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Kristall der Macht

Kristall der Macht

Titel: Kristall der Macht
Autoren: Monika Felten
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Flügel aus und ließ die Insel mit mächtigen Flügelschlägen hinter sich zurück. Unter dem nächtlichen Sternenhimmel flog er über das schimmernde Wasser des Ozeans dahin, frei und glücklich …
    … und endlich nach Hause.

Epilog
    »Es ist vollbracht!«
    Zufrieden betrachtete König Kavan die neue Landkarte des einstigen Königreichs von Baha-Uddin. Die Zeichner hatten es in den vergangenen zwei Jahren wahrlich nicht leicht gehabt. Immer wieder hatten sie die Karte überarbeiten müssen, weil es Änderungen gegeben hatte.
    An diesem Abend aber war das Werk vollendet. In einem warmen Orange waren die Gebiete eingezeichnet, in denen die Rakschun gesiedelt hatten und fortan siedeln würden, in leuchtendem Gelb die Gebiete, die dem Volk von Baha-Uddin zugesprochen worden waren. Ein grüner Bereich an der Küste markierte das Land, das den Flüchtlingen von Nintau vorbehalten war.
    Über alle drei Gebiete herrschte der Rat des neu geschaffenen Landes Baharakschun, in dem neben König Kavan, General Triffin und drei weiteren Fürsten des ehemaligen Baha-Uddin auch Olufemi und vier seiner Stammesoberhäupter gleichberechtigt vertreten waren. Die Flüchtlinge von Nintau wurden von Jamak vertreten, der allerdings nur dann seine Stimme erheben durfte, wenn eine Entscheidung die Menschen aus Nintau direkt betraf.
    »Und es sind wirklich alle zufrieden?« Halona trat an den Tisch und begutachtete das Pergament mit kritischem Blick. »Du weißt, dass die Wunden, die der Krieg hinterlassen hat, noch lange nicht verheilt sind«, gab sie zu bedenken. »Und wenn es nicht die Vergangenheit ist, die zu Problemen führt, sind es die unterschiedlichen Lebensweisen, der Glaube, das Streben nach Macht …« Sie seufzte. »Frieden zu schaffen ist schwer, ihn zu bewahren ist noch viel schwerer.«
    »Olufemi und ich sind Freunde geworden.« Kavan lachte und zog Halona in seine Arme. »Und was die unterschiedlichen Lebensweisen angeht, können diese durchaus auch einmal ihre Vorteile haben.« Er gab ihr einen Kuss und sagte: »Ein Mann aus Baha-Uddin hätte mir nie seine Frau zum Geschenk gemacht.«
    »Weil eure Männer nur eine Frau haben …«
    »… die sie lieben und verehren und hüten wie einen kostbaren Schatz.«
    »Er hat dich betrogen.« Halona löste sich aus Kavans Armen.
    »Warum?«
    »Das Geschenk war in seinen Augen nichts wert. Ich hatte ihm eine Tochter geboren.«
    Kavan grinste und zog sie wieder an sich. »Wobei wir wieder bei den Vorzügen unterschiedlicher Lebensweisen wären«, sagte er und strich ihr eine widerspenstige schwarze Locke aus der Stirn. »Für mich bist du das Wertvollste auf der Welt, aber nicht, weil du mir einen Sohn geschenkt hast. Ich liebe dich, seit ich dich das erste Mal gesehen habe. Hätte er dich nicht freiwillig hergegeben … ich fürchte, ich hätte einen Krieg beginnen müssen.«
    Die Tür ging auf, und ein kleines Mädchen kam ins Zimmer. Es rieb sich die Augen und murmelte: »Ich kann nicht schlafen.«
    »Das solltest du aber längst, Prinzessin.« Kavan nahm sie auf den Arm und trug sie zurück in ihr Schlafgemach.
    »Erzählst du mir noch eine Geschichte, Vater?«, fragte die Kleine.
    »Welche möchtest du denn hören?« Kavan legte sie wieder ins Bett und deckte sie zu.
    »Die von Noelani.« Die Augen der Kleinen leuchteten, als sie den Namen aussprach. »Von der Prinzessin der wunderschönen Insel Nintau, die einen Dämon bezwungen hat, um ihr Volk zu retten.«

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