Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
KR159 - Ich kannte den Mörder

KR159 - Ich kannte den Mörder

Titel: KR159 - Ich kannte den Mörder
Autoren: Ich kannte den Mörder
Vom Netzwerk:
Mann im Obergeschoß, als der Diener dort ermordet wurde. Miß Merker war zwar auch oben, aber eine Frau hat selten so viel Kraft, einem Mann einen Dolch von vorn in die Brust zu stoßen. Damit schied sie für mich aus. Blieben nur noch Sie.«
    Borton nickte.
    »Mein ganzes Leben war verpfuscht«, murmelte er. »Gaby wollte es immer wieder einrenken, aber da war es schon zu spät. O, meine Frau war ein feiner Kerl, ich nahm es ihr nicht einmal übel, als sie mich heute nacht verraten wollte. Aber ich konnte sie doch nicht so weit kommen lassen. Da schoß ich. Ich stand draußen auf der Terrasse und konnte jedes Wort hören. Es ist der einzige Schuß in meinem Leben, der mir je leid getan hat.«
    Bortons Stimme wurde leise, bis ein kurzes Zucken durch seine Gestalt lief. Dann war es aus.
    ***
    Ich ging langsam zurück zum Haus. Unterwegs hörte ich plötzlich das Rattern von Phils Maschinenpistole.
    Ich lief so schnell mich meine Füße trugen.
    Von weitem schon sah ich die beiden Gestalten über das weite Feld rennen. Hinterher kam der dicke Morris.
    Sie gingen hinter einem Busch in Deckung und eröffneten ein wütendes Schnellfeuer, als Phil aus dem Fenster des Speisesaals heraussprang. Der Gedanke, daß sie ein Boot startklar zur Flucht bereitliegen hatten, brachte offenbar auch diese drei Gangster um ihren Verstand.
    Um die Gebäudeecke sah ich zu meiner Überraschung uniformierte Polizei. Wo kamen denn die Cops auf einmal her?
    Ich schlich mich von hinten an die drei Gangster heran, die sich hinter einer buschartigen Hecke in Deckung gebracht hatten. Inzwischen war es fast ganz hell geworden.
    »Verdammt, wir können doch nicht hier liegenbleiben bis zum Jüngsten Tag!« hörte ich den Zwerg fluchen, als ich weit genug an sie herangekommen war.
    »Willst du jetzt über das freie Gelände rennen, daß sie uns abknallen wie bei einer lustigen Hasenjagd?« fragte Morris und jagte einen Schuß aus seiner Pistole.
    Sie hatten sich die drei Pistolen von dem Tisch gerissen, auf den ich die Waffen hingelegt hatte. Da sie schon einige Schüsse abgegeben hatten und in jeder Waffe von vornherein ein Schuß fehlte, konnte es nicht mehr lange dauern.
    »Aber was sollen wir denn machen?« fragte der Zwerg verzweifelt. »Wenn nie uns kriegen, ist uns der Stuhl Nicher!«
    Sie jagten wieder ein paar Schüsse in die Gegend. Morris warf fluchend seine Waffe weg.
    »Was ist denn los, du Narr?« schrie der Zwerg.
    »Das Magazin ist leer!« brüllte Morris verzweifelt.
    »Meins auch!« sagte der große Gärtner und ließ seine Pistole ratlos fallen.
    Der Kleine wollte noch einmal abdrücken, da gab es auch bei ihm nur noch ein metallisches ›Klack‹.
    Das war mein Augenblick. Ich stand auf und hielt ihnen die Mündung meiner Kanone vor die verblüfften Gesichter.
    »Dieser Satan ist aber auch überall!« keifte der Kleine und hob wütend seine Arme in die Höhe. Der Große tat es ihm willig nach.
    Nur Morris war nicht mehr zur Vernunft zu bringen. Er sprang auf mich zu. Ich holte aus zu einem Schlag, für den ich bekannt bin: mit der flachgestreckten Handkante an die Halsschlagader. Morris stürzte zusammen wie ein gefällter Baum.
    »Halt!« warnte ich die beiden anderen, die natürlich die Gelegenheit hatten ergreifen wollen. »Keinen Mucks, sonst knallt’s!«
    Da gaben sie es endlich auf.
    ***
    Der Rest ist schnell erzählt:
    Auf den Polizeibooten war das Schießen gehört worden. Man setzte sich durch Funk mit der Zentrale in Chicago in Verbindung. Die Zentrale in Chicago hatte den Befehl zur Blockade der Insel aus Washington vom Hauptquartier des FBI erhalten, also setzte sie sich mit Washington in Verbindung. Dort aber wußte man ja, daß sich der gesuchte Borton auf der Insel aufhielt. Man deutete die Schüsse als ein Feuergefecht zwischen dem Gangster und uns. Washington gab sofort Anweisung, die Insel anzulaufen und in das Gefecht einzugreifen. Aber als die Seepolizei endlich auf der Insel war, hatten Phil und ich ja schon alle Arbeit getan.
    Der Filmschauspieler Hotcher entschuldigte sich mit dem größten Respekt bei mir wegen seines Betragens. Ich winkte ab. Wegen der Pistole sagte er: »Wissen Sie, ich dachte, wenn Sie kurz nach dem Mord an Miß Brook eine Pistole bei mir finden, aus der ein Schuß fehlt, bringen Sie mich ohne weiteres auf den Elektrischen Stuhl. Deshalb wollte ich die Waffe verstecken. Ich hatte eine maßlose Angst.«
    »Das wußte ich von Anfang an«, sagte ich lächelnd. »Ich würde wahrscheinlich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher