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Kuessen al dente - Roman

Kuessen al dente - Roman

Titel: Kuessen al dente - Roman
Autoren: Jenny Nelson
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Georgia die einmalige Chance verschaffte, vor der offiziellen Eröffnung einen Abend in ihrem eigenen Restaurant zu genießen. Ricky schnappte sich zwei Drinks vom Tablett eines Kellners, warf seine Haarmähne zurück und bahnte sich einen Weg durch die Menge Richtung Vanessa.
    In weniger als zwanzig Minuten hatte sich das Restaurant mit all den Menschen gefüllt, die Georgia gern um sich hatte, und dazu einer großen Schar, die sie noch nie gesehen hatte und die, wie sie annahm, Bernards Hälfte der Gästeliste zuzuordnen war. Sie hatten beschlossen, niemanden aus der Branche einzuladen, doch einige hatten sich trotzdem hereingeschmuggelt. Die Eröffnung eines Spitzenlokals, besonders eines mit einer heiklen Vorgeschichte, ließ man sich nur ungern entgehen. Und Häppchen und Drinks gratis zu bekommen, war schließlich auch nicht zu verachten. Das Lokal war gerammelt voll.
    In einer Ecke plauderten Hal und Dorothy mit Bernards Eltern, wobei beide Elternpaare sich offenbar in ihrem Stolz auf ihre Nachkommenschaft zu übertrumpfen suchten. In einer anderen Ecke hingen Lo und ein attraktiver, geheimnisvoller Fremder gebannt an Clems Lippen, die zweifellos wieder eine ihrer »Das ist die reine Wahrheit, ich schwöre«-Geschichten zum Besten gab. Vanessa und Ricky standen an der Bar und schlürften kichernd ihre Drinks. An der Tür baggerte Luca Santini Charlotte Troy an, eine seltsame Paarung.
Alle, die in irgendeiner Weise zu Nana’s Kitchen beigetragen hatten — Architekten, Designer, diverse Handwerker, Anwälte und Lieferanten –, waren gekommen, außerdem Freunde von Georgia und Bernard aus allen Stadien ihrer beider Karrieren. Nur eine Handvoll Leute, die sich angekündigt hatten, waren noch nicht aufgetaucht, darunter ein Gast, der Georgia wirklich sehr wichtig war.
    Rendezvous Nummer zwei mit Andrew hatte sich ganz spontan an einem verregneten Sonntagnachmittag ergeben. Zuerst sahen sie eine Neuverfilmung von African Queen , darauf folgten ein paar Biere und Snacks im Aquagrill. Er brachte sie im Taxi zu ihrer Wohnung, und auf der Rückbank tauschten sie die Küsse Nummer fünf bis acht. Andrew hatte noch eine Ausstellung im Whitney besuchen oder wenigstens einen Sprung mit hinauf in ihre Wohnung kommen wollen, aber sie hatte abends noch eine Besprechung mit Bernard gehabt. Als er sich spaßeshalber erkundigte, ob er immer die Nummer zwei nach Nana’s beziehungsweise die Nummer drei nach Nana’s und Bernard sein würde, merkte Georgia, dass er ein wenig eingeschnappt war. Nach diesem Abend hatte sie dann so viel um die Ohren gehabt, dass sie nicht einmal die notwendigen zwei Stunden für ein anständiges Rendezvous erübrigen konnte. Außerdem hatte sie den heiligen Eid geschworen, sich oder ihre Karriere nie wieder für eine Beziehung zu opfern. Trotzdem hoffte sie inständig, dass Andrew da wäre, wenn sie irgendwann wieder aus dieser Stressphase auftauchen würde. Und sie hoffte ganz besonders, dass er zu ihrer Party erschien.
    Die Tür schloss sich hinter einer weiteren Gruppe neu angekommener Gäste. In der Decke verborgene Dämmplatten hielten den Geräuschpegel auf einem lebhaften Niveau, so dass die Klänge von Wilco gerade noch zu hören waren.
Bernard hatte einen handgeschmiedeten Türgriff nicht wirklich zu schätzen gewusst, doch die Anschaffung von einem halben Dutzend Harman-Kardon-Lautsprechern war natürlich etwas ganz anderes.
    »Georgia«, sagte eine unverwechselbare Stimme. »Entschuldige, ich bin etwas spät dran.«
    Andrew Henderson sah in seinem dunkelgrauen Anzug, dem blütenweißen Hemd und der braunen Krawatte aus wie Mr. Darcy persönlich.
    »Hallo, Andrew, schön, dass du es geschafft hast. Ich dachte schon, du hättest es vergessen.«
    »Vergessen? Die Hendersons vergessen nie etwas.« Huggy Henderson trat hinter ihrem Sohn hervor, fasste Georgia an den Schultern und küsste sie herzlich auf beide Wangen. »Sie sehen fabelhaft aus. Und dieses Ambiente, mein Gott. Wer hat die Blumen arrangiert? Sie sind so wunderbar puristisch.«
    »Huggy, schön, Sie zu sehen. Ich freue mich, dass Sie gekommen sind.«
    »Larry muss auch irgendwo stecken. Sie haben ihn noch nicht gesehen, oder? Aber bevor ich mich aufmache, meinen Ehemann zu retten, und Sie meinem Sohn überlasse, möchte ich Ihnen gratulieren. Ich wusste von unserer ersten Begegnung an, dass Sie dafür geschaffen sind, Großes zu vollbringen. Das Marco war schlichtweg nicht Ihr Niveau.« Huggy kniff sie in den Arm. »Jetzt
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