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Kuess Mich, Highlander

Kuess Mich, Highlander

Titel: Kuess Mich, Highlander
Autoren: Karen Marie Moning
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umschatteten die Wölbungen seiner Muskeln. Er war der größte Mann, den sie je gesehen hatte, aber seine Größe war nicht allein auf seine unglaubliche Länge beschränkt. Er besaß wuchtige Schultern und seine breite Brust ging über in einen schlanken, muskulösen Bauch, schmale Hüften und lange, kräftige Beine.
    Und er war nackt.
    Sie stieß einen Seufzer des Protests aus. Er konnte nicht real sein. Und weil er nicht real sein konnte, bestand keine Gefahr darin, einen Blick für eine schnelle Uberprüfung seiner Perfektion zu riskieren. Ein makellos proportionierter Mann, der nicht wirklich existierte, stand nackt vor ihr. Wohin würde wohl eine dreiundzwanzigjährige Frau schauen? Sie schaute.
    Das besiegelte es. Er konnte nicht real sein. Sie wandte ihren Blick mit flammenden Wangen ab und wich taumelnd einen Schritt zurück.
    Er brüllte sie in einer Sprache an, die sie nicht verstand.
    Sie warf einen heimlichen Blick auf sein Gesicht und zuckte hilflos die Achseln, unfähig, ihre Situation zu begreifen.
    Er brüllte erneut und gestikulierte verärgert. Er stieß mehrere Minuten lang ohne Unterbrechung einen Schwall von Worten hervor, fuchtelte weiterhin mit den Armen und starrte sie finster an.
    Sie beobachtete ihn mit offenem Mund und ihre Verwirrung verstärkte sich. Es half nicht, dass er sich der beunruhigenden Tatsache unbewusst schien, dass er herrlich nackt war. Sie fand ihre Stimme wieder und brachte sie mit einigen Schwierigkeiten zum Klingen. »Es tut mir Leid, aber ich verstehe Sie nicht. Ich habe keine Ahnung, was Sie gesagt haben.«

Er zuckte zurück, als hätte sie ihn geschlagen. Seine dunklen Augen verengten sich und er runzelte die Stirn. Wenn sie geglaubt hatte, er sei zuvor schon verärgert gewesen, dann nur, weil sie ihn noch nicht wahrhaft zornig erlebt hatte. »Ihr seid Engländerin!«, stieß er hervor, hatte rasch ins Englische gewechselt, wenn auch mit dichtem, rollendem, irisch gefärbtem Akzent.
    Lisa spreizte die Hände, als wollte sie sagen: Na und ? Was störte ihn daran und warum war er so wütend auf sie?
    »Rührt Euch nicht!«, brüllte er.
    Sie blieb regungslos stehen, katalogisierte ihn, als wäre er eine der kürzlichen Neuerwerbungen des Museums, und nahm die unglaubliche Größe und Breite seines Körpers in sich auf. Der Mann troff dermaßen vor Sexualität, dass Fantasien eines wilden Kriegers, der nur sein eigenes Recht anerkannte, schaudernd durch ihre angestammte Erinnerung zogen. Die von ihm ausströmende Gefahr war erschreckend und verführerisch. Du träumst, erinnerst du dich? Du bist eingeschlafen und hast nur geträumt, du wärst aufgewacht und Steinmann wäre gekommen. Aber du schläfst noch immer, und nichts hiervon geschieht wirklich.
    Sie bemerkte es kaum, als der Mann nach der an die Wanne gelehnten Waffe griff. Ihr Geist registrierte schwache Belustigung darüber, dass ihr Fantasieprodukt mit einem Racheschwert ausgerüstet war. Bis er die tödliche Waffe mit einer anmutigen Bewegung des Handgelenks auf sie richtete.
    Es war ihr Traum, erinnerte sie sich. Sie konnte das Schwert einfach ignorieren. Träume waren straffreie Zonen. Wenn sie im realen Leben schon keinen Freund hatte, konnte sie wenigstens diese virtuelle Erfahrung genießen. Sie streckte lächelnd eine Hand aus, um seinen makellos gestalteten Bauch zu berühren - gewiss Stoff aus Träumen -, und die Spitze seines Schwertes berührte leicht ihr Kinn, zwang ihren Blick, dem seinen zu begegnen. Man konnte einen steifen Hals bekommen, wenn man so hoch schauen musste, entschied sie.
    »Glaubt nicht, dass Ihr mich von meiner Sache ablenken könnt«, grollte er.
    »Welche Sache?«, fragte sie kurzatmig.
    In diesem Moment wurde die Tür aufgerissen. Ein zweiter Mann, dunkelhaarig und mit einem seltsamen Stoffumhang bekleidet, platzte ins Zimmer.
    »Was auch immer es ist, ich habe jetzt keine Zeit dafür, Galan!«, sagte der Mann, der die Klinge an ihren Hals hielt.
    Der andere Mann wirkte beim Anblick Lisas verblüfft. »Wir haben dich bis in die Küche hinab brüllen hören, Cin.«
    »Sin ?«, echote Lisa ungläubig. Oh, ja, er ist entschieden Sünde. Jeder Mann, der so aussieht, muss die pure Sünde sein.
    »Raus!«, donnerte Circenn.
    Galan zögerte einen Moment, zog sich aber dann widerwillig aus dem Raum zurück und schloss die Tür.
    Als Lisas Blick zu Sin zurückwanderte, schaute sie erneut auf seine unwahrscheinlichen Vorzüge hinab.
    »Hört auf, dorthin zu starren, Frau!«
    Ihr Blick
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