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Kuess Mich, Highlander

Kuess Mich, Highlander

Titel: Kuess Mich, Highlander
Autoren: Karen Marie Moning
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einen Schlüssel im Schloss hörte, gefolgt von Steinmanns Stimme: »Es ist unmöglich, anständige Hilfskräfte zu bekommen. Die nichtswürdige Aufwartefrau hat nicht einmal abgeschlossen. Sie hätte nur auf den Knopf drücken brauchen. Selbst ein Kind könnte das.«
    Lisa rollte sich zu einer stillen Kugel zusammen, als die Männer das Büro betraten. Obwohl die Schritte durch die dicken Berberteppiche gedämpft wurden, hörte sie die beiden sich dem Schreibtisch nähern.
    »Hier ist sie.« Steinmanns makellos glänzende Schuhe hielten nur wenige Zoll vor Lisas Knien inne. Lisa atmete kaum und zog ihre Knie vorsichtig zurück. Steinmanns Schuhe wurden von einem Paar mit Troddeln versehenen Mokassins begleitet, die vom Regen schlammverkrustet waren. Es kostete sie ihre ganze Willenskraft, nicht die Hand auszustrecken und die anstößigen Schlammbrocken vom Teppich aufzulesen.
    »Welch erstaunliche Kunst. Sie ist wunderschön.« Die zweite Stimme klang gedämpft.
    »Nicht wahr?«, stimmte Steinmann zu.
    »Einen Moment, Steinmann. Wo, sagten Sie, wurde diese Kiste gefunden?«
    »Unter einem Felssturz in der Nähe eines Flussufers in Schottland.«
    »Das ergibt keinen Sinn. Wie konnte sie von den Elementen unberührt bleiben? Ebenholz ist ein Hartholz, aber nicht gegen Verfall gefeit. Diese Kiste ist in tadellos erhaltenem Zustand. Konnte sie schon zeitlich zugeordnet werden?«
    »Nein, aber meine Quelle in Edinburgh schwor auf die gemachten Angaben. Können Sie sie öffnen, Taylor?«, fragte Steinmann.
    Etwas knisterte laut. Jemand murmelte leise: »Wollen mal sehen ... Wie funktionierst du, du hübsches kleines Geheimnis?«
    Lisa wagte unter dem Schreibtisch kaum zu atmen, als ein längeres Schweigen folgte.
    »Vielleicht hier?«, meinte Taylor schließlich. »Vielleicht dieses kleine, erhobene Geviert... Ah, ich habe es! Ich habe so etwas schon früher gesehen. Es ist ein Schnappriegel.« Die Kiste gab ein schwaches knallendes Geräusch von sich. »Sie war fest verschlossen«, bemerkte er. »Sehen Sie sich das an, Steinmann. Der Mechanismus des Riegels ist brillant erdacht und sehen Sie das gummiartige Harz, das die Innenkanäle des Holzes an den Stellen versiegelt, wo die Nuten ineinander greifen? Fragen Sie sich nicht, wie unsere Vorfahren es geschafft haben, solch kluge Erfindungen zu ersinnen? Einige der Dinge, die ich gesehen habe, trotzen einfach ...«
    »Entfernen wir den Stoff und sehen nach, was darunter ist, Taylor«, unterbrach Steinmann ihn ungeduldig.
    »Aber der Stoff könnte zerfallen, wenn er berührt wird«, protestierte Taylor.
    »Wir sind nicht so weit gekommen, um jetzt aufzugeben, ohne erkundet zu haben, was sich in der Kiste befindet«, fauchte Steinmann. »Entfernen Sie den Stoff.«
    Lisa bekämpfte den Drang, unter dem Schreibtisch aufzutauchen, da die Neugier ihren gesunden Menschenverstand und ihren Selbsterhaltungstrieb fast überwältigte.
    Es entstand ein langes Schweigen. »Nun? Was ist es?«, fragte Steinmann.
    »Ich habe keine Ahnung«, sagte Taylor zögerlich. »Ich habe im Verlauf meiner Forschungen noch nie einen Bericht übersetzt, in dem so etwas erwähnt wurde, oder Skizzen davon gesehen. Es sieht eigentlich nicht mittelalterlich aus, oder? Es sieht fast... nun ... futuristisch aus«, sagte er unbehaglich. »Ich stehe, offen gesagt, vor einem Rätsel. Die Kiste ist gut erhalten, obwohl der Stoff uralt ist, und dies« ... er deutete auf die Phiole ... »ist verdammt eigenartig.«
    »Vielleicht sind Sie gar kein so großer Experte, wie Sie mich glauben machen wollten, Taylor.«
    »Niemand weiß mehr über die Gälen und die Pikten als ich«, erwiderte dieser steif. »Aber es gibt eben Artefakte, die in keinerlei Berichten erwähnt werden.
    Ich versichere Ihnen, ich werde die Antworten finden.«
    »Und Sie werden es untersuchen lassen?«, fragte Steinmann.
    »Ich werde es jetzt mitnehmen ...«
    »Nein. Ich werde Sie anrufen, wenn wir bereit sind, es abzugeben.«
    Es entstand erneutes Schweigen. »Sie haben vor, noch jemand anderen herzubitten, um es zu untersuchen, nicht wahr?«, sagte Taylor schließlich. »Sie stellen meine Befähigung in Frage.«
    »Ich muss es einfach katalogisieren, fotografieren und in unsere Kartei eintragen.«
    »Und es in die Sammlung eines Anderen eintragen?«, fragte Taylor angespannt.
    »Legen Sie es zurück, Taylor.« Steinmann schloss seine Finger um Taylors Handgelenk und senkte die Phiole wieder auf den Stoff. Er nahm Taylor die Zange aus der Hand,
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