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Krishna-Zyklus 10 - Die Kontinente-Macher

Titel: Krishna-Zyklus 10 - Die Kontinente-Macher
Autoren: Lyon Sprague de Camp
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Viagens Interplanetarias gesetzt hatte. Akelawi trug noch immer seine Krishnanervermummung: Antennen, grünes Haar und künstliche Ohrenspitzen. Er schaute aus großen dunklen Augen mit einem Ausdruck melancholischer Zurückhaltung auf Abreu herunter.
    »Was geht hier eigentlich vor?« raunzte Abreu ihn an.
    Akelawi seufzte. »Erst erkläre ich es dem Zollinspektor, dann dem Hauptzollinspektor, jetzt Ihnen, und danach vermutlich auch noch Comandante Kennedy …«
    »Das tut hier nichts zur Sache, mein guter Herr! Beantworten“ Sie mir bitte meine Frage.«
    »Na schön. Wie ich bereits zweimal gesagt habe – diese Mumie hier habe ich Prinz Ferrian von Sotaspé abgekauft. Bitte schön, hier ist meine Quittung, mit der eigenhändigen Unterschrift des Prinzen.«
    »Wozu haben Sie sie gekauft?«
    »Um sie als Museumsstück auf die Erde mitzunehmen. Selbst bei den derzeitigen Frachtraten komme ich dabei noch auf meine Kosten.«
    »Wessen Mumie ist das?« fragte Abreu und beugte sich über das strittige Objekt. »Máe do Deus – ist die hässlich!«
    Akelawi sagte: »Es soll sich um die Überreste von Manzariye handeln, dem ersten und einzigen König von Sotaspé.«
    »Wie das? Haben die jetzt neuerdings eine Republik oder was?«
    »Nicht direkt. Sie haben eine legale Fiktion, nach der König Manzariye weiterhin der rechtmäßige Herrscher ist. Der regierende Prinz hat lediglich den Status eines Regenten. Die Gründe hierfür sind sehr kompliziert; es hängt mit ihrer sehr legalistischen Rechtsphilosophie zusammen …«
    »Tut jetzt auch nichts zur Sache. Haben Sie das Ding durchleuchtet, amigo?«
    »Noch nicht«, erwiderte Gorchakow. »Ich dachte mir, Sie würden bestimmt dabeisein wollen …«
    Eine halbe Stunde später war Abreu mit seiner Überprüfung fertig. »Ich sehe keinen Grund, warum wir Sie nicht mit dem Ding durchlassen sollten«, beschied er Akelawi. »Aber sagen Sie mir eines: Warum verkauft Prinz Ferrian die heilige Reliquie seines Urahns?«
    Akelawi zuckte mit den knochigen Schultern. »Das hat er mir auch nicht gesagt. Vielleicht hat er den Plan, sich nicht nur de facto, sondern auch nominell zum König zu machen.«
    »Verstehe. Was für eine Medaille ist das, die Sie da tragen?«
    »Die der offenen Gleiter-Meisterschaft von Mikardand. Wenn ich jetzt anfangen darf, diesen Berg von Papieren zu unterzeichnen, krieg ich das Schiff vielleicht noch.«
    Er unterschrieb die Ausreiseformulare und verschwand mit seiner Mumie.
     
    Drei Tage später – Akelawi war schon längst an Bord der Loreto abgereist – stürmte ein schlanker, glutäugiger junger Krishnaner in Abreus Büro. Seine Kleidung war die eines reichen Insulaners aus der Sadabao-See, und sein Brasilo-Portugiesisch war, wenngleich nicht gebrochen, so doch von einem harten Akzent durchsetzt.
    »Ich bin Prinz Ferrian von Sotaspé!« brüllte er den erstaunten Abreu an. »Was habt ihr dreckigen Halunken mit unserem erhabenen König gemacht?«
    »Ihr meint die Mumie, die Akelawi mitgenommen hat?« fragte Abreu.
    »Für Euch mag es vielleicht eine Mumie sein, aber für uns ist sie das heilige Symbol unseres ewigen Reiches! Wo ist sie?«
    Abreu erklärte es ihm.
    »Heißt das«, schrie der Prinz außer sich vor Wut, »dass das ruhmreiche Symbol unseres Königreiches Millionen von Meilen von hier entfernt ist? Dass dieser Dieb – möge Dupulan seine Eigenweide verfaulen lassen – sich aus dem Staub …«
    »Augenblick mal, lieber Herr«, unterbrach ihn Abreu, »wollen Sie damit sagen, dass Akelawi die Mumie gestohlen und nicht, wie er behauptet, von Euch gekauft hat?«
    »Natürlich hat er sie gestohlen! Glaubt Ihr, wir sind so arme Schlucker, dass wir unseren eigenen König verkaufen müssen?«
    Abreu gab seiner Sekretärin durch: »Ich brauche sofort den Photostat von Akelawis Quittung aus der Karte. Wenn irgendein Irrtum vorliegen sollte, Dom Ferrian, bringen wir das selbstverständlich so rasch wie möglich wieder in Ordnung … Ah, da haben wir ihn schon. Wollen gleich mal sehen. Ist das nicht Ihre Unterschrift?«
    »Sieht aus, als wäre sie es, aber ich habe niemals ein solches Papier unterzeichnet. Er muss es sich durch einen Trick verschafft haben. Wann geht das nächste Raumschiff zur Erde?«
    »In neun oder zehn Tagen. Aber, mein lieber Freund, Sie wissen doch, dass es für Krishnaner äußerst schwierig ist, die Erlaubnis zu bekommen, mit einem Fahrzeug der Viagens zu reisen …«
    »Als wären wir nicht das älteste und stolzeste Geschlecht
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