umgebracht. Ich bin davon überzeugt, daß mein Bruder nicht durch normale Mörder sein Leben verloren hat.«
    »Wo sollen wir mit den Nachforschungen beginnen?«
    »Ist das nicht Ihr Problem, Mr. Sinclair?«
    »Richtig. Aber wir brauchten Anhaltspunkte. Irgendwo müssen wir beginnen. Wen kannte Ihr Bruder? Hatte er zu gewissen Menschen feste Beziehungen? War er Bindungen eingegangen? Wie verstand er sich mit seinen Kollegen?«
    Jason Miller bekam einen traurigen Blick. »Ich glaube, da muß ich Sie enttäuschen.«
    »Sie müssen doch über Ihren Bruder…«
    »Ich weiß keinen Bescheid. Mein Bruder hat sehr zurückgezogen gelebt.«
    »Hatte er Freunde?«
    »Ja und nein. Mehr nein. Er unterhielt lockere Bindungen zu den Kollegen. Sie wissen vielleicht, wie das in diesem Gewerbe ist. Man kennt sich, man grüßt sich, man trifft sich, erzählt dies und das und hat es sehr schnell wieder vergessen.«
    »Lebte er allein?« fragte Suko.
    »Ja.«
    »Und wo?«
    »Ich habe Ihnen die Adresse aufgeschrieben.« Miller holte einen Zettel aus der Tasche und reichte ihn uns.
    Es war eine gute Adresse in South Kensington, zwischen Cromwell und Old Brompton Road.
    »Er hat beim Sender ziemlich gut verdient. Außerdem ist die Wohnung nicht sehr groß. Wenn Sie sich dort umschauen wollen, ich kann Ihnen einen Schlüssel geben.«
    »Das wäre nett.«
    Suko steckte ihn ein.
    »Weiter«, sagte ich. »Wie sah es bei ihm mit Frauen aus?«
    Jason Miller lachte. »Die gab es natürlich, aber nichts Festes, verstehen Sie?«
    »Hatte er wirklich zu keiner Person eine besondere Beziehung?«
    »Ja, zu Meg Ryan.«
    »Na bitte.«
    »Machen Sie sich nur keine falschen Hoffnungen, Mr. Sinclair. Heiraten wollten die nicht.«
    »Das braucht auch nicht zu sein. Wer ist diese Meg Ryan? Eine Kollegin, eine…«
    »Sie hat ein Lokal besessen, glaube ich. Eine Bar.«
    »Den Namen, bitte.«
    »Einfach nur Meggy's. Nicht weit von der Fleet Street entfernt.«
    »Sie kannte er also näher?«
    »Ja.«
    »Wußte sie von seinen Problemen?«
    »Keine Ahnung. Vielleicht…«
    »Wir werden sie fragen«, sagte Suko und schaute mich an. »Am besten machen wir es noch heute.«
    Ich war einverstanden. Mit beiden Händen winkte Miller ab. »Machen Sie sich bitte nicht zu große Hoffnungen. Kurz vor seinem Tod sprach Akim davon, daß Meg den Laden aufgeben wollte.«
    »Wußte er Gründe?«
    »Nein, Inspektor. Jedenfalls hat er mir gegenüber keine genannt. Vielleicht rentierte sich das Geschäft nicht mehr. Außerdem schien Meg Ryan keine Wirtin zu sein. Ihr machte es nicht viel Spaß. Sie stand immer unter einem gewissen Druck.«
    »Wissen Sie sonst noch etwas?«
    »Das war alles.«
    Ich blickte ihn nachdenklich an. »Mr. Miller, glauben Sie, daß auch Sie sich in Gefahr befinden?«
    Jason wurde blaß. »Wie kommen Sie denn darauf?«
    »Ganz einfach. Wenn ich Sie richtig verstanden habe, war Ihr Bruder so etwas wie Ihr Vertrauter.«
    »Ja und nein, Mr. Sinclair. Ich kannte ihn nicht gut genug und war über sein Leben nicht informiert.«
    »Gut.« Ich lächelte knapp. »Das wär's dann wohl gewesen. Oder haben Sie noch etwas vergessen?«
    »Ich kann mich nicht erinnern.«
    »Sie wissen ja. Wenn Ihnen noch etwas einfällt, lassen Sie es uns wissen.«
    »Das versteht sich.«
    Erbrachte uns bis zur Tür, hielt sie offen und schaute auf den langen Außengang. »Die Kerle sind nicht mehr da. Ich habe sie vorhin gesehen, da bekam ich Angst um Sie beide.«
    Suko winkte ab. »Diese Möchtegern-Ganoven rauchen wir in der Pfeife.«
    »Hier sind sie die Kings.«
    »Wir könnten Kollegen vorbeischicken, die…«
    Miller lehnte am Türpfosten und lachte. »Das vergessen Sie mal ganz, schnell. Sic würden keinen finden, der hier den Mund aufmacht und etwas gegen sie vorbringt.«
    Ich reichte ihm die Hand und merkte, daß seine Finger leicht zitterten.
    »Trotzdem, geben Sie auf sich acht. Und sehen Sie zu, daß Ihnen wieder etwas einfällt. Das hier ist keine Gegend für Sie.«
    »Wem sagen Sie das?«
    Er schaute uns nach, wie wir davongingen. Über die Galerie pfiff der Wind. Von vorn erwischte er uns und biß in die Haut. Niemand störte uns, als wir über die schmutzigen Stufen der Außentreppe in die Tiefe stiegen. Auch am Rover hatte sich keiner zu schaffen gemacht. Allerdings wurden wir beobachtet. Die Blicke waren nicht sehr freundlich.
    »Wie machen wir es?« fragte Suko. »Arbeitsteilung?«
    Ich war dafür.
    »Dann sehe ich mir Millers Wohnung
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