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Krishna-Zyklus 10 - Die Kontinente-Macher

Titel: Krishna-Zyklus 10 - Die Kontinente-Macher
Autoren: Lyon Sprague de Camp
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wo die Leute Schwänze haben wie die Bewohner der Koloft-Sümpfe; in Ulvanagh, wo Dezful, der vergoldete Pirat, bis zu seinem eigentümlichen Ableben regierte; und schließlich auf Varzeni-Ganderan, der Fraueninsel, deren Bewohnerinnen den Männern vorbeifahrender Schiffe gestatten, ihnen beizuliegen, ihnen jedoch verwehrten, sich dort niederzulassen.
    Auch die Damen von Varzeni-Ganderan hatten das Feuer-Schiff am Horizont vorbeifahren sehen, doch es hatte nicht angelegt. Diese Tatsache an sich war schon ungewöhnlich.
    »Entweder hat er nur eine ganz kleine Besatzung, oder er hat es furchtbar eilig«, schlussfolgerte Abreu. Und an Zardeku gewandt, fuhr er fort: »Wir müssten ihn bald haben. Irgendwann muss er ja einen Hafen anlaufen, um Brennholz für seine Maschine aufzunehmen.«
    Sie verloren fast eine ganze Nacht in Varzai-Ganderan, weil die Mannschaft der Alashtir an Land schwärmte, um die Vergnügungen auszukosten, die die Insel bot. Sie von ihren Insulanerinnen wieder herunterzuholen und aufs Schiff zu kriegen, dauerte noch einmal Stunden. Am vierten Tag ihrer Verfolgungsjagd kam Darya in Sicht, wo die Leute anstelle von Kleidung eine Fettschicht tragen. Sie erkannten die Insel an ihren zwei markanten Felsspitzen, lange bevor die eigentliche Landmasse über den Horizont trat.
    Der Ausguck meldete: »Rauch im Hafen, aber ich kann nicht erkennen, was das zu bedeuten hat.«
    »Kapitän«, sagte Abreu, »ich vermute, unser Mann hat hier Station gemacht, um Brennholz aufzunehmen, und ist gerade im Begriff, wieder auszulaufen. Solltet Ihr jetzt nicht besser Euren Katapult aufbauen und den Ruderern eine Verschnaufpause gönnen?«
    »In Ordnung. He, ihr da!« Zardeku begann, in seinem gewohnten, ruhigen Ton, der kaum lauter war als ein normaler Gesprächston, knappe, präzise Befehle zu erteilen. Abreu, den dieser Mangel an militärischer Lautstärke anfangs verwirrt hatte, registrierte indes nicht ohne Respekt, dass die Männer trotzdem sprangen und sich mit Feuereifer ins Zeug legten.
    Während die Ruderer sich die Beine vertraten oder es sich auf ihren Bänken bequem machten und das Schiff sich allein vom Wind getrieben langsam auf den Hafen zubewegte, schleppten die Seeleute zentnerweise Holzbohlen und Tauwerk vom Unterdeck hoch und bauten dieses auf dem Vorderdeck zu einem Katapult zusammen. Gleich daneben wurden die Geschosse aufgestapelt – ein Mittelding zwischen gefiederten Speeren und überdimensionierten Pfeilen.
    »Was nun?« wollte Zardeku wissen.
    »Dreht bei! Wir können nicht in den Hafen einlaufen, wenn wir ihn kriegen wollen.«
    Zardeku drehte den Bug seines Schiffes in den Wind und ließ den Großschot schießen, so dass das Großsegel killte, während die beiden kleineren Segel, das Fock- und das Besansegel, so hart angebraßt wurden, dass die Alashtir gerade noch so viel Fahrt hatte, dass sie nicht an Land getrieben wurde. Die Dünung schwappte im schrägen Winkel gegen den Bug des Schiffes und versetzte es in eine unruhige Drehbewegung.
    Durch ein Teleskop konnte Abreu den Paddelraddampfer des Prinzen sehen. Der Schornstein spie wütend Rauch. Sie müssen gerade am Schüren sein, dachte er. Während die Alashtir langsam in einem Abstand von etwa einem Viertelhoda am Hafen vorbeitrieb, hatte er die Gelegenheit, den Dampfer aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten. Offenbar handelte es sich auch hier um einen Umbau; er konnte deutlich die Stellen erkennen, an denen die Ausleger für die Ruderdollen befestigt gewesen waren, als das Schiff noch eine Galeere war.
    »Treiben wir nicht zu weit nach Norden ab?« fragte er Zardeku. »Wenn sie auf Südkurs gehen, sobald sie den Hafen verlassen haben, könnten wir Probleme haben, sie einzuholen.«
    »Recht habt Ihr«, antwortete Zardeku. »Großschot anholen! Einen Strich abfallen lassen!«
    Als das Schiff wiederum an Fahrt gewann, fragte Abreu: »Kapitän, warum segeln wir direkt vom Hafen weg?«
    »Um genügend Seeräume zum Halsen zu gewinnen.«
    »Aber warum könnt Ihr nicht einfach nach links drehen?«
    »Ruder nach Backbord und Segel backlegen! Glaubt Ihr, ich bin verrückt? Das macht man höchstens, wenn es darum geht, blitzschnell einer Klippe auszuweichen!«
    Abreu, dem einmal mehr bewusst wurde, dass er kein Seemann war, beschloss, die segeltechnische Seite des Unternehmens von nun an Zardeku zu überlassen.
    »Das Feuer-Schiff kommt raus!« meldete der Ausguck.
    »Wir müssen uns sputen, Kapitän«, sagte Abreu.
    Zardeku gab mit ruhiger
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