Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kuscheltier-Grauen

Kuscheltier-Grauen

Titel: Kuscheltier-Grauen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
eine Mischung aus Chrom, Leder und Glas, in der selbst der schwarze Turm der Stereoanlage wie ein Kunstwerk wirkte. Der Weißhaarige war nicht allein. Er hatte noch einen Kumpan mitgebracht. Der lehnte neben dem weißlackierten Regal an der Wand und streichelte den Lauf seiner kurzläufigen Maschinenpistole. Es war ein Neger mit schwarzem Kraushaar, das seinen Kopf wie zu lang gewordene Wolle umgab. Der blaue Jeansanzug zeigte einen weiten Schnitt. Unter der Jacke ließ sich die MPi gut verstecken.
    »Du darfst dich setzen«, sagte der Weißhaarige.
    »Wohin?«
    »Auf deinen Arsch, du Spinner.«
    Suko entschied sich für einen schwarzen, übergroßen Stoffballen, der Sesselformen annahm, als er von Sukos Gewicht eingedrückt wurde. Für die Kerle war dieser Platz günstig, denn leicht kam Suko aus dem Sessel nicht wieder hoch.
    Sein Blick glitt durch bis zum Boden reichende, schmale Fenster auf die Rückseite, wo das Gelände noch nicht kultiviert worden war und mehr einer Baugrube glich.
    Dann schaute er nach links. Der Weißhaarige saß auf einem Tisch. Die Mündung der Waffe glotzte Suko an. »Was wolltest du hier?«
    »Akim besuchen.«
    Der Weißblonde grinste. »Akim gibt es nicht mehr.«
    »Wie?« Suko tat verwundert. »Ist er ausgezogen?«
    »Hau ihm seinen Schädel zu Brei, Quinton«, sagte der Schwarze. »Der will uns…«
    »Keine Namen!«
    »Sorry!«
    Jetzt wußte Suko wenigstens, wie der Blonde hieß. »Also, was wolltest du hier?«
    »Akim besuchen.«
    Der Weißblonde nickte, bevor er in die Tasche griff und einen Schalldämpfer hervorholte. Seelenruhig schraubte er ihn auf die Mündung, während der Schwarze kicherte.
    Quinton sagte: »Du kannst dir aussuchen, wohin du die erste Kugel haben willst. Ich glaube dir nämlich kein Wort. Du weißt genau, daß Miller tot ist. Was wolltest du hier?«
    Suko blieb ruhig. »Das gleiche wie ihr.«
    »Schieß doch!« hetzte der Neger.
    Quinton drückte tatsächlich ab. Die Kugel jagte haarscharf an Sukos Kopf vorbei und schlug in die Tür. »Meine letzte Warnung, Chink. Den nächsten Gruß setze ich dir ins Bein!«
    Suko nickte und hob die Schultern. »Also gut, ich will es euch sagen. Akims Bruder hat mich geschickt. Ich soll nur etwas aus der Wohnung holen. Er selbst hat keine Zeit.«
    Quinton schien ihm zu glauben, denn erfragte: »Und was solltest du hier holen?«
    »Etwas Persönliches.«
    »Rede schon.«
    »Bänder, Kassetten und Schallplatten.«
    »Welche?«
    »Nun ja…« Suko überlegte sich blitzschnell eine Ausrede. »Er hat Songs hier, die sein Bruder getextet hat, das ist alles.«
    Quinton verengte die Augen noch weiter. Der Schwarze allerdings sprach dagegen. »Ich glaube ihm nichts. Ich glaube diesem Hund kein einziges Wort. Der leimt uns.«
    »Bist du dir sicher?«
    »So gut wie. Ich glaube nämlich, daß ich ihn schon einmal gesehen habe. Ja, ich kenne ihn.«
    »Schön — und wer ist er dann?«
    Der Schwarze kam näher. Auf dem Teppichboden waren seine Schritte kaum zu hören. »Bist du nicht ein Bulle, Chink? Einer von dieser hinterlistigen und verdammten Sorte?«
    Die Worte schwangen durch den Raum. Zum erstenmal sah Suko bei Quinton eine Reaktion. Dessen Augen weiteten sich. Sie staunten den Inspektor an. »Sag, daß es nicht stimmt, Chink. Sag uns lieb und brav, daß mein Partner unrecht gehabt hat.«
    »Ich weiß nicht.«
    »Also doch!« Quintons Pupillen füllten sich mit ›Fis‹. »Bist du dir auch ganz sicher, Suko?«
    »Zu fast hundert Prozent.«
    Der Weißhaarige nickte. »Bullen tragen einen Ausweis bei sich. Wie ist das mit dir? Besitzt du einen?«
    »Ja.«
    »Dann hole ihn.«
    Suko gab mit keiner Reaktion zu erkennen, daß er darauf nur gewartet hatte. Dieser Vorschlag öffnete ihm eine ganz bestimmte Möglichkeit. Noch zog er sie hinaus. »Ja, ich bin ein Polizist.«
    »Den Ausweis, Stinker.«
    Suko nickte. »Gut, ich werde ihn euch zeigen.«
    »Und laß die Finger von deiner Kanone. Oder bist du ohne gekommen?«
    »Nein!« Suko hatte das Wort kaum ausgesprochen, als er den Druck und den kalten Kreis im Nacken spürte. Es war die Mündung der Maschinenpistole, die ihm Kumo gegen die Haut preßte.
    »Spürst du es, Bulle?« Kumo flüsterte den Satz. »Das ist der Hauch des Todes.«
    »Keine Sorge, es geht alles glatt. Du kannst die Kanone ruhig wegnehmen, Bruder.«
    »Sag nicht Bruder zu mir, Gelber.«
    »Entschuldige.«
    »Ich hasse es nämlich, wenn Bullen mich mit Bruder anreden. Das ist fast eine Beleidigung.«
    »Rede nicht
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher