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Kuscheltier-Grauen

Kuscheltier-Grauen

Titel: Kuscheltier-Grauen
Autoren: Jason Dark
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räusperte sich. »Wir kriegen Sie, Mr. Sinclair. Ich habe bisher alles bekommen, was ich will, verstehen Sie?«
    »Du bist noch jung, Ernie, so verdammt jung. Erst vierzehn. Lieber Himmel, wie bist du dazu gekommen, schon in deinen Jahren derart schlimm zu werden?«
    »Ich bin nicht schlimm, ich bin gut. Das ist der Unterschied.«
    »Okay, da stimme ich zu. Dann sage mir, wie es kommt, daß du so gut geworden bist.«
    »Nicht durch meine Mutter!«
    »Das weiß ich. Also der Vater!«
    Als Antwort bekam ich ein stolzes und langgezogenes »Jaaa…« zu hören. Dann sprach er weiter. »Mein Vater war es, der mich geprägt hat.«
    »Was war er denn?«
    »Hat Ihnen meine Mutter nichts erzählt?«
    »Sie sprach von einem Seemann…«
    »Ja, er war ein Seemann. Jedenfalls ist er diesem Beruf nachgegangen, Mr. Sinclair. Tatsächlich aber war er mehr, viel mehr.«
    »Und was?«
    »Mein Vater kannte die Welt. Er ist überall herumgekommen. In Asien, im Orient, in Afrika. Während seine Kollegen sich betranken, hat er sich mit den fremden Völkern und deren Kultur beschäftigt. Mystik liebte er über alles. Er hat gelernt, daß es Schattenwesen und Dämonen gibt. Er war davon dermaßen fasziniert, daß ihm ein Magier eine Beschwörung beigebracht hat. Es war eine besondere Beschwörung. Sie galt einem mächtigen Dämon aus vergangener Zeit. Dessen Geist stand meinem Vater sehr positiv gegenüber. Er forderte nur vom ihm, ein Kind zu zeugen. Das hat er getan. Das Schiff lief als nächsten Hafen London an. Mein Vater kannte in allen Häfen der Welt Mädchen und junge Frauen. Hier traf er meine Mutter. Ich wurde gezeugt, und mein Vater zog sich wieder zurück. Erließ die Mutter allein in London. Sie lehnte mich ab, als ich geboren wurde, im Gegensatz zu meiner Großmutter, die mich großzog und erkannte, welche Fähigkeiten in mir steckten. Verstehen Sie, Mr. Sinclair?«
    »Ja. Es sind die Fähigkeiten des Dämons, den dein Vater beschwor.«
    »Richtig. Sie kamen nicht ihm zugute, sondern mir, dem männlichen Nachfolger aus der nächsten Generation. Ich verfüge über die Kräfte des anderen Dämons. Verstehen Sie nun?«
    »Mir ist alles klar.«
    »Und ich werde die Kräfte auch einsetzen…«
    »Wie ist das mit den Plüschtieren? Hast du deinen Geist mit ihnen geteilt, Ernie?«
    »Ich gab einen Teil der Kraft an sie ab. Sie sind herrlich, nicht wahr. Nur wußte ich nicht, wie ich meine Macht ausbauen sollte, aber Grandma hatte eine phantastische Idee, die von Mr. Koonz sofort aufgegriffen wurde. Er, sie und ich werden sehr mächtig werden. Diese Macht bin ich meinem Vater und dem Dämon schuldig.«
    »Du hast von einem Teil der Kraft gesprochen, Ernie. Gibt es da noch etwas in dir?«
    »Gut geraten, Mr. Sinclair, oder gut zugehört. Natürlich gibt es diese Kraft noch, aber sie ist nicht die gleiche wie bei den Tieren. Es ist eine andere, ich will sie auch als sehr flexibel bezeichnen, verstehen Sie? Ich kann viele Dinge…«
    Hatte es Sinn, ihn überzeugen zu wollen? Meine Güte, Ernie war erst vierzehn, ein Jugendlicher. Ich empfand die Entwicklung als verdammt schlimm und suchte verzweifelt nach einem Ausweg. Ich wollte keine Gewalt, die den Jungen trotz seiner Fähigkeiten möglicherweise das Leben kostete. Er mußte einfach eine Kehrtwendung machen und auf den richtigen Weg geführt werden.
    »Hat es Ihnen die Sprache verschlagen, Mr. Sinclair?«
    »Beinahe, das gebe ich zu. Ich denke auch nach.«
    »Worüber? Über Ihr Schicksal?« Seine Stimme klang direkt giftig, als er das fragte.
    »Unter anderem.«
    »Das ist besiegelt.«
    »Ich will es nicht glauben, Ernie. Du kannst nicht so schlecht sein. Gut, deine Fähigkeiten sind außergewöhnlich. Ist dir schon mal in den Sinn gekommen, sie anders einzusetzen?«
    »Wie meinen Sie das denn?«
    »Ernie.« Ich sprach jetzt mit bebender Stimme. »Wer solche Fähigkeiten besitzt, wie du sie hast, der hat auch eine Verpflichtung übernommen. Eine Verpflichtung anderen gegenüber.«
    »Das weiß ich.«
    »Nein, das weißt du nicht. Du darfst deine Kräfte nicht für Dinge einsetzen, die Menschen zerstören. Du bist verpflichtet, den anderen, genau umgekehrten Weg zu gehen. Haben wir uns verstanden?«
    »Ja.«
    »Dann kehre um, Ernie. Noch ist es nicht zu spät. Kehre um, ich bitte dich. Der Pakt mit Koonz führt dich in das Verderben. Er nutzt dich nur aus, er ist…«
    »Nein, meine Großmutter hat ihn nicht grundlos ausgesucht.«
    »Auch sie wurde von ihm reingelegt. Koonz umgibt
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