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Kuess mich, Playboy

Kuess mich, Playboy

Titel: Kuess mich, Playboy
Autoren: Sandra Marton
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in seinem Auto … Signor Orsini hat versucht, mich in seinem Auto zu verführen.“
    Giglio fluchte. Don Cordiano brüllte los. Rafe hätte liebend gern alle zusammen des Wahnsinns bezichtigt, doch in genau diesem Augenblick flatterte Chiara Cordiano mit den Lidern und sank ohnmächtig direkt in seine Arme.

4. KAPITEL
    Das Ganze konnte nur ein Albtraum sein.
    In der einen Minute betrat Rafe das Haus, um die Entschuldigung seines Vaters zu überbringen, und in der nächsten lag Chiara Cordiano in seinen Armen.
    War die Ohnmacht nur gespielt? Die Frau war schließlich eine hervorragende Schauspielerin. Erst angriffslustiger Bandit, dann demütige Siciliana . Dabei war sie alles andere als demütig. Die Frau hatte ihn mit der Wildheit einer Löwin angegriffen. Und dann war da noch dieses heiße, sexuelle Bewusstsein. O ja, die Lady konnte schauspielern. Diese letzte Szene war überhaupt ihre beste. Zu behaupten, er hätte versucht, sie zu verführen! Er hatte sie geküsst. Ein Kuss, mehr nicht. Das hatte nichts mit Verführung zu tun.
    Don Cordiano hielt seinen Handlanger zurück. Der Fettwanst wollte Rafe zerquetschen, das war überdeutlich. Gut, sollte er nur kommen. Rafe konnte ein Ventil gebrauchen. Aber erst musste die Frau in seinen Armen wieder die Augen aufmachen und die Wahrheit sagen.
    Er sah sich um, entdeckte ein Sofa in einer Zimmerecke und steuerte darauf zu. Unsanft ließ er Chiara auf die Couch fallen. „Chiara“, sagte er scharf. Keine Reaktion. „Chiara.“ Er schüttelte sie an den Schultern.
    Der Fettwanst stieß eine obszöne Verwünschung aus. Rafe schaute auf.
    „Schicken Sie den Mann raus, Cordiano, oder ich vergesse mich.“
    Der don schnarrte einen Befehl, und wie ein gut trainierter Kampfhund trottete der capo ab, nicht ohne vorher ein drohendes „Wir sind noch nicht fertig, Amerikaner“ in Rafes Richtung zu schicken.
    Rafe bleckte die Zähne. „Jederzeit.“
    Die Tür schlug zu. Cordiano ging zum Barschrank und goss Brandy in einen Kristallschwenker, reichte ihn an Rafe weiter. Flöße ihn ihr selbst ein, dachte der, sagte es aber nicht, legte stattdessen den Arm um Chiaras Schulter, zog sie hoch und hielt das Glas an ihre Lippen.
    Sie sah unglaublich grazil und zerbrechlich aus.
    Das ist sie aber nicht, rief er sich in Erinnerung. Sie war zäh und verschlagen wie ein Wiesel.
    „Kommen Sie, machen Sie schon die Augen auf.“
    Ihre Lider hoben sich flatternd. Sie starrte ihn an, die Augen dunkel wie die Nacht, die Pupillen von einem hellen Violettreifen umringt. „Was ist passiert?“
    Netter Versuch. Aber so durchschaubar. „Sie sind ohnmächtig geworden. Genau im richtigen Moment.“
    Blitzte da etwa Trotz in ihren Augen auf? Er wusste es nicht zu sagen. Sie beugte sich vor, legte kühle, schlanke Finger auf seine, die das Glas hielten, und nippte. Schluckte, fuhr sich mit der Zungenspitze über die Lippen …
    Die Lust traf ihn wie ein Schlag in den Magen. Hastig zog er sich zurück und stellte das Glas ab. „Jetzt, da Sie wieder unter den Lebenden weilen … wie wäre es, wenn Sie Ihrem Vater die Wahrheit sagten?“
    „Die Wahrheit …? Oh.“ Sie lief puterrot an.
    Das konnte alles nicht wahr sein! Er hatte sie geküsst, Herrgott, mehr nicht. Schön, er war definitiv erregt gewesen, und sie hatte es gefühlt, aber …
    Himmel, er hatte sich wie ein Idiot benommen. Er tat so etwas nicht. Niemals. Was also war in ihn gefahren? Er war wütend gewesen, aber Wut hatte nichts mit Sex zu tun. Oder?
    Mit dieser Frage würde er sich später beschäftigen. Jetzt stand Dringenderes an. Hier in diesem Land, das in der Vergangenheit verhaftet war, herrschten andere Moralvorstellungen. Zu Hause war ein Kuss eben nur ein Kuss, selbst ein gestohlener. Doch hier konnte er für etwas ganz anderes gehalten werden.
    „Don Cordiano“, setzte Rafe vorsichtig an, „ich habe Ihre Tochter geküsst. Ich entschuldige mich, wenn ich sie damit beleidigt habe.“
    „Und ich soll Ihre Entschuldigung jetzt annehmen?“
    Die pure Arroganz troff aus dem Tonfall des don . Rafes Nackenhärchen richteten sich auf. „Nicht Sie bitte ich, meine Entschuldigung zu akzeptieren.“ Er drehte sich zu Chiara. „Ich hätte Sie nicht küssen dürfen. Es tut mir leid, wenn ich Sie geängstigt habe.“
    „Vielleicht sollten Sie erklären, wie und wann Sie meine Tochter getroffen haben.“
    Vielleicht. Aber er würde den Teufel tun und zugeben, dass er von einer zierlichen Frau fast zum Eunuchen gemacht und von einem
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