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Kuess mich, Playboy

Kuess mich, Playboy

Titel: Kuess mich, Playboy
Autoren: Sandra Marton
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Unschuld für die Ehe aufbewahrt.“
    „ Papà , was redest du da? Ich habe meine Unschuld nicht verloren! Es war nur ein Kuss!“
    „Heute jedoch hat sie sich entschieden, ihre Unberührtheit aufzugeben.“ Don Cordiano verzog verächtlich den Mund. „Sie hat Schande über mein Haus gebracht.“ Chiara lachte hysterisch auf, doch der don achtete gar nicht auf sie. „Giglio, mein alter Freund, was soll ich jetzt nur tun?“
    „Also, jetzt hören Sie mal …“ Rafe setzte sich in Bewegung. Der Fettwanst trat ihm in den Weg, er schob ihn beiseite wie eine lästige Fliege. „Cordiano, Sie machen daraus eine Katastrophe, die nie passiert ist. Ich habe Ihre Tochter geküsst, aber ihr ganz bestimmt nicht die Unschuld genommen!“
    „Wir sind hier nicht in Amerika, Orsini. Unsere Töchter bieten sich nicht an. Sie lassen sich nicht von Fremden berühren. Aber mit Ihnen rede ich gar nicht. Ich rede mit dir, Giglio, mein Freund.“
    Der Koloss sagte keinen Ton, aber seine Augen blitzten hinterhältig.
    „Ich kann es ihm nicht übel nehmen“, fuhr Cordiano fort. „Fremde wissen nichts über unsere Lebensart. Meine Tochter trifft allein die Schuld. Giglio, wie kann ich jetzt noch die Familienehre retten?“
    Grundgütiger, das war ja wie in einem schlechten Film! „Okay, Cordiano“, sagte Rafe hastig, „was muss ich tun, um diesen Unsinn zu beenden? Sie wollen eine Entschuldigung von mir hören? Die haben Sie. Ich allein bin verantwortlich für das, was passiert ist. Und ich bedaure es. Ich wollte Sie niemals beleidigen, weder Sie noch Ihre Tochter. Ich hoffe wirklich, dass Sie jetzt zufrieden sind. Denn diese Farce ist weit genug gegangen.“
    Er hätte genauso gut den Mund halten können. Cordiano schien ihn nicht einmal zu sehen. Stattdessen streckte der don seinem schwitzenden capo die Arme entgegen. Und plötzlich wurde Rafe klar, worauf das Ganze hinauslief.
    „Nein …“, sagte er noch, doch da schob Cordiano seine Tochter bereits unsanft in die Arme des Gorillas.
    „Sie gehört dir“, sagte der don angewidert. „Und jetzt bring sie weg, damit ich sie nicht mehr ansehen muss.“
    „Nein!“ Chiaras Aufschrei hallte laut durch den Raum. „ Papà ! Das kannst du nicht tun!“
    Sie hat recht, dachte Rafe kopflos, das kann er nicht tun! Er durfte es nicht!
    Cordiano war schon zu seinem Schreibtisch gegangen und hatte den Telefonhörer aufgenommen. Rafes Italienisch war alles andere als gut, aber er verstand genug. Don Cordiano gab Order, die Hochzeit von Chiara und dem Fettwanst zu arrangieren.
    Chiara wurde weiß wie ein Laken. „ Papà , bitte, ich flehe dich an …“
    Das reicht, dachte Rafe. Er riss dem don das Telefon aus der Hand. „Diese Hochzeit wird nicht stattfinden.“
    „Sie sind ein Niemand hier, Signor Orsini.“
    Rafe lächelte mit schmalen Lippen. „Und genau da irren Sie sich. Ich bin überall jemand. Es wird höchste Zeit, dass Sie das begreifen. Chiara, treten Sie von dem Koloss weg und kommen Sie her zu mir.“
    Sie rührte sich nicht. Rafe leistete sich einen schnellen Blick auf ihr Gesicht und fluchte. Die erste Ohnmacht war gespielt gewesen, jetzt kündigte sich eine echte an. Sie war nicht nur einfach blass, sie wirkte regelrecht durchsichtig.
    „Giglio, lassen Sie die Lady los.“
    Nichts. Rafe schob die Hand in seine Jacketttasche, umklammerte sein Blackberry und stieß es in den Stoff, sodass eine eindeutige Beule in der Tasche erschien. Wie erhofft hatte der capo die Bewegung genauestens mitverfolgt.
    „Heutzutage geschehen so viele tragische Unfälle“, zischte Rafe.
    Mehr war nicht nötig. Der Koloss ließ Chiara los. Trotz allem – oder vielleicht gerade deswegen – hätte Rafe am liebsten laut gelacht. Er hörte seine Brüder schon vor Lachen brüllen, wenn er ihnen erzählte, dass er einen vermutlich kaltblütigen Killer mit seinem elektronischen Organizer geblufft hatte.
    „Chiara, kommen Sie her.“
    Mit langsamen Schritten ging sie durch den Raum, ihr Blick haftete auf seinem Gesicht. Sobald sie bei ihm war, zog er sie an seine Seite. Sie zitterte wie Espenlaub, und er schlang den Arm um sie. Sicher, er hatte sie geküsst, aber mit ihrem lächerlichen Überfall hatte sie diese ganze Inszenierung angezettelt. Nur trieb ihr Vater den Irrsinn wirklich zu weit, selbst für einen alten Sizilianer. Und Ärger machte Platz für Mitgefühl.
    „Ist schon okay“, murmelte er. „Alles kommt in Ordnung.“
    Sie schaute mit riesigen Augen zu ihm auf. Einzelne
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