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Keeva McCullen 3 - Invasion der Ghule (German Edition)

Keeva McCullen 3 - Invasion der Ghule (German Edition)

Titel: Keeva McCullen 3 - Invasion der Ghule (German Edition)
Autoren: Nathan R. Corwyn
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Prolog

    10. Februar

    Edward Skeffington, Inspektor bei New Scotland Yard, blickte düster in den Raum. Hier, in einem unbewohnten Haus nahe des Londoner Zentrums, war vor etwas mehr als einer Woche ein Dämon, eine Sukkubus, in diese Welt gerufen worden - und eine grausige Mordserie hatte ihren Anfang genommen.
    Edward musterte den Fußboden. Fünf dicke, nur noch wenige Zentimeter hohe Kerzenstummel standen dort, alle jeweils inmitten einer großen Pfütze aus erkaltetem, schwarzem Wachs.
    Der frisch beschworenen Sukkubus und dem von ihr auserwählten Gehilfen – einziger Überlebender der anfänglich drei Beschwörer – war es beim Verlassen des Hauses herzlich egal gewesen, ob hinter ihnen die Kerzen noch glimmten oder nicht. Und so waren diese nahezu komplett heruntergebrannt, ehe sie glücklicherweise von selbst erloschen sind - und nicht auch noch ein Hausbrand ausgelöst haben. In diesem dicht bebauten Viertel hätte das sonst mit einer Katastrophe enden können.
    Mehrere große, geheimnisvoll wirkende und mit Kreide gezeichnete Symbole waren auf dem Boden zu sehen, teilweise von den erstarrten Wachspfützen überdeckt.
    Edward hatte das Buch sicherstellen können, aus dem diese Symbole stammten. Es war sehr alt und enthielt noch einige weitere Anleitungen für dämonische Rituale. Nach Aussage des einzigen Überlebenden stammte es von dem jungen Mann, der ursprünglich die Idee zu dieser Beschwörung gehabt hatte.
    Ein anderer Kreideumriss auf dem Boden, weniger geheimnisvoll als diese Symbole, aber aufgrund seiner Eindeutigkeit umso erschreckender, wies auf das Schicksal dieses unvorsichtigen jungen Mannes hin. Er und einer der beiden Freunde, die er zu diesem Ritual überredet hatte, waren die ersten Opfer der Sukkubus geworden.
    Ihre Leichen waren längst abtransportiert. Die riesigen Blutflecken, die rings um die Umrisse ihrer Körper den Boden verunzierten, riefen Edward jedoch erneut jenes grausige Bild ins Gedächtnis zurück, das sich ihm dargeboten hatte, als er kurz nach dem Tod der Sukkubus in dieses Zimmer getreten war.
    Ihm schauderte bei der Erinnerung. Er zog die Schultern hoch, steckte die Hände in die Manteltaschen, drehte sich um und ging in Richtung Treppenhaus. Unten waren Schritte und menschliche Stimmen zu vernehmen. Endlich, dachte Edward und sah auf die Uhr. Eine halbe Stunde zu spät. Nun gut, bei dem Londoner Stadtverkehr war das noch völlig im Rahmen des Üblichen.
    Einige Sekunden später kam ein bulliger Mann Mitte Vierzig die Treppen hinauf und grüßte Edward mit einem Kopfnicken. Es handelte sich um Herbert Bliss, dem Chef einer Firma, die sich auf das Reinigen von Tatorten und Leichenfundorten spezialisiert hatte. Die beiden Männer kannten einander schon lange.
    „Hi Edward“, sagte Herbert Bliss.
    Er trug einen weißen Einweg-Overall und hatte sich bereits einen Mundschutz um den Hals gehängt.
    „Hi Herbert“, erwiderte Edward. „Das hier ist das Zimmer.“
    Herbert stellte sich neben ihn und pfiff leise durch die Zähne.
    „Sieht ja aus wie in einem Horrorfilm“, meinte er.
    Edward, der versuchte, dämonische Aktivitäten so weit wie nur möglich vor der Öffentlichkeit geheim zu halten, erwiderte nur: „Ein Dummejungenstreich, der aus dem Ruder gelaufen ist.“
    Er wusste, dass Herbert schon von Berufs wegen hundertprozentig vertrauenswürdig war - und auch nicht allzu neugierig. Trotzdem fügte er hinzu: „Es waren eine Menge Drogen im Spiel.“
    Der bullige Reinigungsfachmann nickte.
    „Was zu einer Menge Blut geführt hat, wie es scheint“, meinte er dann lakonisch und deutete auf die Flecken neben den Leichenumrissen.
    „Ja“, bestätigte Edward. „Aber keine ansteckenden Krankheiten bei den Opfern, sagt die Gerichtsmedizin.“
    Herbert zuckte mit den Schultern.
    „Egal, ich fahre trotzdem das ganze Programm“, erwiderte er, wandte sich um und ging zum Treppengeländer.
    „Jack, Vollkörper-Schutzausrüstung und Desinfektionslösung, wir haben massenweise Blut hier oben“, brüllte er hinunter ins Erdgeschoss.
    „In Ordnung, Boss“, schallte es zurück.
    Herbert wandte sich wieder dem Inspektor zu.
    „Sollen wir noch auf irgendetwas achten?“, fragte er.
    Edward Skeffington schüttelte den Kopf.
    „Nein, der Tatort ist komplett freigegeben. Nur aufräumen“, sagte er.
    Er trat ein paar Schritte zur Seite und sah anschließend den beiden Männern der Spezialreinigungsfirma dabei zu, wie sie die für ihre Arbeit notwendigen Gerätschaften
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