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Kuess mich, Playboy

Kuess mich, Playboy

Titel: Kuess mich, Playboy
Autoren: Sandra Marton
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erklärt, dass Rafe das großzügige Angebot, die unansehnliche Tochter des alten Feindes zu ehelichen, leider ablehnen müsse.
    Etwas musste an seiner Miene zu erkennen gewesen sein, denn der Gorilla kniff plötzlich die Augen zusammen, hatte er bisher doch nicht einmal geblinzelt. Rafe kniff seine ebenfalls zusammen und starrte zurück. Natürlich war es kindisch, aber womit sonst sollte er sich beschäftigt halten?
    „… für Sie, Signor Orsini.“
    Rafe blinzelte und lenkte seine Aufmerksamkeit zurück auf Cordiano. „Verzeihung?“
    „Ich sagte, es muss ein langer Tag für Sie gewesen sein, und ich sitze hier und langweile Sie mit meinen Geschichten.“
    „Keineswegs.“ Rafe zwang sich zu einem Lächeln.
    „Schmeckt Ihnen der Grappa nicht?“
    „Ich fürchte, ich bin kein Mann für Grappa, Don Cordiano.“
    „Für Zigarren offensichtlich auch nicht.“ Cordiano bleckte die Zähne.
    „Um ehrlich zu sein …“ Rafe stellte den Grappa zu der Zigarre auf das Tischchen und stand auf. Der Gorilla erhob sich ebenfalls. Es reicht, dachte Rafe. „Ich bin auch kein Mann, der sich gerne belauern lässt, so als könnte er jederzeit das Familiensilber stehlen. Also sagen Sie Ihrem Wachhund, er soll sich endlich entspannen.“
    „Natürlich.“ Der don lachte trocken auf. „Es ist nur so, dass Giglio in Ihnen einen Konkurrenten sieht.“
    „Glauben Sie mir, Cordiano, ich habe nicht das geringste Interesse daran, seine Position zu übernehmen.“
    „Nein, sicherlich nicht. Ich meinte nur, dass ich schon lange nach einer passenden Art suche, um mich für die Jahre seiner Treue und Ergebenheit zu bedanken, und …“
    „Ich bin sicher, Sie werden die richtige Belohnung für ihn finden. Doch ich bin hier im Auftrag meines Vaters. Daher würde ich es sehr schätzen, wenn Sie nun seinen Brief lesen könnten.“
    Freddo Cordiano lächelte. „Ich weiß, was darin steht. Cesare bittet mich um Verzeihung für das, was er vor fast einem halben Jahrhundert getan hat. Und Sie, Raffaele – ich darf Sie doch so nennen? –, sind hier, um mir zu versichern, dass er jedes Wort ernst meint.“
    „Ja, so ungefähr.“ Noch immer kein Wort von der Tochter und der Heirat, dem Himmel sei Dank. „Heißt das, ich kann nun nach Hause zurückkehren und meinem Vater überbringen, dass seine Entschuldigung angenommen wurde? Es wird nämlich spät, und ich möchte noch …“
    „Hat er Ihnen gesagt, was er getan hat?“
    „Nein. Aber das ist auch nicht nötig.“
    „Ich war sein … nun, nennen wir es Gönner.“
    „Wie schön …“
    „Er hat mir meine Großzügigkeit vergolten, indem er mir meine Verlobte gestohlen hat. Zwei Tage vor der Hochzeit ist er mitten in der Nacht mit ihr verschwunden.“
    „Ich verstehe nicht. Mein Vater hat eine Frau. Sie …“ Rafe brach überrascht ab. „Wollen Sie damit sagen, meine Mutter war mit Ihnen verlobt?“
    „In der Tat, das war sie. Bis Ihr Vater sie mir gestohlen hat.“
    Jetzt ergab das bizarre Gerede von der Leidenschaft und der dunklen Seite Sinn!
    „Hatten Sie gedacht, es handle sich um eine Lappalie?“ Die Stimme des don war ebenso eisig wie sein schmales Lächeln. „Deshalb hat er Sie hergeschickt, Junge. Um eine Entschuldigung anzubieten, die ich akzeptieren kann. Auge um Auge, so halten wir es.“
    Rafe warf einen schnellen Blick zu dem capo und überlegte. Er hatte Dienst bei den Marines getan. Er würde dem Fettklumpen sicherlich einen guten Kampf bieten, aber letztendlich …
    „Auge um Auge“, wiederholte Don Cordiano und verschränkte die Arme vor der Brust. „Oder jetzt, nach so vielen Jahren, Wiedergutmachung für eine Untat. Ihr Vater hat meine Braut gestohlen. Indem ich Ihnen die Hand meiner Tochter gewähre, zeige ich ihm, dass ich ihm vergebe. Verstehen Sie?“
    Fast hätte Rafe laut aufgelacht. Nicht einmal ein Genie könnte in diesem Konstrukt irgendeine Logik ausmachen. „Ich verstehe nur, dass Sie eine Tochter haben, die Sie unbedingt loswerden wollen.“
    Der Gorilla knurrte.
    „Und Sie und mein alter Herr haben da diesen haarsträubenden Plan ausgeknobelt. Nun, vergessen Sie’s, der Plan wird nicht umgesetzt.“
    „Meine Tochter braucht einen Ehemann.“
    „Oh, da bin ich sicher. Kaufen Sie ihr einen.“
    Das Muskelpaket machte einen Schritt vor. Adrenalin pumpte durch Rafes Adern, als er zu dem capo blickte. Er würde dem Gorilla mehr als einen guten Kampf bieten. So wütend, wie er war, würde er wahrscheinlich sogar als Sieger daraus
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