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Kuess mich, Playboy

Kuess mich, Playboy

Titel: Kuess mich, Playboy
Autoren: Sandra Marton
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hervorgehen.
    „Ich habe das Wort Ihres Vaters, Orsini.“
    „Dann haben Sie gar nichts. Denn es ist mein Wort, das Sie in dieser Sache brauchen. Und ich versichere Ihnen, ich …“
    „Da bist du endlich.“ Cordiano sah an Rafe vorbei. „Du hast dir Zeit gelassen, um meine Anweisung zu befolgen, Mädchen.“
    Rafe wandte sich zur Tür um. Eine schmale Gestalt in Schwarz hatte das Zimmer betreten – Chiara Cordiano.
    „Bist du plötzlich zu Stein erstarrt? Tritt näher. Hier ist jemand, der dich kennenlernen möchte.“
    Von wegen! Rafe ermahnte sich, dass das Mädchen keine Schuld traf. Die Kleine konnte einem leidtun. Unscheinbar und ergeben. Ihre Körperhaltung bestätigte es. Den Kopf hielt sie gebeugt, die Hände vor sich gefaltet. Das Haar war in einem strengen Knoten zusammengesteckt, und das formlose schwarze Kleid hing wie ein Sack an ihr.
    Ihr Gesicht konnte er nicht sehen, aber das brauchte er auch nicht. Es musste ebenso nichtssagend sein wie der Rest von ihr.
    Kein Wunder, dass ihr Vater sie loswerden wollte. Welcher Mann würde sich schon freiwillig bereit erklären, eine solch erbarmungswürdige Frau in sein Bett zu holen?
    „Begrüße unseren Gast, Signor Raffaele Orsini.“
    Sie nickte in seine Richtung – eine nahezu unmögliche Aufgabe, wenn ihr Kinn doch praktisch schon auf der Brust lag. „Buon giorno“ , flüsterte sie.
    „Auf Englisch, Mädchen!“
    Sie wrang die Hände, und Rafe fühlte wieder das Mitleid an sich zerren. Das arme Ding war völlig verschüchtert.
    „Ist schon in Ordnung“, mischte er sich ein. „Viel Italienisch spreche ich nicht, aber ein Hallo bekomme ich noch zusammen. Buon giorno, signorina. Come sta?“
    „Antworte“, donnerte Cordiano.
    „Danke, gut, signor .“
    Rafe stutzte. Die Stimme kam ihm bekannt vor.
    „Was hast du da an?“, verlangte Cordiano von seiner Tochter zu wissen. „Du gehst nicht ins Kloster, sondern du heiratest.“
    „Don Cordiano“, sagte Rafe hastig. „Ich sagte Ihnen doch bereits …“
    „Und seit wann stehst du da mit hängenden Schultern und gebeugtem Kopf?“ Cordiano packte seine Tochter hart beim Arm, sodass ihr ein Wimmern entfuhr.
    „Lassen Sie das.“ Rafe trat einen Schritt vor.
    Der capo wollte eingreifen, doch Cordiano hob die Hand. „Nein, Giglio. Signor Orsini hat recht. Ihm allein steht es von nun an zu, seine Verlobte zu disziplinieren.“
    „Sie ist nicht meine …“ Rafe warf einen schnellen Blick auf die junge Frau und senkte die Stimme. „Ich sagte doch schon, dass ich nicht an einer Heirat mit Ihrer Tochter interessiert bin.“
    Cordianos Blick wurde hart. „Ist das Ihr letztes Wort, Orsini?“
    „Was für ein Mann sind Sie nur, dass Sie Ihrer Tochter so etwas zumuten?“, wollte Rafe ärgerlich wissen.
    „Ich habe Sie etwas gefragt. Ist das Ihr letztes Wort?“
    Es war Rafe zutiefst zuwider, was dieser Mann dem Mädchen antat. Warum wehrte sie sich nicht? War sie so schwach? Oder war sie einfach nur dumm?
    Das soll mich nicht kümmern, dachte er und sah Freddo Cordiano fest in die Augen. „Das ist mein letztes Wort.“
    Der Gorilla lachte. Der don zuckte mit den Schultern. Dann fasste er das schmale Handgelenk des Mädchens.
    „In diesem Falle“, verkündete er, „überlasse ich die Hand meiner Tochter meinem getreuen Vize, Antonio Giglio.“
    Der Kopf der jungen Frau schoss mit einem Ruck hoch. „Nein“, flüsterte sie. Dann noch einmal: „Nein.“ Und der Schrei wurde lauter, mit jedem Mal, da sie ihn ausstieß. „Nein! Nein!“
    Rafe starrte sie an. Kein Wunder, dass ihm ihre Stimme bekannt vorgekommen war! Diese großen violetten Augen. Die feinen Wangenknochen. Der rosige volle Mund … „Einen Augenblick!“
    Chiara schwang zu ihm herum. Der Amerikaner hatte sie erkannt. Das war jetzt nicht mehr wichtig. Sie saß in der Falle.
    Verzweifelt drehte sie ihr Handgelenk aus dem Griff ihres Vaters frei. „Ich muss dir die Wahrheit sagen, papà . Du kannst mich nicht an Giglio geben, weil … weil der Amerikaner und ich … wir sind uns schon begegnet.“
    „Allerdings“, stieß Rafe wütend aus. „Auf der Straße ins Dorf. Ihre Tochter ist aus dem Wald gestürzt und …“
    „Ich wollte ihn nur begrüßen, als …“, sie schluckte, „… als Zeichen des guten Willens. Aber er … er hat es ausgenutzt.“
    Wütend machte Rafe einen Schritt auf sie zu. „Sagen Sie Ihrem alten Herrn, was wirklich passiert ist!“
    „Was passiert ist, papà …“, hauchte sie bebend. „Er hat …
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