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Kuess Mich, Highlander

Kuess Mich, Highlander

Titel: Kuess Mich, Highlander
Autoren: Karen Marie Moning
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schloss die Kiste und legte die Zange daneben. »Ich habe Sie hierher gebracht. Ich sage Ihnen, was ich wann von Ihnen brauche. Und ich rate Ihnen, sich aus meinen Angelegenheiten rauszuhalten.«
    »Gut«, fauchte Taylor. »Aber wenn Sie feststellen, dass niemand sonst weiß, was es ist, werden Sie mich wieder rufen. Sie dürfen kein Artefakt aus der Hand geben, das nicht identifiziert werden kann. Ich bin der Einzige, der diese Dinge zurückverfolgen kann, und das wissen Sie.«
    Steinmann lachte. »Ich bringe Sie hinaus.«
    »Ich finde den Weg allein.«
    »Aber ich werde beruhigter sein zu wissen, dass ich Sie hinausbegleitet habe«, sagte Steinmann seidenweich. »Es wäre nicht gut, einen solch passionierten Verehrer von Antiquitäten wie Sie allein durchs Museum wandern zu lassen.«
    Die Schuhe zogen sich mit gedämpften Schritten über den Teppich zurück. Das Klicken eines Schlüssels im Schloss versetzte Lisa in Bewegung. Verdammt und noch einmal verdammt! Normalerweise drückte sie den Knopf an der Tür, wenn sie ging - keiner einfachen Aufwartefrau wurden Schlüssel anvertraut. Steinmann hatte den Knopf umgangen und einen Schlüssel benutzt, um den Absteller zu verschließen. Sie richtete sich jäh auf und stieß sich an der Unterseite des Schreibtischs den Kopf. »Au!«, rief sie leise aus. Während sie den Rand des Schreibtischs ergriff und sich hochzog, hielt sie inne, um die Kiste zu betrachten.
    Fasziniert berührte sie das kühle Holz. Wunderschön geschnitzt, schimmerte das schwarze Holz im schwachen Licht. Kühne Buchstaben waren in zornigen, schräg stehenden Zügen in den Deckel eingebrannt. Was enthielt die Kiste, was die beiden weltklugen Fachleute für Antiquitäten so verwirrt hatte? Trotz der Tatsache, dass sie in Steinmanns Büro eingeschlossen war und er zweifellos bald zurückkommen würde, wurde sie von Neugier überwältigt. Futuristisch'? Sie ließ behutsam die Finger über die Kiste gleiten, suchte den viereckigen Schnappriegel, den die Männer erwähnt hatten, und hielt dann inne. Die fremdartigen Buchstaben auf dem Deckel schienen fast zu... pulsieren. Ein vorahnungsvoller Schauer lief ihr das Rückgrat hinab.
    Dumme Gans - öffne sie! Der Inhalt kann dich nicht verletzen. Sie haben ihn auch berührt.
    Entschlossen suchte sie das Geviert und drückte es mit dem Daumen herunter. Der Deckel schwang mit dem schwach knallenden Geräusch auf, das sie schon zuvor gehört hatte. In der Kiste lag eine Phiole, umgeben von staubigen Fetzen uralten Stoffs. Die Phiole war aus einem Silbermetall gefertigt und schien zu schimmern, als wäre ihr Inhalt energetisiert. Sie warf einen nervösen Blick zur Tür. Sie wusste, dass sie aus dem Büro gelangen musste, bevor Steinmann zurückkäme, und doch fühlte sie sich von der Phiole seltsam gebannt. Ihr Blick wanderte von der Tür zur Phiole und wieder zurück, aber die Phiole lockte. Sie sagte in demselben Tonfall, in dem alle Artefakte im Museum mit Lisa sprachen: Berühre mich. Berühre mich, solange keine Wachleute in der Nähe sind, und ich werde dir meine Geschichte und meine Legenden erzählen. Ich bin Wissen ...
    Lisas Fingerspitzen legten sich um die Phiole.
    Die Erdachse verlagerte sich unter ihren Füßen. Sie stolperte, und plötzlich ...
    Konnte sie ...
    Nicht verhindern ...
    Zu fallen ...

 
    2.            Kapite l
    Dunnottar, Schottland, 1314
    Wasser bespritzte Lisas Jeans zum zweiten Mal an diesem Tag, als der Mann eilig aus dem Bad stieg. Er ragte über ihr auf, die Zähne knurrend gefletscht.
    Lisa blinzelte ungläubig. Einmal. Zwei Mal. Und sehr langsam ein drittes Mal, um der Erscheinung Zeit zu geben, sich zu verflüchtigen. Sie tat es nicht. Der nackte Riese blieb, der wilde Gesichtsausdruck unverändert, die Augen verengt. Was, um alles auf der Welt, war mit Steinmanns Büro passiert? Er würde sie nicht nur feuern, wenn er sie mit einem nackten Mann anträfe - er würde sie einsperren lassen!
    Lisa schloss die Augen und bewegte die Füße, vergewisserte sich vorsichtig, dass die Erde unter ihren Stiefeln wieder stabil war. Erst als sie vollkommen davon überzeugt war, dass sie in Steinmanns Büro stand und eine mittelalterliche Phiole umfasst hielt, öffnete sie die Augen wieder.
    Sie war nicht in Steinmanns Büro.
    Sie stieß in einem tiefen, erstaunten Atemzug alle Luft aus, während sie den Mann ansah - wirklich ansah. Wassertropfen glänzten auf seiner Haut. Flammen loderten im Kamin hinter ihm, bronzierten und
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