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Kuscheltier-Grauen

Kuscheltier-Grauen

Titel: Kuscheltier-Grauen
Autoren: Jason Dark
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Ein wunderschönes Exemplar, mit einem fast seidig wirkenden Stoff. Ich nahm das Tier und drückte es Ernie in die Hand. »Behalte es als Andenken.«
    Dann kümmerte ich mich um seine Mutter. Meggy Ryan war auf der Treppe zusammengebrochen.
    Sie weinte.
    Wahrscheinlich vor Freude.
    ***
    Die Kollegen kamen aus Flimwell und sammelten die beiden Killer ein. Einen Arzt hatte ich auch bestellt, der sich um die Verletzungen kümmerte. Meggy Ryan war nicht schwer getroffen worden. Sie war mehr durch den Schock als durch den Schmerz zusammengebrochen. Im Krankenhaus brauchte sie nicht zu bleiben, sie konnte ambulant behandelt werden.
    Ernie wich nicht von ihrer Seite. Sie hielten Händchen wie zwei Verliebte. Blieb noch Celia Ryan.
    In ihrem Stammsessel hatte sie ihren Platz gefunden und starrte ins Leere. Als ich zu ihr kam, hob sie den Kopf. »Was wollen Sie?« fragte sie mit heiserer Stimme.
    »Bereuen Sie denn nichts?«
    Sie lachte mir ins Gesicht. »Weshalb denn?«
    »Daß Sie Ihren Enkel fast in sein Unglück haben rennen lassen?«
    »Unglück? Erzählen Sie mir nichts. Bei seiner Mutter wird er unglücklich werden. Bei mir hat er sich wohl gefühlt. Er war ein besonderer Junge, einer wie keiner auf dieser Welt. Aber das habt ihr ihm genommen.« Sie spie vor mir aus und schaute zu, wie Cyril F. Koonz aus dem Haus geführt wurde. Der TV-Mogul würdigte sie mit keinem Blick. Aber auch Suko und mich nicht. Dennoch glaubten wir, einen neuen Feind zu haben, denn einbuchten konnte ihn kein Richter. Koonz besaß einfach zu gute Anwälte. Er würde sein Imperium weiter ausbauen. Dazu mußten natürlich seine Leibwächter den Mund halten. Ob sie das taten, wagte ich nicht zu beurteilen. Zumindest von einem Mordauftrag hätten sie berichten können. Für uns gab es auch nichts mehr zu tun. Wir verließen als letzte das Haus.
    Zurück blieben allein die Kuscheltiere.
    Nette, niedliche Teddybären, die keiner Fliege etwas zuleide tun konnten…
    ***
    Ein Nachspiel hatte der Fall noch. Vierzehn Tage später rief mich Meggy Ryan an, um mir mitzuteilen, daß sich ihre Mutter erhängt hatte. Da wohnte Meggy schon nicht mehr in London. Sie war mit ihrem Sohn Ernie aufs Land gezogen. Selbst mir wollte sie die neue Adresse nicht mitteilen. Ich akzeptierte es…
    ENDE
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