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KR159 - Ich kannte den Mörder

KR159 - Ich kannte den Mörder

Titel: KR159 - Ich kannte den Mörder
Autoren: Ich kannte den Mörder
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Zimmer. Das Blatt trug die Aufschrift: ›Meinem B. B. von seiner Irene.‹ Stimmt das?«
    Miß Merker schwieg.
    »Ich will Ihnen auch sagen, was B. B. bedeutet«, sagte ich. »Es ist die Abkürzung für Benjeman Borton. Wollen Sie mir jetzt noch einreden, daß Sie einen Mann namens Borton nicht kennen? Schade, Miß Merker, daß Lügen immer so kurze Beine haben, nicht wahr? Aber ich möchte Sie noch etwas fragen: Wo waren Sie kurz nach dem Mord an Miß Brook?«
    »In — in meinem Zimmeri« stieß Miß Merker hervor.
    »Sonst waren Sie in keinem anderen Zimmer?«
    »Nein.«
    »Was taten Sie denn in Ihrem Zimmer?«
    »Ich rauchte.«
    »Schossen Sie nicht?«
    »Nein.«
    »Leider ist das schon wieder eine Lüge. Sie feuerten aus dem geöffneten Fenster drei Schüsse ab.«
    »Warum sollte ich das tun?« fragte sie blaß zurück.
    »Um den wirklichen Mörder zu entlasten. Denn hinterher suchten Sie' die Zimmer von Mister Werking, Mister Hotcher und Mister Morris auf und versteckten dort in aller Eile jene drei Pistolen, die bei diesen Herren gefunden wurden. Die Herren selbst standen noch erschüttert im Zimmer der eben Ermordeten, da konnten Sie schon wieder kaltblütig handeln, um Ihren Geliebten zu entlasten.«
    »Das bedeutet ja, daß ich der Geliebte von Miß Merker bin!« rief Mister Stay erregt. »Denn die vierte Pistole fanden Sie bei mir, das wollen Sie doch damit sagen, nicht wahr? Ich protestiere!«
    »Ich will noch mehr sagen«, erklärte ich fest und richtete meine Pistole auf Mister Stay. »Sie sind der gesuchte Bandenchef, Sie sind der Mörder des Dieners Tom, Sie sind der Mörder von Miß Brook, Sie sind, in einem Wort, der gesuchte Borton!«
    Einen Augenblick lang schien es, als wollte sich Borton auf mich stürzen, dann aber lachte er nur höhnisch und rief:
    »Beweisen Sie doch erst einmal, daß es so ist! Beweisen Sie doch mal, daß gerade aus meiner Pistole der Schuß kam, der Miß Brook tötete! Beweisen Sie das mal!«
    Er sah mich triumphierend an.
    »Schön«, sagte ich. »Versprechen Sie mir, daß Sie die Wahrheit zugeben, wenn es mir gelingt, Ihnen den Beweis zu liefern?«
    »Tu es nicht!« schrie Miß Merker.
    Aber Borton war von Sinnen.
    »Ich verspreche Ihnen, was Sie wollen!« schrie er. »Aber bringen Sie mir erst einmal den Beweis!«
    Ich nickte.
    »Sie sollen ihn haben«, sagte ich und zog das Papier hervor, das mir Doktor Werking gegeben hatte.
    ***
    »Meine Herrschaften«, sagte ich leise in das tiefe Schweigen hinein. »Hier ist die Kugel, die das Leben von Miß Brook beendete.«
    Ich hielt das kleine Geschoß zwischen den Fingerspitzen in die Höhe. Miß Schuman wandte sich mit einem unterdrückten Schrei ab. Die anderen starrten wie gebannt auf die Kugel.
    »Diese Kugel stammt aus einer der vier Pistolen dort«, fuhr ich gelassen fort. »Aber aus welcher?«
    »Eben! Aus welcher?« höhnte Borten alias Stay. »Aus welcher!«
    »Ja, das ist die Frage«, erwiderte ich. »Aber um ganz sicherzugehen, Mister Stay oder Mister Borton, diese langläufige Pistole hier war Ihr Eigentum, nicht wahr?«
    »Jawohl, das ist meine!« rief Stay triumphierend, »und jetzt beweisen Sie doch endlich mal, daß die Kugel aus dieser Waffe kam.«
    »Nichts leichter als das«, meinte ich. »Hahahahahaha!« brüllte Borton. »Er will beweisen, daß die Kugel aus dieser Pistole kam! Dabei haben alle vier genau das gleiche Kaliber! Hahahaha!«
    »Ja, das gleiche Kaliber haben sie«, sagte ich in unerschütterlicher Ruhe. »Aber es gibt da doch einige Unterschiede. Sie haben eine Waffe vom Typ ›Smith & Wesson 38 Spezial‹. Wissen Sie, daß das Geschoß der Patrone für diese Waffe neuneinviertel Gramm wiegt?«
    »Was interessiert mich ein Geschoßgewicht!« brummte Borton.
    »Oh, mich interessiert es sehr. Deshalb ließ ich Doktor Werking auch diese Kugel herausholen. Diese Kugel wiegt nämlich neuneinviertel Gramm.«
    »Woher wollen Sie das wissen? Haben Sie so ein tolles Fingerspitzengefühl?« höhnte der Gangster, der seiner Sache allzu sicher war.
    »Natürlich nicht. Aber Doktor Werking hat eine Apothekerwaage in seinem Labor. Der Doktor hat die Kugel gewogen, und sie wiegt einwandfrei ncuneinviertel Gramm.«
    »Na wenn schon?« äffte der Verbrecher. »Deswegen kann sie doch aus einer nnderen Waffe kommen!«
    »Leider nicht«, sagte ich mit dem freundlichsten Lächeln. »Die anderen drei Revolver sind gewöhnliche ,Smith &' Wesson 38‘, keine Spezialausführung. Und bei den gewöhnlichen Waffen dieser
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