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Krishna-Zyklus 10 - Die Kontinente-Macher

Titel: Krishna-Zyklus 10 - Die Kontinente-Macher
Autoren: Lyon Sprague de Camp
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und schlug den Kopf auf den Boden. »Gnade, habt Gnade, Eure Erhabenheit!« winselte er. »Ihr wisst doch, dass ich niemals mit Eurem Harem fertig geworden bin!«
    »Was hat mein Harem damit zu tun?«
    »Nun, dieses unglückselige Unternehmen geschah doch erst auf das beharrliche Drängen Eurer Gemahlin Lady Tánzi hin, die sagte, sie wolle Euch die gebührende Ehre erweisen, indem sie den Stolz unserer Flotte schickte, Euch abzuholen!«
    »Stolz! Ehre! Alles hohles Geschwätz! Meine Gemahlin Lady Tánzi wollte bloß wieder einmal meine Gemahlin Lady Kurahi ausstechen, das ist alles! Warum holtet Ihr Euch nicht Rat bei meiner Gemahlin Lady Ja’li?«
    »Das wollte ich ja, aber sie ist krank und verwies mich daher an Eure Gemahlin Lady Rovrai, und diese wiederum nahm Partei für Lady Tánzi …«
    »Verstehe«, knurrte Ferrian. »Das totale Durcheinander. Nun, wenigstens wird sich ein solcher Fehler von jetzt an nicht mehr wiederholen können. Sobald ich in Sotaspé bin, wird es ein neues Gesetz im Land geben. Von dieser Notwendigkeit hat mich ein Gesetzbuch überzeugt, das ich während meines Aufenthaltes bei den Erdlingen gelesen habe.«
    »Was wird das für ein Gesetz sein?« fragte Qarao und hob seinen Kopf vom Boden.
    »Ab sofort ist nur noch die Einehe erlaubt, wie bei den Gozashtanduma.«
    »Oh – aber Eure Erhabenheit! Was wollt Ihr mit allen Euren treuen Gemahlinnen tun?«
    »Treu, ha! Das kann ich mir vorstellen, nach den langen Jahren … Aber um Eure Frage zu beantworten: Ganz einfach – ich lasse mich von allen bis auf eine scheiden und zahle ihnen eine Abfindung. Wenn sie einen anderen finden, der sie heiratet, sollen sie. Sie werden nicht viel Schwierigkeiten haben; sie sind reich, verfügen über Prestige, und in unserem Land herrscht Männerüberschuss.«
    »Aber welche werdet Ihr behalten, göttlicher Herrscher?«
    »Das habe ich noch nicht entschieden. Lady Ja’li ist die vernünftigste, aber sie ist alt. Lady Dunbeni ist die schönste, aber sie ist kalt. Lady Tánzi ist die, die mich am meisten liebt, aber sie hat nicht einmal so viel Verstand wie ein Unha …«
     
    Zwei Tage später standen Abreu und sein Assistent vor Gorbovasts Schreibtisch in Majbur. Fort waren die schmucken Uniformen der Viagens-Sicherheitstruppe. Für den uneingeweihten Betrachter sahen die beiden Erdenmenschen mit ihren Kilts, ihren Mützen und ihren Schwertern wie ein krishnanisches Ganovenpaar der unteren Kategorie aus.
    »Es tut mir schrecklich leid, meine Herren«, sagte König Eqrars Bevollmächtigter. »Die Kerukchi ist, wie ich vermutet hatte, im Morgengrauen mit Prinz Ferrian und seiner schimmelnden Mumie an Bord ausgelaufen.«
    »Da kann man nichts machen«, erwiderte Abreu in fließendem, akzentfreiem Gozashtandou. »Ich brauche so rasch wie möglich ein schnelles Schiff, mit dem ich sie einholen kann.«
    »Im Hafen liegen ein paar große Handelsschiffe …«
    »Leichter! Sind zu langsam für ein Seegefecht.«
    »Haben Sie etwa die Absicht …«
    »Das lassen Sie getrost meine Sorge sein! Was auch immer passieren wird, es wird auf hoher See passieren, wo jeder für sich allein verantwortlich ist. Das einzige Gesetz, mit dem ich in Konflikt kommen könnte, ist das von Sotaspé, und ich habe nicht die Absicht, in seinen Geltungsbereich zu kommen. Wo kriege ich eine Galeere her?«
    Gorbovast hob seine Antennen. »Die Stadt Majbur wird kaum bereit sein, Schiffe ihrer Flotte zu vermieten.«
    »Und was ist mit dem König von Zamba?«
    »Keine Chance. Er hat kein Verlangen, sich mit Sotaspé anzulegen.«
    »Außerdem würde es zu lange dauern, bis das alles geregelt wäre«, murrte Abreu. »Denken Sie nach, Mann, denken Sie nach!«
    »Ich denke ja schon«, antwortete Gorbovast gequält. »Ohe! Wie wäre es mit Kapitän Zardeku und seiner Alashtir?«
    »Was ist das für ein Kahn?«
    »Ein Zweiruderer, den Zardeku letztes Jahr von Arisang gekauft und in einen schnellen Kauffahrer umgebaut hat. Er hat achtzig kräftige Ruderer an vierzig Rudern, dazu reichlich Segelfläche. Mit dem Schiff hängt er alles, was sich in den hiesigen Gewässern herumtreibt, spielend ab, ausgenommen Majburs großen Fünfruderer Junsar.«
    »Wie kann einer auf Krishna Gewinn machen, der achtzig Ruderer durchfüttern muss? Die vertilgen ja so viel wie ein Bishtar. Und viel Laderaum kann er auch nicht haben.«
    »Richtig, aber es ist ein Schiff für besondere Einsätze!
    Er treibt nämlich Handel in der Va’andao-See und verstößt somit gegen
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