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Krishna-Zyklus 10 - Die Kontinente-Macher

Titel: Krishna-Zyklus 10 - Die Kontinente-Macher
Autoren: Lyon Sprague de Camp
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Matrosen, dessen Arm er getroffen hatte.
    »Wer ist euer Anführer?« fragte Abreu in die Runde. »Ihr?«
    »Z-zu Euren Diensten,  erg-gebenster Herr P-pirat«, stotterte Qarao. »W-was wollt Ihr von uns?«
    »Wo ist die Mumie?«
    »In der Kajüte, Herr. Darf ich Euch behilflich …«
    »Vorwärts, zeigt sie mir!« Abreu folgte dem Minister in die Kajüte unter dem Achterdeck. »Ah, da ist sie ja.«
    Die sterblichen Überreste König Manzariyes waren um keinen Deut attraktiver als bei der früheren Begegnung.
    »Was tut Ihr da?« schrie Qarao in plötzlich aufflammender Wut. »Ihr begeht ein Sakrileg!«
    »Blödsinn!« schnaubte Abreu, während er die Mumie mit seinem Dolch entlang der kaum sichtbaren Naht an der Seite des Königs, aufschlitzte. »Schaut her!«
    »Wer seid ihr?« schrie Qarao. »Duruma oder verkleidete Erdbewohner oder was?«
    Ohne auf die Frage einzugehen, brach der Sicherheitsbeamte die Mumie mit seinem Dolch auf und fischte aus dem Hohlraum in ihrem Innern eine Handvoll kleiner Bücher heraus. »Schau mal, Herculeu, was wir da Schönes haben! Chemie, Architektur, Wärmetechnik, Elektronik, Computertechnik, Materiallehre, Flugwesen … Er hat in der Tat gute Arbeit geleistet. Und nun zu Euch!« Sein Blick wanderte zu dem wie ein Häufchen Elend dastehenden Qarao. »Zieht Ihr es vor, meine Fragen zu beantworten, oder wollt Ihr lieber Eurem beklagenswerten Chef als Fischfutter Gesellschaft leisten?«
    »Ich – ich will alles beantworten, edler Herr!«
    »Sehr gut. Wer hat dieses Schiff gebaut? Ich meine, wer hat es zum Dampfschiff umgebaut?«
    »Ahmad Akelawi, Herr.«
    »Und Ferrian und er heckten auch den Plan aus, die Mumie auf die Erde zu schaffen, sie mit technischer Literatur voll zu stopfen und wieder nach Krishna zurückzubringen, nicht wahr?«
    »Ja, Herr.«
    »Und was hat Akelawi dafür gekriegt?«
    »Oh, Seine Erhabenheit hatte einen komplizierten Plan ersonnen, wie er einen Teil seines Familienschatzes in irdische Dollars umwandeln konnte. Zudem wollte er Akelawi zu seinem Wissenschaftsminister machen, falls dieser je wieder nach Sotaspé kommen sollte.«
    »Verstehe«, sagte Abreu. »Ein kluger Kopf, Euer Herr Prinz. Tut mir wirklich leid, dass er ertrunken ist.«
    »Nehmen wir den hier fest?« fragte Castanhoso auf portugiesisch. »Wir könnten die Mumie als Beweisstück mitnehmen.«
    »Hm«, sagte Abreu. »Ich habe so das Gefühl, dass es ein schwerer Fehler war, die Mumie wieder nach Krishna reinzulassen, ohne sie genau zu untersuchen, meinst du nicht auch?«
    »Pois sim.«
    Abreu spann den Gedanken weiter: »Und wenn wir diesen Mann jetzt festnehmen und so weiter, dann kommt das raus. Das könnte schwerwiegende Folgen für den Dienst haben – von den persönlichen Folgen für uns ganz zu schweigen.«
    »Stimmt.«
    »Wenn wir Qarao wegen Verdachts auf Verstoß gegen die IR-Vorschrift 368, Paragraph 4, Absatz 26, festnehmen und nach Novorecife bringen, werden sämtliche Krishnastaaten ein wildes Geheul anstimmen, von wegen illegaler Freiheitsberaubung und Verschleppung, und man wird uns Mörder und Imperialisten und was weiß ich sonst noch alles schimpfen. Lassen wir hingegen ihn und seine Leute mit einer Verwarnung davonkommen und verbrennen das Schiff, dann ist die Sache zur Zufriedenheit aller beigelegt. Da der unglückselige Prinz jetzt Fischfutter ist und wir auf Akelawi ein Auge haben werden, brauchen wir für die Zukunft von dieser Seite her keine Verletzung der Technologieblockade mehr zu befürchten.«
    »Stimmt«, sagte Castanhoso, »aber alles in mir sträubt sich dagegen, dieses schöne Schiff verbrennen zu müssen. Es kommt mir irgendwie frevelhaft vor, Wissen zu vernichten.«
    »Ich weiß«, sagte Abreu bissig, »aber wir haben uns an politische Grundsätze zu halten. Der Frieden im Universum ist wichtiger …« Er wandte sich an Qarao und sagte auf Gozashtandou: »Wir sind zu dem Schluss gelangt, dass diese Verschwörung nicht Eure Schuld war, da Ihr lediglich die Befehle Eures Herrn ausgeführt habt. Deshalb lassen wir Euch, sobald wir das Schiff verbrannt haben …«
    »Iyd! Großmütige Herren, ich flehe Euch an, verbrennt nicht den Stolz der sotaspischen Flotte!« Dicke Tränen kullerten über Qaraos Wangen.
    »Tut mir leid, mein guter Mann, aber es muss sein. Zardeku, sammelt Eure Leute …«
    Unterdessen hielt sich Ferrian bad-Arjanaq, Prinz von Sotaspé, am untersten Paddel des Backbordschaufelrades fest. Nur sein Kopf lugte aus dem Wasser. Vom Deck der
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