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Kuess Mich, Highlander

Kuess Mich, Highlander

Titel: Kuess Mich, Highlander
Autoren: Karen Marie Moning
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    Prolog
     
    Schottisches Hochland, Burg Brodie - 1308
    Adam Black materialisierte sich in der Großen Halle der Burg.
    Lautlos beobachtete er den hoch aufragenden Krieger, der vor dem Feuer hin und her schritt.
    Circenn Brodie, Laird und Thane of Brodie, verströmte die Anziehungskraft eines Mannes, der nicht nur geboren war, um in seiner Welt zu existieren, sondern um sie zu erobern. Macht hatte noch nie so verführerisch gewirkt, dachte Adam, außer vielleicht bei mir.
    Das Objekt seiner Betrachtung wandte sich vom Feuer ab, durch Adams schweigende Gegenwart unbewegt.
    »Was willst du denn?«, fragte Circenn.
    Circenns Tonfall überraschte Adam nicht. Er hatte schon vor langer Zeit gelernt, von diesem speziellen Highlandlaird keine Höflichkeit zu erwarten. Adam Black, der unversöhnliche Narr am Hofe der Königin der Elfen, war ein Reizmittel, das Circenn nur widerwillig erduldete. Adam schob mit dem Fuß einen Stuhl nahe ans Feuer, setzte sich rittlings darauf und legte die Arme über die aus Leisten bestehende Rückenlehne. »Ist das eine Art, mich nach Monaten der Abwesenheit zu begrüßen?«
    »Du weißt, dass ich es nicht leiden kann, wenn du ohne Vorwarnung auftauchst. Und was deine Abwesenheit betrifft, so habe ich die Zeit genossen.« Circenn wandte sich wieder dem Feuer zu.
    »Du würdest mich vermissen, wenn ich lange fortbliebe«, versicherte Adam ihm, während er Circenns Profil betrachtete. Es ist eine Schande, dass er so ungezähmt wirkt und sich dennoch so anständig verhält, dachte Adam. Wenn Circenn Brodie schon wie ein wilder Krieger der Pikten wirkte, dann sollte er sich, bei Dagda, auch so verhalten.
    »Ebenso wie ich ein Loch in meinem Schild, ein Warzenschwein in meinem Bett oder ein Feuer in meinen Ställen vermisse«, sagte Circenn. »Dreh dich auf deinem Stuhl um und setz dich wie ein normaler Mensch darauf.«
    »Ah, aber ich bin weder normal noch ein Mensch, so dass du nicht von mir erwarten kannst, dass ich deinen Anforderungen entspreche. Mich schaudert, wenn ich daran denke, was du wohl ohne all deine Regeln für ein >normales< Dasein tätest, Circenn.« Als Circenn erstarrte, grinste Adam und streckte anmutig eine Hand zu einem Dienstmädchen aus, das am Rande der Großen Halle im Schatten gewartet hatte. Er warf den Kopf zurück und sein seidiges, dunkles Haar fiel ihm über die Schultern. »Komm her.«
    Das Dienstmädchen näherte sich, ihr Blick zwischen Circenn und Adam hin und her huschend, als sei sie unsicher, welcher der Männer die größere Bedrohung bedeutete. Oder die größere Verlockung.
    »Wie darf ich Euer Mylords dienen?«, fragte sie atemlos.
    »Nein, Gillendria«, wies Circenn sie zurück. »Geh zu Bett. Die Stunde des Gobiin ist schon längst vorüber.« Er warf Adam einen finsteren Blick zu. »Und mein Gast benötigt nichts, dessen Erfüllung mich kümmerte.«
    »Ja, Gillendria«, säuselte Adam. »Du kannst mir diese Nacht auf vielerlei Arten dienen. Es wird mir ein Vergnügen sein, sie dich alle zu lehren. Begib dich in deine Unterkunft, während wir Männer reden. Ich treffe dich dort.«
    Die Augen des jungen Dienstmädchens weiteten sich, während sie eilig gehorchte.
    »Lass meine Dienstmädchen in Ruhe«, befahl Circenn.
    »Ich werde sie nicht schwängern.« Adam zeigte sein unverschämtestes Grinsen.
    »Darum sorge ich mich nicht. Ich sorge mich nur um die Tatsache, dass sie alle verrückt sind, wenn du mit ihnen fertig bist.«
    »Verrückt? Wer war heute Abend verrückt?«
    Circenn spannte sich an, schwieg aber.
    »Wo sind die geweihten Gegenstände, Circenn?« Adams unnahbare Augen flammten unheilvoll auf.
    Circenn wandte dem Elf nun ganz den Rücken zu.
    »Du hast sie doch für uns beschützt, oder?«, fragte Adam. »Erzähl mir nicht, dass du sie verloren hast!«, schalt er, als Circenn schwieg.
    Circenn wandte sich wieder zu ihm um, die Beine gespreizt, den Kopf aufgerichtet, die Arme verschränkt - seine übliche Haltung, wenn er insgeheim wütend war. »Warum verschwendest du meine Zeit, indem du mir Fragen stellst, deren Antworten du bereits kennst?«
    Adam zuckte anmutig die Achseln. »Weil die heimlichen Lauscher dieser großartigen Saga nicht folgen könnten, wenn wir nicht laut darüber sprächen.«
    »Niemand lauscht in meiner Burg heimlich.«
    »Ich vergaß«, säuselte Adam, »dass sich in der Burg Brodie niemand schlecht benimmt. Die stets makellose, stets disziplinierte, perfekte Burg Brodie. Du langweilst mich, Circenn. Dieses Muster
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